Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung

Hilfe für Gewaltopfer: Konzept vorgestellt

Mittwoch, 27. März 2019

Den Terroranschlag vom Breitscheidplatz in Berlin hat der Fachbereich zum Anlass genommen ein Wahlfach zum Management von Großschadensereignissen anzubieten. Die Studierenden haben gemeinsam mit Prof. Toepler und den Lehrbeauftragten Christian Frosch, Jana Geiß und Arno Hildebrand ein Konzept für die Betreuung von Gewaltopfern entwickelt und am 20. März dem Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Opfer und Hinterbliebenen terroristischer Straftaten im Inland MdB Prof. Dr. Edgar Franke vorgestellt.

Zunächst wurden von Frau Geiß und Herrn Hildebrand (beide CapGemini) Methoden für ein schnelles und flexibles Management vorgestellt (u.a. design thinking, Scrum und Business Model Canvas). Die Methoden wurden unter Anleitung von Christian Frosch (BGW München) und Edwin Toepler auf das Management von Großschadensereignissen angewandt. Herausgekommen ist ein Konzept für ein Management der Heilbehandlung und Teilhabe bei Gewaltopfern. Die Studierenden schlagen vor die Betreuung der Gewaltopfer in die Hand der Unfallversicherungsträger zu legen und dazu eine „schlafende“ Organisation vorzuhalten.  Die Organisation kann sehr schnell aktiviert werden und ist für unterschiedliche Betroffenenzahlen skalierbar. Je nach Bundesland stehen zwischen 120 und 200 Fallmanager sowie leistungsfähige, unfallmedizinische Netzwerke zur  Verfügung, so dass auch Terroranschläge mit vielen Opfern abgedeckt werden können. Wichtig ist den Studierenden eine umfassende, persönliche Betreuung, die auch die psychologische Traumaverabeitung und die soziale Teilhabe umfasst.

In dem Treffen mit Prof. Franke stellt sich eine große Nähe zu dem geplanten Sozialgesetzbuch 14 (Soziales Entschädigungsrecht) heraus. Der Opferschutzbeauftragte hält das Konzept der Studierenden für sehr geeignet das Gesetz umzusetzen und wird es in die laufenden Beratungen einbringen. Für den Herbst wird dazu eine Veranstaltung mit dem Opferschutzbeauftragten in Hennef vereinbart.

 

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