Derya Gür-Şeker neue Professorin im Fachbereich Sozialpolitik

Ernennung Professorin Derya Gür-Seker Hartmut Ihne 25092023 Foto Daniela Greulich

Posts bei WhatsApp oder Facebook, Tweets bei X (vormals Twitter) oder Reels bei Instagram – für mehr als zwei Drittel der Nutzerinnen und Nutzer des Internets hierzulande gehören die sozialen Medien laut Branchenverband bitkom inzwischen zum Alltag. Was bedeutet das für die politische Meinungsbildung? Wie werden bestimmte Themen kommuniziert? Welche Herausforderungen bergen die sozialen Medien für die Demokratie? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Derya Gür-Şeker, die seit Oktober die neue Professur für Kommunikation und Gesellschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Medien an der H-BRS innehat.

Die Medien- und Diskurslinguistik steht bereits seit vielen Jahren im Mittelpunkt von Gür-Şekers Forschungen. Nach dem Studium der Germanistik, Medienwissenschaften und Politik an den Universitäten Düsseldorf und Reading (Großbritannien) wurde sie an der Uni Duisburg-Essen mit einer Arbeit über transnationale Diskurslinguistik am Beispiel des sicherheitspolitischen Diskurses über die EU-Verfassung in Deutschland, Großbritannien und der Türkei promoviert. In ihrer Habilitation, die sie im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen hat, erörterte sie die linguistischen Zugänge vom Medientext zu Social Media im Kontext von Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Gender und Arbeit.

Diskurse zu Migration und Künstlicher Intelligenz untersuchen

An der H-BRS will sie jetzt unter anderem die Diskurse zum Thema Migration oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt wissenschaftlich untersuchen. Wichtig ist ihr die Lehre. „Ich möchte meine Studierenden zu mündigen und kritischen Bürgerinnen und Bürgern ausbilden, die in der Lage sind, die Herausforderungen im digitalen Zeitalter zu erkennen und zu analysieren und daraus die richtigen Strategien abzuleiten“, sagt sie.

Posterbild Vorstellungsvideo Derya Guer Seker

H-BRS

Derya Gür-Şeker, Video: H-BRS

Dabei gilt es auch, die Perspektiven unterschiedlicher Gruppen wahrzunehmen. Für die dreifache Mutter Gür-Şeker ist das selbstverständlich. „Ich bin eine Bildungsaufsteigerin, das hat mich sehr geprägt“, so die gebürtige Duisburgerin. Die Tochter eines Bergmanns besuchte zunächst eine Hauptschule, schaffte später das Abitur und schlug eine Hochschulkarriere ein.

Ihne: Gür-Şeker steht für Interdisziplinarität, die enorm wichtig ist

Hochschulpräsident Hartmut Ihne freut sich sehr, dass die H-BRS Derya Gür-Şeker für die Professur gewinnen konnte. „Sie steht für eine Interdisziplinarität, die enorm wichtig ist, um die Herausforderungen von Kommunikation in ihrer Gesamtheit begreifbar zu machen“, sagt er. Mit dem Ineinandergreifen von Germanistik, Medien und Politik, mit dem ihre Professur im Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung verknüpft ist, schließt sich für Gür-Şeker nach ihrem Studium der drei Fächer nun ein Kreis.