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Fachbereich Informatik

Grußwort Herr Prof. Dr. Ihne - 20 Jahre Fachbereich Informatik

20 Jahre Fachbereich Informatik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind eine Erfolgsgeschichte.
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20 Jahre Fachbereich Informatik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind eine Erfolgsgeschichte. In den vergangenen 20 Jahren war der Fachbereich einer der Motoren, der bis heute das Profil unserer Hochschule prägt und stärkt. Für diese Entwicklung möchte ich allen Beteiligten sehr herzlich gratulieren und meine Wertschätzung für diese Leistung aussprechen.

Die digitale Transformation markiert einen grundlegenden Umbruch für unsere Gesellschaft und ist gleichzeitig mit einer enormen Dynamik verbunden. Aus wissenschaftlicher Perspektive ergeben sich zukünftig besondere Herausforderungen und Fragestellungen, die es gilt zum Wohle unserer Gesellschaft zu beantworten. Insbesondere die Art und Weise, wie wir im Zeitalter der Digitalisierung zukünftig unser Leben und unsere Arbeitswelt gestalten werden, deuten eine thematische Brandbreite an, mit der wir uns auseinanderzusetzen haben.

Entwicklungen im Bereich „Industrie 4.0“, „Smart Services“, „Cloudworking“, „Crowdsourcing“, „digitalisierter Straßenverkehr“, „Data Sciences“ oder „Ambient Assisted Living“ sowie neue Leitbilder wie die „agile Organisation“ weisen bereits auf einen umfassenden qualitativen Fortschritt hin.

Fortschritt ist aber auch immer mit Verantwortung verbunden. Die Informatisierung unserer Welt, d.h. die Nutzung von Informationssystemen als Teil des gesellschaftlichen Lebens, ist längst nicht mehr allein mit der bloßen Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien verbunden, sondern zu einem sozialen Prozess bzw. zu einem sozialen Handlungsraum avanciert.

Damit ist auch die Informatik längst keine rein technische Wissenschaft mehr, sondern steht vielmehr vor der Aufgabe, menschliche Interaktion sozial zu gestalten und sich dabei mit ethischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Das digitale Vordringen in alle Bereiche unseres Zusammenlebens hat aus einer ursprünglich fachspezifischen Wissenschaft eine interdisziplinäre geformt. Dies spiegelt sich auch in den Studiengängen unseres Fachbereiches wider. Angehende Informatiker müssen darüber nachdenken und reflektieren, welche Auswirkungen ihre Entwicklungen mit sich bringen, welche Missbräuche damit einhergehen könnten und welche innovativen Anwendungen was und wie grundsätzlich verändern. Sie tragen somit gesellschaftliche Verantwortung.

Die Wissenschaft und damit auch unser Fachbereich Informatik gestaltet diesen Handlungsraum als Akteur maßgeblich mit, deren Entwicklungen bis weit in die Gesellschaft reichen werden. Er stärkt interdisziplinäres Denken und Reflektieren in Lehre und Forschung, ohne dabei den Blick hinsichtlich aufkommender Unsicherheiten, Fehlentwicklungen (Kontrollpanoptikum vs. Empowerment) und des Verlustes von Zukunftsgewissheit für bestimmte Gesellschaftsgruppen zu verschließen.

Auf diesem spannenden Weg wünsche ich unserem Fachbereich Informatik alles Gute und die notwendige kreative Kraft, um weiterhin diese Erfolgsgeschichte fortführen zu können.