Magna cum laude für Jessica Rumpf

Das Ziel der Arbeit war die Gewinnung und Charakterisierung von Ligninen aus sogenannten Low-Input-Pflanzen (Miscanthus, Paulownia, Silphie), angebaut am Campus Klein-Altendorf der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Untersucht wurden der Einfluss der Biomasse inklusive verschiedener Vorbehandlungen sowie der Einfluss des Organosolv-Aufschlussprozesses auf die dreidimensionale Struktur und Antioxidanz der gewonnenen Lignine.

Grundlegend neu sind die Daten zu Ligninen aus Silphium perfoliatum, die (wie Miscanthus), zum Anbau auf ökologischen Vorrangflächen geeignet ist. Rumpf legte in ihrer Arbeit überzeugend dar, dass der katalysatorfreie Aufschluss der lignocellulosereichen Biomassen das Potenzial zur reproduzierbaren Gewinnung von Lignin in hoher Reinheit besitzt.

Die erzielten Ergebnisse liefern einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenhangs
zwischen Ligninquelle und -gewinnung mit der daraus resultierenden Ligninstruktur und Antioxidanz und bieten damit eine Grundlage für den Wandel von der energetischen hin zu einer nachhaltigen stofflichen Nutzung dieses Biopolymers.

Durchgeführt wurde die Arbeit am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in der Gruppe von Professorin Margit Schulze in enger Kooperation mit Professor Ralf Pude, wissenschaftlicher Leiter des Campus Klein-Altendorf. Das Promotionsvorhaben war Teil eines NRW/EU-Forschungsverbunds zum Thema "Biobasierte Produkte". Gefördert wurde Frau Rumpf außerdem durch Stipendien des Graduierteninstituts und der Gleichstellungsstelle der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.