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Besser geht’s nicht

Dienstag, 26. August 2014

Yu Zhang, Doktorand am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften, hat am Donnerstag (10. Juli 2014) seine Doktorarbeit an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf erfolgreich mit 1,0 ("magna cum laude") verteidigt.
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Betreut wurde Yu Zhang von Prof. Dr. Edda Tobiasch von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, am Campus Rheinbach führte er auch die Laborarbeiten durch, und von Prof. Dr. Matthias Kassack von der Universität Düsseldorf. Zudem ist Yu Zhang Mitglied des Graduierteninstituts der HBRS und der Graduiertenschule Spacelife des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Köln.

Den ungewöhnlichen Doktorhut verliehen ihm seine Kommilitonen und brachten damit nicht zuletzt ihre persönliche Wertschätzung und Freundschaft zum Ausdruck.

Die Uni Düsseldorf veranstaltet am Freitag, 18. Juli, für alle Doktoranden eine Promotionsfeier, an der natürlich auch Yu Zhang teilnehmen wird.

In seiner Doktorarbeit mit dem Titel "Establishment of a Blood Vessel Cell Culture Model, Testing its Application in Microgravity and Drug Research and Examination of the Underlying Signaling Pathways" konnte Yu Zhang zeigen, dass purinerge Signalgebung die Differenzierung von Stammzellen in Richtung Endothel und glatter Muskelzellen funktional beeinflussen kann. In unterschiedlichen Gravitationszuständen, zum Beispiel bei normaler Erdanziehungskraft und unter Schwerelosigkeit, konnte er eine veränderte Signalgebung in Endothel und glatten Muskelzellen sowie in den Co-Kulturen beider Zelltypen feststellen. Die Ergebnisse des jungen Wissenschaftlers tragen dazu bei, die molekularen Mechanismen der Stammzelldifferenzierung besser zu verstehen und neue Zielmoleküle für eine zukünftig verbesserte Gewebezüchtung zu finden. Zudem ermöglichen seine Forschungsergebnisse einen tieferen Einblick in die Reaktion von Zellen auf veränderte Schwerkraftzustände und stellen somit ein gutes Werkzeug dar, um Medikamente gegen die Dekonditionierung des Herz-Kreislaufsystems bei Langzeitaufenthalten von Astronauten im Weltall zu entwickeln.

Hintergrund

Während langer Aufenthalte im All leiden Astronauten aufgrund der Schwerelosigkeit unter einer sogenannten Dekonditionierung des Herz-Kreislauf-Systems. Im vaskulären System sind die Endothel- und glatte Muskelzellen der Blutgefäße wichtig um die notwendigen Funktionen zu regulieren. Daher liegt der Fokus der aktuellen Forschung 1.) auf der Nutzung von Stammzellen, um Endothelzellen und glatte Muskelzellen für die regenerative Medizin und dem Einsatz beim Patienten in der Zukunft im kardiovaskulären Bereich zu erzeugen, und 2.) auf der Identifikation der grundlegenden molekularen Mechanismen innerhalb dieser Zellen, während diese der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind, um spezifische Medikamente und Gegenmaßnahmen für Astronauten entwickeln zu können.