Fachbereich Informatik

Fachbereichs-Triathlon: Sascha Alda - Dekan, Professor, Sportler

20230223 Sascha Alda Dekan Professor Informatik

Sonntag, 26. Februar 2023

Ein Foto steht auf dem runden Besprechungstisch im Büro von Sascha Alda. Es zeigt einen Radrennfahrer in der legendären Haarnadelkurve „Sa Calobra“ auf Mallorca. Zwischendurch schaut er immer mal wieder darauf, um sich zu vergewissern, dass der eng getaktete Terminkalender als Fachbereichs-Dekan und Informatik-Professor auch Freiräume enthält.

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Hat ein Faible für Abschlussarbeiten: Sascha Alda, Professor für Software-Architektur und Fachbereichs-Dekan: . Foto: Martin Schulz

Freiräume, die er gerne mit sportlichen Herausforderungen der besonderen Art füllt. Radrennen gehören dazu und auch Triathlon-Wettbewerbe. Seit 2015 startet Sascha Alda bei „Ironman“-Wettkämpfen in der Amateur-Kategorie, war unter anderem in Zell am See dabei, in Luxemburg und Kanada. Im Juni steht ein Triathlon in Rapperswil in der Schweiz auf dem Programm. Deswegen ist aktuell Vorbereitung angesagt. Und deswegen geht es demnächst wieder für ein paar Tage auf die Balearen-Insel mit den spektakulären Serpentinenstrecken, um vor allem das Radfahren zu trainieren. „Ich liege im Training etwas zurück“, sagt er. „Aber ich hoffe, das aufzuholen.“

Das Tagesgeschäft als Dekan des Fachbereichs Informatik hat auch etwas von einem Triathlon, findet Sascha Alda. Zumindest seien ähnliche Kompetenzen gefragt und der Aufgabenbereich vereint die unterschiedlichsten Disziplinen. Sie heißen dann nicht Laufen, Schwimmen, Radfahren, sondern zum Beispiel Lehrplan, Personalgewinnung, Akkreditierung. Wobei es im Unterschied zum Triathlon nicht drei Sparten gibt, sondern deren viele. Am heutigen Mittwoch zum Beispiel steht eine Besprechung mit Kollegen im Kalender, bei der es um Strategien zu Einbindung von Unternehmen gehen wird. Außerdem ein Treffen mit dem Graduierteninstitut und ein Meeting mit den Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Cyber Security & Privacy. Ein ganz wichtiges Thema ist aktuell der zugehörige Masterstudiengang. Im Wintersemester 2023/24 soll er an den Start gehen, ist das ambitionierte Ziel des Fachbereich-Dekans. Und das bedeutet: sehr intensive Gespräche, viel Gremienarbeit, großer Abstimmungsbedarf. Am Nachmittag schließlich wird Sascha Alda mit der Bahn nach Paderborn fahren. Dort erwartet ihn eine Fachtagung der Gesellschaft für Informatik. Von den Vorträgen und Diskussionen erwartet er sich fachlichen Input: „Das ist mir auch wichtig. Zumindest einmal im Jahr nehme ich mir die Zeit.“

Zunächst Prodekan, seit Juli 2022 dann Dekan

Das Büro des Informatik-Dekans im ersten Stock des C-Gebäudes hat Sascha Alda im Juli 2022 bezogen. Er folgte damit auf Professor Wolfgang Heiden. An dessen Seite war er zuvor bereits Prodekan, der Fachbereich hatte ihn im Dezember 2020 in das Amt gewählt. An die Hochschule als Professor berufen wurde der Informatiker im August 2009. Sein Fachgebiet war und ist Software-Architektur. Auf die Berufung folgten bald diverse weitere Hochschul-Jobs wie etwa Koordinator für Internationale Beziehungen, Mitglied des Fachbereichsrats oder Mitglied des Prüfungsausschusses. Irgendwie hat er dennoch immer mal wieder Platz geschaffen für Gastprofessuren im Ausland, darunter Vietnam, Kanada und Indien.

Die ersten Tage und Wochen als Prodekan gestalteten sich unerwartet schwierig. Denn kaum im Amt, legte die Pandemie den Präsenzbetrieb lahm, und es galt von jetzt auf gleich, Online-Unterricht und -Prüfungen zu organisieren. „Wie es meine Art ist“, blickt Sascha Alda zurück, „habe ich erst einmal gar nichts gemacht und nur nachgedacht. Am nächsten Tag haben wir uns dann an die Arbeit gemacht.“ Stolz sei er heute noch darauf, sagt er, was der Fachbereich innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt habe. Digitale Prüfungen werden die Zukunft sein, glaubt er. Aber die H-BRS müsse eine Präsenz-Hochschule bleiben, ist er überzeugt. „Das sage ich auch immer den Erstsemestern bei der Begrüßung: Drei Jahre Studium vom Sofa aus – dafür stehe ich nicht.“

Zahlreiche Abschlussarbeiten betreut

Dafür liegt ihm auch zu viel an der Lehre und dem unmittelbaren Kontakt zu den Studierenden. Der zu Papier gewordene Beleg sind die Regalmeter mit Abschlussarbeiten, die er als Erst- oder Zweitgutachter betreut hat. Auf 385 Exemplare in 13 Jahren hat er es gebracht, die noch laufenden Arbeiten nicht mitgerechnet. 385 Abschlussarbeiten heißt auch: 385 durchgeführte Kolloquien. „Das ist enorm viel Arbeit“, sagt der Informatik-Professor, „aber ich mache das sehr gerne und habe es nie als Last empfunden.“

Dass der Job als Dekan des Fachbereichs Informatik einfach wäre, behauptet Sascha Alda trotzdem nicht. Und dass im Semester ein Pensum von 50 bis 60 Stunden nicht ungewöhnlich ist, leuchtet ein. Wenn das Ganze bei ihm nicht unfassbar beschwerlich klingt, dann wird das wohl darin liegen, weil er die Anstrengung über die lange Strecke verinnerlicht hat. Womit wir wieder beim Triathlon wären, der ja bekanntlich einige besondere Eigenschaften erfordert. Man kann es auch, so wie Sascha Alda, auf eine einfache Formel bringen: „Die H-BRS hat mir sehr viel ermöglicht, ich gebe jetzt viel zurück.“

Text: Martin Schulz

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Sascha Alda

Dekan des Fachbereichs , Professor für Software-Architektur, Direktor b-it

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