Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Kommunikation

H-BRS baut Remote-Labore für ukrainische Studierende

Dienstag, 13. September 2022

Forschende der Hochschule entwickeln Remote-Labore, in denen Studierende aus der Ferne Experimente an elektronischen Bauteilen durchführen können. Die Wissenschaftler aus dem Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau & Technikjournalismus (EMT) wollen damit Studierenden aus der Ukraine ermöglichen, ihr Studium trotz des Krieges fortzusetzen.
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Professor Chakirov (r.) und Dr. Oleksandr Velihorskyi von der Chernihiv Polytechnic National University (CPNU) in der Ukraine arbeiten seit Jahren in Projekten zusammen. Foto: Frank Seidel

Roustiam Chakirov ist Professor für Regelungstechnik, insbesondere in der Fahrzeugtechnik, an der H-BRS. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen sowie Partnerinnen und Partnern aus der Ukraine hat er das Projekt ins Leben gerufen. Die ukrainische Partnerhochschule Chernihiv Polytechnic National University (CPNU) im Norden des Landes wurde bei Angriffen der russischen Armee stark beschädigt, ein Großteil der Labore ist nicht funktionsfähig. Mit den Remote-Laboren wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Fortführung der Lehre sicherstellen. Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) fördert das Projekt im Programm „Ukraine digital“ mit 56.000 Euro. Neben dem digitalen Lehrangebot vergibt der DAAD Stipendien an ukrainische Studierende.

Dr. Oleksandr Velihorskyi von der CPNU arbeitet seit Jahren eng mit der H-BRS zusammen. Als der Krieg ausbrach, befand er sich gerade in Sankt Augustin und konnte nicht in sein Heimatland zurückreisen. Die Philipp Schwartz-Initiative für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht ihm nun, vorerst in Deutschland zu bleiben und weiter an der H-BRS zu forschen.

Die Kooperation der ukrainischen und deutschen Forschenden existiert mittlerweile seit mehr als zwölf Jahren. In verschiedenen Projekten forschten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam, etwa zur Temperaturregelung auf Basis künstlicher neuronaler Netze für Spritzgussmaschinen. Regelmäßig waren ukrainische Forschende an der Hochschule zu Gast, ukrainische Studierende schrieben ihre Abschlussarbeiten in Deutschland. Für seine Verdienste in der Forschungskooperation wurde Professor Chakirov im Jahr 2016 von der ukrainischen Partnerhochschule ausgezeichnet. Im DAAD-Programm „Ostpartnerschaften“ wurde die Zusammenarbeit nun noch einmal bis zum Jahr 2025 verlängert. Das Fördervolumen beträgt 9000 Euro pro Jahr.

Kontakt

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Roustiam Chakirov

Regelungstechnik, insbesondere in der Fahrzeugtechnik

Standort

Sankt Augustin

Raum

B 285

Adresse

Grantham-Allee 20

53757 Sankt Augustin