Graduierteninstitut

Stipendiatinnen und Stipendiaten 2019

Dienstag, 10. Dezember 2019

An der H-BRS betreiben zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden ihre Promotionsvorhaben, häufig werden sie dabei durch ein Stipendium unterstützt. Das Graduierteninstitut stellt die Promovierenden vor, die sich 2019 erfolgreich um ein Promotionsstipendium beworben haben, beziehungsweise ab 2019 bereits ein Stipendium erhalten.
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Strömungen und Turbulenzen umgeben uns jeden Tag: Wir sehen sie beim Eingießen von Milch in Kaffee, in den Rauchschwaden eines Räucherstäbchens oder spüren sie während eines turbulenten Fluges. Diese Strömungen vorherzusagen erfordert sowohl mathematische Beschreibungen als auch Methoden zum Lösen dieser Gleichungen. Mario Bedrunka forscht an Lattice-Boltzmann-Methoden zum Berechnen dieser Strömungen. Diese Methoden haben sich in den letzten Jahren als ausgereiftes Werkzeug für Strömungssimulationen bewährt und ermöglichen eine effiziente Berechnung von Turbulenzen, die in der Luft- und Raumfahrt oder Elektromobilität immer gegenwärtig sind.​ Mit dem Fokus auf Turbulenz in porösen Medien sollen sich aktuelle Fragestellungen, wie der Wasserstoffspeicherung in chemischer Form, analysieren lassen.

Marion Bedrunka ist Stipendiat des Forschungsinstituts TREE. Betreuung: Prof. Dr. Dirk Reith

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Online-Fernausbildung für Montage, Betrieb und Wartung ist in der Industrie vorteilhaft, um Zeit und Geld zu sparen, insbesondere wenn Konzerne Standorte auf mehreren Kontinenten haben (z.B. Automobilindustrie, Ölfirmen, etc.). Derzeit sind die Ferntrainingserfahrungen durch begrenzte Kameraperspektiven und das Fehlen geeigneter Navigationstechniken für die Kameraansicht je nach Aufgabe eingeschränkt. In diesem Promotionsprojekt entwickelt Doktorand Saugata Biswas ein autonomes Kamera-Sichtpunktmanagementsystem mit Hilfe eines Roboterarms in einem Multikamera-Trainingsszenario. Diese Doktorarbeit wird sich auf die Verbesserung der Online-Trainingserfahrung von Remote Trainees konzentrieren.

Saugata Biswas ist Stipendiat des Institute for Visual Computing (IVC). Betreuung: Prof. Dr. Ernst Kruijff.

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Dynamische Preismodelle sind in einigen Branchen insbesondere bei Reise- und Flugbuchungen längst keine Seltenheit mehr. Dabei werden Preise für identische Produkte aufgrund von veränderten Marktbedingungen im Zeitablauf dynamisch und mittlerweile in Echtzeit angepasst. Lena Cassens beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit mit den Auswirkungen dieser Preispolitik auf das Verbraucherverhalten. Mit Ihren Erkenntnissen möchte sie zeigen, inwiefern Kunden dynamische Preise wahrnehmen und akzeptieren und weiterhin welches Potenzial das Modell in Branchen wie dem Lebensmitteleinzelhandel bietet.

Lena Cassens ist Stipendiatin des Graduierteninstituts (Reiner Clement-Stipendium). Betreuung: Prof. Dr. Gunnar Stevens

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Neu synthetisierte Chemikalien oder Produkte, von denen in Reinform oder als Gemisch eine Explosionsgefahr ausgeht, stellen ohne eine hinreichende Charakterisierung und Klassifizierung ein Sicherheitsrisiko dar. Klassisch werden solche Stoffe mit einer Vielzahl konventioneller Prüfmethoden charakterisiert, die den Umgang mit verhältnismäßig großen Probenmengen erfordern. Ziel des Promotionsvorhabens von Matthias Muhr ist es, durch die sensorische Überwachung dieser konventionellen Methoden einen Prüfapparat zu entwickeln, mit dem es möglich ist eine genauere Charakterisierung von derartigen Stoffen vornehmen zu können. Dabei sollen die Probenmengen deutlich reduziert werden, um das Sicherheitsrisiko beim Umgang deutlich zu senken.

Matthias Muhr ist Stipendiat des Instituts für Sicherheitsforschung (ISF). Betreuung: Prof. Dr. Gerhard Holl

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Terroristen verwenden bei Anschlägen immer wieder den Sprengstoff Triacetontriperoxid (TATP), weil die Ausgangsstoffe dafür leicht zugänglich sind und TATP einfach zu synthetisieren ist. TATP zu identifizieren und davon Proben zu entnehmen ist für Sicherheitsbehörden allerdings eine Herausforderung, weil dieser Sprengstoff empfindlich ist gegenüber Schlag, Wärme, Reibung und Erschütterung. Deshalb forscht Amadeus Janotta an einem Einweg-Sensor aus elektrogesponnenen Polymerfasern. Da TATP sublimiert (es geht direkt von fest zu gasförmig über), kann es gasförmig mit den in den Polymerfasern enthaltenen Substanzen in einer für das bloße Auge sichtbaren Farbänderung reagieren. Ziel von Amadeus Janottas Doktorarbeit ist es, eine kontaktfreie, schnelle und energieautarke Vor-Ort-Identifikationsmethode zum Nachweis von TATP zu entwickeln.

Amadeus Janotta ist Stipendiat des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaften. Betreuung: Prof. Dr. Peter-Michael Kaul

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In Langzeiteinsätzen wiederholen Roboter ihre programmierten Aufgaben immer wieder und erstellen jedes Mal neue Pläne. Eines der Forschungsziele von Doktorandin Argentina Ortega ist es, zu untersuchen, wie Roboter ihre Planung verbessern können, indem sie Informationen aus ihren früheren Läufen verwenden. Aus diesen Informationen erstellt sie Erfahrungsmodelle, damit Roboter seine früheren Pläne in optimierter Form wiederverwenden kann. Dies senkt die Bereitstellungskosten und erhöht gleichzeitig die Transparenz, Erklärbarkeit und den Systemdurchsatz.

Argentina Ortega ist Stipendiatin der Gleichstellungsstelle und ins MAS-Team unserer Hochschule eingebunden. Betreuung: Prof. Dr. Erwin Prassler

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In der Arbeitsgruppe „Inborn Errors of Metabolism“ beschäftigt sich Doktorand Daniel Schulke mit Bio-Katalysatoren (Enzymen), die vor allem in der Leber vorkommen und zum Beispiel an Entgiftungsprozessen beteiligt sind. Er erforscht genetisch bedingte Veränderungen dieser Enzyme nicht nur wegen der grundsätzlichen Bedeutung für ihre Eigenschaften, sondern auch, weil sie für den Stoffwechsel (Metabolismus) von Arzneistoffen relevant sein können. Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag dazu leisten, Grundlagen für eine individualisierte Pharmatherapie seltener Stoffwechselkrankheiten zu schaffen, im Sinne der Entwicklung hin zu einer personalisierten Medizin.

Daniel Schulke ist Stipendiat des Graduierteninstituts. Betreuung: Prof. Dr. Jörn Oliver Sass  Weitere Infos

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Das Bewusstsein für die Notwendigkeit bioabbaubarer/kompostierbarer und/oder recyclingfähiger Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen oder Biomasse-Abfällen hat in den letzten Jahren stark zugenommen – nachhaltige Verpackungen sind erstrebenswerter als nicht-abbaubare. Deshalb synthetisiert Doktorandin Jessica Rumpf aus Cellulose-Derivaten neue biobasierte Folien bzw. Beschichtungen zu Verpackungszwecken. Sie untersucht Lignin, ein Biopolymer mit antioxidativer und antimikrobieller Wirkung, das in großen Mengen als Abfallprodukt bei der Papier- und Zellstoffherstellung anfällt und bislang kaum stofflich genutzt wird. Gelingt es Jessica Rumpf, Lignin in reproduzierbarer Qualität als Rohstoff verfügbar zu machen, könnten Lignin-basierte Komponenten einen Teil der bislang fossil-basierten Substanzen in verschiedenen Verpackungen ersetzen. Jessica Rumpf ist Stipendiatin der Gleichstellungsstelle.

Jessica Rumpf ist Stipendiatin der Gleichstellungsstelle. Betreuung: Prof. Dr. Margit Schulze  Weitere Infos

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In vielen industriellen Anwendungen werden verteilte Robotersysteme eingesetzt, z.B. in intelligenten Lagern, in verschiedenen Bereichen der Logistik oder bei der Entsorgung von nuklearen und gefährlichen Abfällen. Um die Zuverlässigkeit dieser komplexen Systeme zu gewährleisten, ist es notwendig, intelligente, erklärbare Modelle zu entwickeln, die das unterschiedliche Verhalten der Roboter effizient beschreiben. Doktorand Youssef-Mahmoud Youssef untersucht die Fehlererkennung und Diagnose von verteilten Robotersystemen anhand von erklärbaren Hypothesen.

Youssef Mahmoud Youssef ist Stipendiat des Fachbereichs Informatik. Betreuung: Prof. Dr. Martin Müller

Kontakt

Barbara Hillen

Barbara Hillen-Haas

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Standort

Sankt Augustin

Raum

E025

Adresse

Grantham-Allee 20

53757, Sankt Augustin