Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften

Von der H-BRS zum Deutschen Verkehrsgerichtstag 2016

Dienstag, 8. Dezember 2015

Der 54. Deutsche Verkehrsgerichtstag findet vom 27. bis 29. Januar 2016 in Goslar statt. Im Arbeitskreis III für Verkehrsstrafrecht werden mehrere hundert Juristen, Rechtsmediziner und Polizeivertreter über neue Methoden zur Bestimmung der Blutalkoholkonzentration diskutieren.

Der Verkehrsgerichtstag folgt damit einer Anregung der Bundesregierung. Deren Ziel ist es laut Koalitionsvereinbarung, den personellen Aufwand bei der Polizei für den Alkoholnachweis zu reduzieren.

Im Arbeitskreis III soll auch eine an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelte Methode diskutiert werden

Im Rahmen einer von Professor Knupp betreuten Bachelorarbeit im Studiengang Naturwissenschaftliche Forensik (2012) entwickelte Elina Zailer (Spectral Service AG, Köln; Betreuung: Dr. Bernd W. K. Diehl) eine Alternativmethode mittels der Protonen-Kernresonanzspektroskopie (NMR), die eine BAK-Quantifizierung in 20 µL Vollblut innerhalb von drei Minuten ermöglicht. Diese Methode wurde beim 18. GTFCh-Symposium sowie bei der 51. Jahrestagung der internationalen Vereinigung von forensischen Toxikologen 2013 präsentiert und in der Zeitschrift Toxichem Krimtech 2013; 80 (Special Issue):320 dargestellt.

Im Mai 2015 wurde der Patentantrag für die BAK-Bestimmung mittels NMR erfolgreich angenommen. Die Methode wurde von VRLG de Vries in der Zeitschrift Straßenverkehrspraxis (2014, S. 330) unter dem Titel "Blutalkoholbestimmung ohne Spritze" der juristischen Fachwelt vorgestellt.

Auf dem Podium des Verkehrsgerichtstags werden u.a. der BGH-Richter Cierniak, der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Wendt, der Toxikologe Prof. Dr. Mußhoff (München) und VRLG de Vries diskutieren.

Text: VRLG de Vries

Teaserbild: Kaiserpflaz in Goslar  von Tobias Helfrich, Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

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