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Verdienstkreuz für die Eheleute Zimmermann

Dienstag, 26. August 2014

Seit der Gründung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 1995 bis zu seiner Pensionierung im August 2011 war Reinhard Zimmermann an der Hochschule beschäftigt. Gestern wurden er und Ehefrau Angelika für ihren unentwegten und vielfältigen Einsatz für Blinde und Sehbehinderte mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
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Seit der Gründung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 1995 bis zu seiner Pensionierung im August 2011 war Reinhard Zimmermann an der Hochschule beschäftigt. Gestern wurden er und Ehefrau Angelika für ihren unentwegten und vielfältigen Einsatz für Blinde und Sehbehinderte mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die Insignien des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichte stellvertretend für den Bundespräsidenten Landrat Frithjof Kühn. Angelika und Reinhard Zimmermann wohnen in Hennef.

Reinhard Zimmermann war selbst betroffen, denn er verlor 1971 bei einer Gefechtsübung kurz nach seinem Grundwehrdienst das Augenlicht. Danach beriet und unterstützte ihn nicht zuletzt bei der beruflichen Rehabilitation der Bund der Kriegsblinden (BDK). Er machte bei der Bundeswehrverwaltung die Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Dienst und war von 1978 bis 1995 zunächst bei der Standortverwaltung in Köln, denn im Personalwesen der Truppenverwaltung tätig. 1995 bis zu seiner Pensionierung im August 2011 war er in der Personalsachbearbeitung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tätig. Das Engagement, mit dem er sich an der Hochschule einbrachte, wirkte sich auch positiv auf die Integration von Sehbehinderten aus, trug aber auch grundsätzlich zu einem Klima bei, das für die Integration Behinderter förderlich ist, so Hochschulpräsident Hartmut Ihne im Rückblick, der ihm im Namen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gratuliert. In seinen Augen ist der Geehrte „der Inbegriff an Zuverlässigkeit und Kompetenz“. Kolleginnen und Kollegen schätzten Zimmermann auch für seinen umwerfenden Humor.

„Sie haben eine Lebenssituation gemeistert, die mit Sicherheit sehr viel Kraft gekostet hat. Aber statt sich zurückzuziehen, haben Sie begonnen, anderen zu helfen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen“, würdigte Landrat Frithjof Kühn das Engagement des neuen Ordensträgers in seiner Laudatio.

Denn Reinhard Zimmermann wurde schon kurze Zeit nach dem Unglück Mitglied im BKD und engagierte sich dort für die Kriegsblinden und Sehbehinderten. 1980 wurde er als Schatzmeister in den Vorstand des Bezirks Bonn gewählt, 1998 wurde er Vorsitzender. Seit 2004 ist der Hennefer außerdem Vorsitzender des Landesverbandes NRW. Eigentlich wollte er nach seiner Pensionierung kürzer treten, aber seit 2012 ist er Bundesvorsitzende des BKD. Dem Kriegsblinden-Hilfsverein Nordrhein e.V. sitzt er bereits seit 2004 vor.

Aber damit nicht genug: „Neben seiner Tätigkeit im Vorstand kümmert er sich durch persönliche Betreuung um die meist hochbetagten Mitglieder und deren Angehörige. Er hilft ihnen bei der Bewältigung persönlicher Probleme wie z.B. bei der Beschaffung einer Pflegekraft, der Unterbringung in einem Pflegeheim oder bei der Korrespondenz mit Behörden“, heißt es in der amtlichen Ordensbegründung.

Doch nicht nur Reinhard Zimmermann, auch seine Ehefrau Angelika reihte sich gestern in den Kreis verdienter Persönlichkeiten des Landes ein. Das Ehepaar Angelika und Reinhard Zimmermann sind ein perfekt eingespieltes Team. Angelika Zimmermann gab ihren Beruf als kaufmännische Angestellte auf, um ihrem Mann bei seiner Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst als Vorlesekraft zur Seite zu stehen. Sie betreute und erzog die drei gemeinsamen Kinder, unterstützt ihren Ehemann und engagiert sich seit über 30 Jahren für den BKD: Angelika Zimmermann ist die Fahrerin ihres Mannes und seine Assistentin bei Hausbesuchen, Sitzungen, Tagungen, Behördengängen und Gerichtsterminen, die er für den BKD wahrnimmt. Sie ist Vorleserin, füllt Formulare aus, liest die von ihrem Ehemann verfassten Schriftstücke Korrektur und arbeitet aktiv an der Lösung von Problemen mit. Auch bei seiner Tätigkeit in der Hochschule half sie regelmäßig aus.

„Die gesamten Tätigkeiten in den mehr als drei Jahrzehnten hätte Herr Zimmermann ohne die uneigennützige und ehrenamtliche Hilfe seiner Frau nicht erfüllen können. Seine Verdienste sind somit gleichermaßen auch ihre Verdienste. Neben allen familiären Belastungen […] hält sie ihrem Ehemann bis heute den Rücken frei“, steht in der Ordensbegründung zu lesen.

„Allzu leicht wird übersehen, dass trotz unseres guten Netzwerks sozialer Dienste, Verbände und Selbsthilfegruppen die Familie noch immer der größte und leistungsfähigste ‚soziale Dienstleister’ in unserem Land ist. Sie haben stets die Kraft aufgebracht, Ihrem Ehemann zur Seite zu stehen und gleichzeitig Ihre Familie liebevoll zu umsorgen. Dabei waren Sie nicht nur Ihrem Ehemann, sondern auch anderen Mitgliedern im BKD eine wertvolle Stütze“, dankte Landrat Frithjof Kühn Angelika Zimmermann für ihr unermüdliches Engagement.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige und damit höchste allgemeine Verdienstauszeichnung der BRD. Er wurde als Instrument des Dankes für herausragendes Engagement zum Wohle der Allgemeinheit 1951 von Theodor Heuss gestiftet und wird seitdem durch den Bundespräsidenten selbst verliehen - bis heute rund 243.000 Mal.

Der Verdienstorden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen: Als Erstauszeichnung im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande; als weitere Ausführungen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das Großkreuz und die Sonderstufe des Großkreuzes. (aus der Pressemitteilung des Rhein-Sieg-Kreises)