Internationales Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE)

Preis für Nachhaltigkeit und Verantwortung

Montag, 27. April 2015

Preis für Nachhaltigkeit und Verantwortung des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung – IZNE - der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie der Phoenix Software GmbH, Bonn.
Absolventenfeier 2014(DE)

Andrea Wurzenberger und Tobias Rechmann teilen sich den mit 1000 Euro dotierten Preis.

Andrea Wurzenberger befasste sich im Rahmen ihrer Masterarbeit (Betreuer: Prof. Dr. Günter Klein) mit der Wertschöpfung des betrieblichen Mobilitätsmanagement – Analyse objektiver und subjektiver Bewertung. Die Arbeit analysierte einen Teilaspekt des BMBF-Verbundprojektes „Betriebe lösen Verkehrsprobleme“ Hierzu wurden 178 Betriebe schriftlich und 22 Betriebsleiter in persönlichen Interviews zu Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sowie 1.341 Arbeitnehmer aus 14 Unternehmen im Raum Bonn zu ihrem Mobilitäts-verhalten befragt.

Danach scheinen sich Mitarbeiter, die sich fit halten und auf dem Weg zur Arbeit Radfahren oder zu Fuß gehen, subjektiv wohler zu fühlen, und sie sind objektiv leistungsfähiger und besser motiviert. Entsprechende Kosteneinsparungen auf kommunaler Ebene beispielsweise für die Stadt Bonn wurden mit rd. 16,8 Mio. Euro kalkuliert. Analog lassen sich auf der Unternehmensseite mittels betrieblichem, auf gesundheitliche Wertschöpfung angelegtem Mobilitätsmanagement die Produktivität der Beschäftigten erhöhen, Fehlzeiten vermindern sowie Lohnnebenkosten reduzieren. Dies gilt auch für die Kosten der Krankenkassen.

Tobias Rechmann hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit dem Thema Konzeption eines CSR-konformen Lieferantenmanagements gestellt. Grundlage bildet die Global Reporting Initiative (GRI) mit den Ende Mai 2013 veröffentlichten neuen GRI-4-Leitlinien, die die Vorgaben zur Einhaltung internationaler Leitlinien und Leitsätze in der „Supply Chain“ verschärfen. Insbesondere Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in Niedriglohnländern sollen vermieden werden. Spätestens ab 2015 müssen die GRI-4-berichtenden Unternehmen ihre Zulieferer entlang der gesamten Lieferantenkette inkl. der indirekten Zulieferer (z. B. Subunternehmen) mit Standortangabe benennen und u. a. darstellen, nach welchen Kriterien sie Lieferanten auswählen und bewerten. Sie müssen adäquate Instrumente zur Risikoprüfung und Selektion der Lieferanten einsetzen und in ihren Nachhaltigkeitsberichten transparent erläutern. Das Lieferantenmanagement der GRI-berichtenden Unternehmen steht somit vor neue, anspruchsvolle Herausforderungen und Problemstellungen.

Herr Rechmann konzipierte u. a. ein Frühwarnsystem für die Lieferantensegmentierung, erarbeitete Instrumente zur Risikoquantifizierung, stellte unterschiedliche Instrumente für ein Lieferanten-Monitoring gegenüber und zeigte exemplarisch anhand von Siemens, Bayer und VW Umsetzungspotentiale auf der Basis unterschiedlicher Unternehmenspräferenzen auf. Untermauert wurden die Ausführungen bzw. Handlungsempfehlungen mit Hilfe von Best-Practice-Beispielen verschiedener DAX-Unternehmen. Abschließend wurden die Umsetzungsmöglichkeiten der erarbeiten Gesamtkonzeption auch für kleine und mittlere Unternehmen dargestellt und kritisch analysiert.