Antrittsvorlesung von Professor Dr. Oliver Ruf

Was bedeutet die komplexe Karriere der Ästhetik (nicht allein exklusiv) in der Praxis der Kommunikation aus der Perspektive einer Theorie der Medien, und welchen Weg nimmt dieser Diskurs? Was steht auf dem Spiel? Was gewinnen wir dadurch? Dass weite Teile des öffentlichen wie privaten Äußerungsgeschehens einschließlich seiner gestalterischen Anwendungen, Umsetzungen und Artefakten dem Ästhetischen gewissermaßen verfallen sind, liegt, so die zentrale These, wiederum insbesondere an dessen medientheoretischen Epistemen und kommunikationspraktischen Implikationen. Um diese zu analysieren, muss Ästhetisierung als diskursiver Operator verstanden werden, dessen Motivation im Spannungsfeld von Kunst bzw. Design und Technik bzw. Technologie liegt. Dazwischen sind die Auswirkungen sozialer Systeme sowie die Bedingungen medialer Kulturen situiert. Jene werden exemplarisch in den Manifestationen desjenigen Phänomens studierbar, das gegenwärtig mit dem Begriff der Digitalität benannt und mit dem Schlagwort der Digitalisierung als Erscheinung aufgerufen ist. Beide Pole intensivieren eine Auffassung namentlich digital-ästhetischer Kommunikation, die deren produktive Formung gerade nicht als eine vordergründig auf simples Verstehen fixierte Vermittlungsmaxime auslegt. Fixpunkt einer solchen Reflexion bleiben die Praktiken selbst – als aktive wie kritische Auseinandersetzung mit dem Kontext ihres Gebrauchs.

Im Anschluss laden wir zu einem Umtrunk ein.