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H-BRS-Präsident Ihne: Promotionsrecht wird der angewandten Forschung in NRW deutlichen Schub geben

festakt 2 Promotionskolleg NRW sternberg ihne 17112022 Foto Pascal Kimmich

Freitag, 18. November 2022

Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Ina Brandes hat dem Promotionskolleg der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in NRW am Donnerstagabend (17. November) bei einem Festakt in Essen das Promotionsrecht verliehen. „Die Verleihung des Promotionsrechts ist für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in NRW und damit auch für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ein sehr wichtiger, wissenschaftspolitisch konsequenter Schritt“, sagt H-BRS-Präsident Hartmut Ihne. „Das wird der angewandten Forschung einen deutlichen Schub geben und NRW als Wissenschaftsland insgesamt weiter stärken.“

Die Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg NRW bedeutet für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) im Land einen Meilenstein. „Sie werden dadurch zum einen attraktiver für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, zum anderen können sie ihr großes Potenzial nun besser entfalten, indem sie neue Forschungstöpfe, die ihnen bisher verschlossen waren, erschließen können“, sagt H-BRS-Präsident Hartmut Ihne, der zugleich auch Mitglied im Vorstand des Promotionskollegs NRW ist. Mit dem eigenständigen Promotionsrecht werde die exzellente Forschungsarbeit der HAW anerkannt und die Qualität bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses. „Für diesen Schritt haben wir sehr lange gekämpft“, so Ihne.

Große Freude an der forschungsstarken H-BRS

Entsprechend groß ist die Freude an der forschungsstarken H-BRS, die schon sehr früh die Weichen gestellt hatte, um ihren Studierenden Promotionen zu ermöglichen. „Wir sind überglücklich, dass wir das Promotionsrecht erhalten haben“, sagt Prof. Dr. Rainer Herpers, Gründungsdirektor des Graduierteninstituts an der H-BRS und zugleich Gründungsdirektor am Promotionskolleg NRW. „Darauf haben wir zwölf Jahre lang hingearbeitet.“ Am 1. Januar 2010 war an der H-BRS das Graduierteninstitut (GI) gegründet worden, das erste seiner Art an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften in NRW. Ziel war es, Doktorandinnen und Doktoranden, die primär wissenschaftlich an der H-BRS tätig sind, in ihren Promotionsvorhaben zu unterstützen sowie die wissenschaftliche Entwicklung mithilfe von Qualifizierungsangeboten sicherzustellen. Zum 1. März 2011 übernahm Professor Herpers die Leitung des GI.

Derzeit laufen an der H-BRS etwa 120 Promotionsverfahren

Seit Bestehen des GI wurden an der H-BRS 54 Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Derzeit laufen etwa 120 Promotionsvorhaben. Bei allen bisherigen Promotionen gab und gibt es die Zusammenarbeit mit einer Universität. Im Laufe der Zeit hat die H-BRS ihre Forschungskapazitäten sukzessive erweitert. Zunächst promovierten hier vor allem Studierende aus den Fachbereichen Angewandte Naturwissenschaften und Informatik, inzwischen gibt es auch immer häufiger Doktorandinnen und Doktoranden aus den Ingenieurwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften oder der Sozialpolitik.

Gruppenbild Delegation H-BRS Verleihung Promotionsrecht in Essen 17112022 Foto Pascal Kimmich
Große Freude: Die H-BRS-Delegation mit Professorinnen, Professoren und Beschäftigten bei der Verleihung des Promotionsrechts in Essen. Foto: Pascal Kimmich

Herpers: Größere Verlässlichkeit für Doktorandinnen und Doktoranden

Künftig kann das Promotionskolleg NRW, das landesweite Forschungsnetzwerk der HAW, die Promotionen eigenständig durchführen. „Das ist ein klarer Vorteil“, sagt Herpers. „Das vereinfacht die Verfahren deutlich und erhöht die Verlässlichkeit für die Doktorandinnen und Doktoranden.“ Mit der Veröffentlichung der Promotionsordnungen würden die Schritte im Promotionsverfahren detailliert vorgegeben, zeitaufwendige Abstimmungen mit den kooperierenden Universitäten entfielen. Dadurch könnten die Promovierenden von Beginn an effizienter forschen. Dass die Promotion an einer HAW strukturell wie personell die gleiche Qualität besitze wie die an einer Universität, habe der Wissenschaftsrat in seiner Begutachtung, die die Grundlage für die jetzige Entscheidung des NRW-Wissenschaftsministeriums war, festgestellt, betont Herpers. Gleichwohl bliebe eine Kooperation in Zusammenarbeit mit einer Universität auch weiterhin möglich.

Doktorand Alexander Busch: Finde neue Regelung sehr gut

Einer der ersten Doktorandinnen und Doktoranden, die an der H-BRS von der Neuregelung profitieren und mit Hilfe des Promotionskollegs NRW promovieren wollen, ist Alexander Busch. „Ich finde die neue Regelung sehr gut“, sagt Busch, der an der H-BRS schon den Bachelor und den Master im Fach Maschinenbau erworben hat. „Ich bin hier sehr zufrieden. Das eigenständige Promotionsrecht macht für mich vieles einfacher, weil ich alle Ansprechpartner an meiner HAW habe. Ich muss mir nicht mehr extra einen weiteren Betreuer von einer Universität suchen und ihn von meinem Thema überzeugen.“ In seiner Masterarbeit hat sich Busch mit der Strukturoptimierung blasgeformter Hohlkörper beschäftigt. Es ging um die Frage, wie Kunststoffflaschen oder Kanister zu verändern sind, um diese mit möglichst wenig Materialeinsatz herstellen zu können. Die wesentlichen Produkteigenschaften sollten dabei nicht verändert werden. So kann Kunststoff gespart werden, was sich positiv auf die CO2-Bilanz der Produkte auswirkt. „Das Thema finde ich interessant und ich bin sehr motiviert, daran weiterzuarbeiten“, sagt er. Ein Promotionsstipendium hat er bereits in der Tasche, am 1. Januar 2023 soll es offiziell losgehen.

37 Professorinnen und Professoren der H-BRS gehören PK NRW an

Dem Promotionskolleg NRW gehören (Stand: Juli 2022) 361 Professorale und Assoziierte Mitglieder der insgesamt 21 HAW im Land an. Nur Professorinnen und Professoren, die ihre Forschungsstärke nachgewiesen haben, können Mitglied werden und in der Folge mithilfe der Einrichtung Promotionen durchführen. 37 Professorinnen und Professoren der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben derzeit die Mitgliedschaft.

Das Promotionskolleg NRW

Das Promotionskolleg NRW (PK NRW) wurde 2020 gegründet, um Promotionen an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu fördern und auszubauen. Zugleich sollten auf Grundlage des Hochschulgesetzes von 2019 Strukturen und Prozesse für das angestrebte eigenständige Promotionsrecht geschaffen werden. Das PK NRW ging aus dem Graduierteninstitut für angewandte Forschung NRW hervor, das zum 1. Januar 2016 als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der HAW in NRW gegründet worden war und den hochschulgesetzlichen Auftrag hatte, kooperative Promotionen an HAW (also in Zusammenarbeit mit Universitäten) nachhaltig zu stärken und auszubauen. Träger des PK NRW sind die 16 staatlichen und vier staatlich refinanzierten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in NRW sowie die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Die Geschäftsstelle des PK NRW hat ihren Sitz in Bochum.

Kontakt

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Rainer Herpers

Wissenschaftlicher Direktor des Graduierteninstituts, Direktor des Institute of Visual Computing, Professor im Fachbereich Informatik

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