Gamification zur Förderung kognitiver Prozesse

MyJong – Flexi-MahJong: Ein konfigurierbares Gamification-Tool zur spielerischen Wissensvermittlung

Im Rahmen der Projektförderung „Gute Vernetzung“ der Hochschulgesellschaft Bonn-Rhein-Sieg entwickelt Prof. Dr. Wolfgang Heiden (Fachbereich Informatik, Institut für Visual Computing) das Projekt MyJong – Flexi-MahJong. Ziel des Vorhabens ist die Umsetzung und Evaluation eines konfigurierbaren digitalen Spiels, das spielerische Interaktion mit edukativ nutzbaren Inhalten verbindet.

Konzeptionell basiert MyJong auf der Solitär-Variante des traditionellen chinesischen Spiels Mah Jongg. Im Gegensatz zu klassischen Umsetzungen, bei denen identische Spielsteine entfernt werden, arbeitet MyJong mit semantisch oder funktional verknüpften Paaren. Diese können z. B. mathematische Relationen (wie 3² – 9) oder sprachliche Zuordnungen (etwa Hiragana-Zeichen aus dem Japanischen) umfassen.

Ein zentrales Merkmal des Spiels ist die Möglichkeit zur Individualisierung: Nutzer:innen können eigene Tilesets erstellen, importieren und austauschen. Damit eignet sich MyJong nicht nur für Freizeitkontexte, sondern auch als Werkzeug für informelle Lernprozesse, etwa im Sprach- oder Mathematikunterricht oder zur Förderung kognitiver Fähigkeiten.

Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz. Aktuell wird ein erster lauffähiger Prototyp in einer offenen Testphase evaluiert. Interessierte sind eingeladen, das Spiel auszuprobieren und über ein anonymes Fragebogensystem Rückmeldungen zu geben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die iterative Weiterentwicklung ein, wobei Prinzipien nutzerzentrierten Designs berücksichtigt werden.

Spiel ausprobieren

Die Veröffentlichung der finalen Version als freie Software ist für Windows, Linux und Android vorgesehen. Langfristig soll MyJong als niedrigschwelliges, flexibel anpassbares System für die spielerische Vermittlung strukturierter Inhalte in Bildung und Freizeit zur Verfügung stehen.