Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung

Projektvorstellung: "Extremismus Prävention Online"

Donnerstag, 15. Juli 2021

Im Seminar "Rechtspopulismus und Rechtsextremismus - Ursachen, Umgang und Gegenstrategien" lernten die Studierenden des Studiengangs "Nachhaltige Sozialpolitik" im Laufe des Semesters zahlreiche rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien, Strömungen und Gruppierungen sowie Möglichkeiten zur Prävention kennen. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Begrifflichkeiten der Thematik, relevanten institutionellen Akteuren und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen bildeten weitere Schwerpunkte.

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In der letzten Sitzung hatten die Studierenden die Gelegenheit, Rechtspopulismus- und Rechtsextremismus-Prävention aus der Praxis kennenzulernen. Dazu stellten Piotr Suder, Frederieke Huwald und Markus Lüke das Projekt "ExPO - Extremismus Prävention Online" des Vereins IFAK (Verein für multikulturelle Kinder und Jugendhilfe - Migrationsarbeit) vor. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Die Ziele des Projekts liegen in der Primärprävention: Durch politische Bildung, Qualifikation von Pädagoginnen und Pädagogen und der Mitgestaltung des öffentlichen Diskurses werden Radikalisierungen von Jugendlichen verhindert und Ungleichwertigkeitsvorstellungen in der Gesellschaft abgebaut. Die Arbeit des Projekts basiert auf zwei Säulen und einer Verschränkung von Online- und Offlineformaten wie Workshops, Fortbildungen, Podcasts und Videos.

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Die Studentin Zehra Bulut berichtet von ihren Erfahrungen aus der letzten Sitzung des Seminars:

In der letzten Sitzung unseres Seminars waren drei Mitarbeitende des Präventionsprojektes ExPO zu Gast und ermöglichten uns einen Einblick in die Praxis. Dabei hat das Team nicht nur von dessen Arbeit berichtet, sondern uns durch eine praktische Übung miteinbezogen. Wir haben uns etwa gemeinsam Memes angeschaut und bewertet, inwiefern wir diese als lustig, diskriminierend und oder tolerant empfinden. Dabei ist es wichtig zu hinterfragen: Warum empfinde ich das als lustig? Inwiefern könnte dieses Meme andere verletzen? Warum finde ich das eine Meme lustig, das andere aber unangebracht? Wo fängt Diskriminierung an und wo hört der Spaß auf? Wie gehe ich selbst mit Memes um?

Die Übung ist mir sehr in Erinnerung geblieben, da mich dies an die Memes erinnerte, die in den Chat-Gruppen meiner ehemaligen Schulklassen geteilt wurden. Eine Veranstaltung mit einem Präventionsprojekt wie ExPO hätte mein Schulleben vielleicht positiv verändert. Das Projekt macht deutlich: Prävention fängt bereits beim Erlernen von demokratischen Werten und (Selbst-)Reflexion an. 

Zum Schluss stellte ich die Frage, was sich das ExPO-Team von der politischen Ebene wünscht, um ihrer Arbeit besser nachgehen zu können. Es wurde deutlich, dass solche Projekte meist befristet finanziert sind, was eine nachhaltige Extremismus-Prävention erschwert. Vom Austausch mit dem ExPO-Team nehme ich als angehende Sozialpolitikerin demnach mit, mich in meiner Arbeit für eine nachhaltige und höhere Finanzierung von Präventionsarbeit einzusetzen.

Kontakt

Patrick Baues (DE)

Patrick Baues

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Schwerpunkt: Politikwissenschaft, Geschäftsführer Forum Sozialversicherungswissenschaft e.V.

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