Kommunikation und Marketing

Fachtagung "Mobilität von morgen" - Wandel steht an

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Mittwoch, 28. September 2022

Im September 2022 nahmen über 200 Besucherinnen und Besucher an der Fachtagung "Mobilität von morgen" am Campus Sankt Augustin teil - die meisten bereits wieder in Präsenz, einige waren auch durch das Live-Streaming zugeschaltet. Ob 9-Euro-Ticket, Betriebliches Mobilitätsmanagement oder datengestützte Suche nach den besten Mobilitätsalternativen: Einhellige Meinung war, dass ein tiefgreifender Wandel vor der Tür stehe, dessen Zielzustand noch nicht absehbar sei. sei. Klar zu sein scheint jedoch: Mobilität wird vielfältiger und bewusster erfolgen als heutzutage.

Professorin Michaela Wirtz, Vizepräsidentin Transfer, Innovation und Nachhaltigkeit, und Sankt Augustins Bürgermeister Max Leitterstorf eröffneten die Fachtagung und wiesen beide auf die enorme Bedeutung des Themas gerade in Bezug auf den Klimawandel hin. Veranstalter waren das Institut für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz (TREE), das Institut für Verbraucherinformatik (IVI), der Verein "Netzwerk intelligente Mobilität" (NiMo) sowie die Kommunen Sankt Augustin, Siegburg, Troisdorf und Königswinter. Nach einer auflockernden Mobilitäts-Jonglage durch den Mobilitätsmanagers der Stadt Siegburg, Rudolf Bergen, und der Keynote von Anja Höhn (KVB) über die Erfahrungen mit dem 9-Euro Ticket wurde das Thema Mobilität in vier parallelen Tracks von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet, ehe die Tagung zum abschließenden gemeinsamen Höhepunkt, der Podiumsdiskussion, überging.

Moderiert von TREE-Direktor Professor Dirk Reith ging es zunächst um Voraussetzungen und Erfolgskriterien für eine erfolgreiche "Mobilitätswende", deren Notwendigkeit von keinem der Diskutanten in Zweifel gezogen wurde: Evelin Unger-Azadi (Verkehrsministerium NRW), Nicole Mirgeler (Stadt Overath), Theo Jansen (Verkehrsverbund Rhein-Sieg - Zukunftsnetz Mobilität NRW) und Michael Schramek (EcoLibro GmbH). Nicht auf alle Fragen konnten Antworten gefunden werden - klar wurde jedoch, dass schon vieles angestoßen ist und man optimistische Visionen für die Zukunft hat.

Workshop des Projekts MobilCharta5 und Live-Visualisierung

Der Parkplatz vor der Hochschule verwandelte sich parallel zur Fachtagung in eine große Ausstellungsfläche mit vielen Aktionsständen. Es fand aber auch reger Austausch statt: Zwischendurch pilgerten Teilnehmer beider Formate unter dem gemeinsamen Dach des "Ersten interkommunalen Mobilitätstags der Region" in die ein oder andere Richtung. An den Ausstellungsflächen, wo die Mobilität praktisch erfahrbar war und alle Beteiligten sich mit einem Imbiss und einem Cappucino mobile stärken konnten, fanden ebenso viele Diskussionen über aktuelle Mobilitätsalternativen statt, wie in der Hochschulstraße vor den Hörsälen, wo man sich über das zuvor Gehörte angeregt austauschen konnte.

Der Track MobilCharta5 – Mobilität gemeinsam gestalten widmete sich aktuellen Herausforderungen bei der Mobilität in weniger dicht besiedelten Regionen, welche durch die beteiligten Kommunen Overath, Hennef, Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth vertreten waren.
Besucherinnen und Besucher wurden im Rahmen eines interaktiven Workshops von Nicole Mirgeler (Projektleitung Stadt Overath) und Veronika Krauß (Projektleitung Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) durch die Fokusthemen des Projektes geführt und mit Umfragen und Diskussionen an der Ausgestaltung des Projekts beteiligt.

Wichtige Fragestellungen an diesem Tag waren unter anderem:

  • Wie lassen sich Bedarfsverkehre bedarfsgerecht gestalten und sinnvoll in die Alltagsmobilität integrieren?
  • Wie können privat organisierte Mobilitätsformen unterstützt werden?
  • Welche Probleme hat der ÖPNV im ländlichen Raum und wie sollte der ÖPNV in Zukunft gestaltet sein?
  • Wie können wir die Kommunen mit einem sicheren Radverkehr verbinden?
  • Wie können wir Sharing Angebote attraktiver gestalten und mit bestehenden Mobilitätsangeboten wie z.B. Bürgerbussen verknüpfen?

Der beauftragte Visualisierungs-Profis Volker Voigt (visualisierungs-fuchs.de), der den Workshop begleitete, setzte live die wichtigsten Diskussionspunkte grafisch in Szene.

In den Diskussionen kamen zudem viele spannende und wichtige Impulse auf.
Dazu gehörten:

  • Die Mobilität von morgen beginnt in den Köpfen von heute. Wichtig ist es möglichst alle Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, um eine Akzeptanz zu schaffen.
  • Kinder und Jugendliche müssen bei der Planung und Umsetzung berücksichtigt werden
  • Kommunen hätten gerne ein ganzheitliches Angebot, bei denen alle regionalen Akteure berücksichtigt werden.
  • Eine Karte mit allen Mobilitätsangeboten in der Region wäre für die meisten sehr hilfreich.

(Alle Fotos: H-BRS/Martin Schulz, mobilcharta5: H-BRS/Juri Küstenmacher)