International Centre for Sustainable Development (IZNE)

Nachhaltige Begegnungen: Das NachhaltigkeitsCamp Bonn

Thursday 7 July 2016

Beim NachhaltigkeitsCamp haben über 120 Menschen aus Bonn und Umgebung an etwa 30 Sessions zum Thema globale nachhaltige Entwicklung teilgenommen. Das IZNE war mit dabei.

Das erste NachhaltigkeitsCamp Bonn fand am Freitag, den 24. Juni 2016 im Base Camp Young Hostel statt. Das Internationale Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) sponserte fünf Studierenden der HBRS das Ticket und lud sie dazu ein, sich dort mit dem Themenfeld der globalen nachhaltigen Entwicklung zu beschäftigen. Verschiedene Sessions gaben Einblicke in Bereiche wie "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement", "Corporate Social Responsibility" oder "Mehr E-Bike-Mobilität für Bonn" und ermöglichten einen Austausch von Akteuren und Interessierten auf Augenhöhe. Für das IZNE mit dabei waren Monika Kluge, Artur Völk und Natalie Chirchietti und schildern ihre Eindrücke.

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Monika Kluge, Studentin der Betriebswirtschaftslehre am Campus Rheinbach, war schon auf verschiedenen BarCamps in Bonn und Umgebung, aber noch nie auf einem NachhaltigkeitsCamp. Umso mehr freute sie sich auf dieses Event und vor allem auf den Austausch zum Thema Nachhaltigkeit.

Was ist ein BarCamp?

Das Konzept eines BarCamps ist immer gleich gestaltet. Zuerst stellt sich jeder Teilnehmer in der Runde kurz mit drei Hashtags vor. Die von Monika waren: #Marketing #Liebe zu Bonn #ich freue mich aufs Netzwerken. Danach werden die Sessions bekannt gegeben. Jeder der mochte, konnte eine Session zum Thema Nachhaltigkeit anbieten. Diese Impulsvorträge wurden dann auf einer Pinnwand gesammelt, sodass am Ende ein Sessionplan entstand. Beispiele für Sessions: „Primark auf dem Bonner Bahnhofsvorplatz & andere Katastrophen“, „Visualisierung von Nachhaltigkeit“, „E-Bike Ladestationen in Bonn“, „Knackige Kommunikation von Nachhaltigkeit“ ….

Seinen eigenen Sessionplan konnte man sich dann auf einer am Eingang ausgehändigten Karte zusammenstellen. Auf dieser Karte zum Umhängen standen Infos zur Wlan-Nutzung, der eigene Name, eventuell Social Media Accounts und eben der blanko Sessionplaner. Dann ging es auch schon los!

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Die Teilnehmenden sind die Akteure

Jede Session ging 45 Minuten und fand in unterschiedlichen Bereichen des BaseCamps statt. Da die meisten Orte in der großen Halle nicht räumlich voneinander getrennt sind, wurde bei manchen Sessions „Silent-Technik“ verwendet: Die Teilnehmer bekamen also Kopfhörer, um nicht von den Geräuschen aus der Umgebung gestört zu werden. Was Monika besonders gut an den Sessions auf BarCamps gefällt, sind die lockeren Umsetzungsmöglichkeiten. Manche Teilnehmer bereiten Vorträge vor, einige geben einfach nur ein Thema in die Runde und dann wird diskutiert, wieder andere organisieren richtige Workshops - jeder wie er will. 

Artur Völk, Student der Polymerchemie, sieht das ähnlich: "Ich denke es ist clever, Menschen aus den verschiedensten Fachbereichen an einen Tisch zu setzen und sich auszutauschen." Ihm ging es als einzigem Chemiker unter den Teilnehmern um technische Lösungsansätze, die in den meisten Sessions noch nicht diskutiert wurden. Dieses Feedback ist wertvoll und sorgt bei allen Teilnehmern für neue Denkansätze. Denn letztlich geht es bei einem BarCamp nicht nur darum, anderen etwas zu erzählen, sondern sich gegenseitig zu inspirieren, auszutauschen, zu bewegen, zu erarbeiten, zu informieren und Netzwerke zu schaffen.

„"Mein Session-Highlight war die Visualisierung von Nachhaltigkeit. Hier wurden mit einfachen Grundformen Begriffe aus dem Themenfeld Nachhaltigkeit visualisiert. Innerhalb kürzester Zeit entstanden so tolle Sketch Notes!"”

"Mein Session-Highlight war die Visualisierung von Nachhaltigkeit. Hier wurden mit einfachen Grundformen Begriffe aus dem Themenfeld Nachhaltigkeit visualisiert. Innerhalb kürzester Zeit entstanden so tolle Sketch Notes!"

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Zwischen den Sessions hat Monika Kluge sich mit den E-Bikes der Deutschen Post auseinandergesetzt. Das Unternehmen aus Bonn hatte das NachhaltigkeitsCamp zum Anlass genommen, seine neuen E-Bikes für ihre Postzusteller den Teilnehmern des Camps zu präsentieren. Und nicht nur das, es durfte auch selbst ausprobiert werden. "Eine interessante Erfahrung für jedermann", meint Monika.

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Nachhaltige Snacks

BarCamps gehen in der Regel ein bis zwei Tage. Da sie den ganzen Tag stattfinden, darf die Verpflegung natürlich nicht fehlen. Beim NachhaltigkeitsCamp wurde selbstverständlich ein nachhaltiges Konzept verfolgt: Wasserflaschen aus Glas, wenig Müll bei den Mahlzeiten, gut kalkulierte Menge des Essens, alles vegetarisch. Zum Frühstück gab es Brezeln und frisches Obst. Zum Mittagessen leckere Wraps mit Salat und nachmittags stand Kuchen bereit. Es musste also keiner hungern und Reste wurden auf ausdrücklichen Wunsch der Veranstalter mit nach Hause genommen.

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Location – Das BaseCamp in Bonn

Monika hatte bereits viel vom BaseCamp in Bonn gehört, war aber noch nie da. So wie die anderen Teilnehmer auch, war sie begeistert von der Location. "Man konnte sich gar nicht an den vielen Details sattsehen", schwärmt sie. Auch wenn vielleicht nicht gleich ganz offensichtlich, sieht Monika auch im BaseCamp einen nachhaltigen Ansatz. Alte, vielleicht schon ausrangierte Wohnwagen, Züge, Busse etc. finden hier weitere Verwendung zum Übernachten. Ein idealer Ort, um ein NachhaltigkeitsCamp abzuhalten.

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Nachhaltigkeit selbst machen

Beim NachhaltigkeitsCamp haben über 120 Menschen aus Bonn und Umgebung teilgenommen und jeder konnte seine Ideen einbringen und neue Eindrücke mit nach Hause nehmen. Natalie Chirchietti schreibt gerade ihre Bachelor-Arbeit im Studiengang Business Administration und fand die Atmosphäre des BarCamps besonders toll. Sie hat sich viel mit Leuten aus Bonn und deren Initiativen unterhalten und die Zeit genutzt, um sich zu vernetzen. Aktuell wohnt sie in Berlin und unterstützt dort das Projekt "Radeln ohne Alter", eine Initiative aus Dänemark, bei der sogenannte "Piloten" ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen mit der Rikscha oder einem Fahrrad auf eine Spazierfahrt einladen. Natalie könnte sich das auch gut für Bonn vorstellen und hat auf dem BarCamp direkt Kontakte geknüpft und eine Umsetzung angeregt.

„"Ich hätte mich gerne über biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe unterhalten. Zur nächsten Veranstaltung wäre eine eigene Session denkbar."”

"Ich hätte mich gerne über biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe unterhalten. Zur nächsten Veranstaltung wäre eine eigene Session denkbar."

Ideen für die Hochschule

BarCamps gewinnen weltweit immer mehr an Beliebtheit. Zu­sam­men mit En­ga­ge­ment Glo­bal or­ga­ni­sierte Bonn.digital das Nach­hal­tig­keits­Camp Bonn 2016, welches nächstes Jahr hoffentlich in die zweite Runde geht. Das Internationale Zentrum für Nachhaltige Entwicklung ist sehr gern wieder mit dabei - vielleicht mit eigener Session.

Wer Ideen hat und uns unterstützen möchte, meldet sich mit jedem Input hier: izne.info@h-brs.de

Gemeinsam könnten wir einen Workshop oder Sessions zum Thema Nachhaltigkeit an der Hochschule organisieren. Jeder soll seine Ideen mit einbringen, der Kreativität sind bei BarCamps keine Grenzen gesetzt!