Martin Booms: Angst vor KI? Eine digitalethische Einordnung

Am 27. Juni ist Prof. Dr. Martin Booms Professor für Philosophie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter, in der TUE-Ringvorlesung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zu Gast.

Titel seines Vortrags ist „Wer hat Angst vor Künstlicher Intelligenz? Eine digitalethische Einordnung”. Darin behandelt er die durch KI hervorgerufene gesellschaftliche Besorgnis, und in welchen Punkten diese unbegründet oder fehlgeleitet ist. Hierzu wird er er einen digitalethischen Gesamteinblick geben und aufzeigen, welche Faktoren für eine Ethik der Digitalisierung insgesamt relevant sind.

Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in den verschiedensten Bereichen – von industriellen Anwendungen, Robotern im Dienstleistungsbereich bis hin zur Medienproduktion und Kommunikation – birgt Chancen, aber auch Risiken. Viele Menschen sorgen sich insbesondere um den Wegfall von Arbeitsplätzen, um Fehlinformationen und Desinformation und den möglichen Missbrauch der Technologie durch Kriminelle oder auch durch feindliche Staaten. Zuletzt ist die Sorge vor einer starken, der Kontrolle entgleitenden und womöglich menschheitsbedrohlichen KI wieder erstarkt. Laut Prof. Booms hätten wir uns schon viel früher mit dem Thema beschäftigen müssen: „Die Angst vor der starken KI kommt zu spät – und sie adressiert den falschen Feind. Wenn uns bei Künstlicher Intelligenz etwas beunruhigen sollte, dann die längst in unsere Alltagsanwendungen eingegangene schwache KI. Sie ist es, die die Welt verändert.“

Martin Booms ist Professor für Philosophie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter mit Schwerpunkt Wirtschafts- und Gesellschaftsethik. Er lehrt zudem regelmäßig an der Universität St. Gallen und ist Gründungsdirektor der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur in Bonn. Martin Booms beschäftigt sich mit ethischen Implikationen und Folgen gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technologischer Entwicklungen, u.a. mit ethischen Dimensionen der Digitalisierung. Neben seiner akademischen Tätigkeit bestreitet er zahlreiche öffentliche Veranstaltungen und Vorträge und äußert sich regelmäßig in Funk und Fernsehen zur Einordnung gesellschaftlicher Entwicklungen.

Im Sommersemester 2024 steht Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt der Ringvorlesung Technik- und Umweltethik an der H-BRS. KI gehört mittlerweile zu unserem Leben, verändert unsere Arbeit und entwickelt sich rasant. Neun Expertinnen und Experten werden Vorträge zu KI in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Berufen halten und anschließend mit Studierenden und dem Publikum über Chancen, Risiken und ethische Fragen diskutieren.