Fachbereich Informatik
20 Jahre FrOSCon - lebendiger Treffpunkt der Open-Source-Community
Vizepräsidentin Teena Hassan hieß die Teilnehmenden seitens der H-BRS herzlich willkommen. Sie hob die Bedeutung von Open Source in der Lehre hervor, insbesondere im Fachbereich Informatik, und schilderte eindrucksvoll, wie Open Source sie persönlich von ihrem eigenen Bachelor-Studium bis hin zur Professur begleitet und geprägt hat.
Auch Gründerstimmen kamen zu Wort: David Rötzel, Andreas Kupfer und Sayeed Kleewitz berichteten von der Entstehungsidee der FrOSCon und deren schnellen Entwicklung zu einem zentralen Treffpunkt der FOSS-Community. Hinrikus Wolf, Projektleiter der FrOSCon und Vorsitzender des FrOSCon e.V., erinnerte an Themen aus den Anfangsjahren, die bis heute nichts an Relevanz verloren haben sowie an herausragende FOSS-Persönlichkeiten, die mit ihren Vorträgen das Publikum beeindruckten.
Doch die FrOSCon lebt nicht nur von Erinnerungen, sondern vor allem von ihrem vielfältigen Programm: Über 110 Vortragende, 16 Partnerunternehmen, 40 Open-Source-Projekte und zahlreiche Workshops sorgten für Input und Austausch.
Für die Unterhaltung der Jüngeren war auch mit Bällebad, Hüpfburg und dem Workshop des Teckids, ein Angebot von Kindern für Kinder, gesorgt. So zeigte die Community wieder eindrucksvoll wie familienfreundlich ein solches Event gestaltet werden kann.
Die Keynotes der Konferenz sind ein besonderes Highlight im Programmkalender, so wurden auch in diesem Jahr wieder hochaktuelle Themen angesprochen, die noch lange auf der Konferenz diskutiert wurden:
Daniel Stenberg berichtete am Samstag in dem mehr als vollen Hörsaal 1/2 als Maintainer des cURL-Projektes von KI-generierten Bug-Bounty-Einreichungen, welche den Entwicklern und Entwicklerinnen Zeit und Nerven für wichtige Aufgaben und ihr Privatleben stehlen würden. Die eingereichten Berichte sähen im ersten Moment legitim und kritisch aus, aber nach teilweise Stunden an Arbeit werde erst klar, dass die berichteten Schwachstellen gar nicht existieren, sondern nur von der KI halluziniert wurden. Die Aussortierung dieser Berichte, welche etwa 20 bis 40 Prozent aller Einreichungen ausmachen, berge zudem die Gefahr, dass echte und eventuell sogar kritische Bugreports abgelehnt werden, wenn diese KI-generiert wirken.
Andy Piper, Head of Communications bei Mastodon, berichtete am Sonntag in seiner Keynote, wie die Menschheit trotz einer herausragenden Entwicklung des dezentralisierten Internets aus Bequemlichkeit auf dem stetigen Weg zurück zu zentralisierten Datenquellen wie großen Social-Media-Diensten und KI sei und welche Gefahren diese Bewegung mit sich bringe. Als bereits existierende und stetig wachsende Alternative stellt er das Fediverse vor, ein freier Zusammenschluss aus Open Source und selbst hostbaren Social-Media-Diensten, mit Anwendungen wie Mastodon und PeerTube, die ähnlich zu klassischen zentralen Diensten wie Twitter und YouTube seien. Insbesondere biete das FediVerse aber auch einen Raum für neue Ideen und Anwendungen.
Dass bei diesem umfangreichen Programm alles wie am Schnürchen lief, war dem 35-köpfigen Orga-Team und 150 ehrenamtlichen Helfenden zu verdanken. Sie machten es möglich, dass Entwickler:innen, Anwender:innen und Interessierte sich ganz auf das Programm der Konferenz, den Austausch und das Networking konzentrieren konnten.
FrOSCon 2025: Bildergalerie (Fotos: Kira Wazinski)
Kontakt
Michael Rademacher
Professur Informatik, insbesondere Embedded Systems und Netze, Forschungsgruppenleiter Fraunhofer FKIE
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