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International Office

Erasmus+ Grünes Reisen

Die neue Erasmus+ Bahn in Bonn
Den Weg ins Auslandsabenteuer mit dem Flugzeug zurückzulegen ermöglicht einen Blick aus der Vogelperspektive auf das Gastland, verursacht allerdings auch nicht immer unbedingt notwendige CO2-Emissionen. Wieviel schöner wäre es, die neue Heimat direkt richtig kennenzulernen und dabei auch noch die Umwelt zu entlasten?

Machen Sie schon Ihre Reise zu einem unvergesslichen Teil Ihres Abenteuers und tauchen Sie langsam und bewusst in Ihre neue Heimat ein! Lassen Sie vom Zugfenster aus die Größe der schneebedeckten Berge der Alpen auf sich wirken. Fühlen Sie, wie die Luft sich bei jeder Rast auf einem Busparkplatz langsam erwärmt, je näher Sie Ihrem Ziel kommen. Erfahren Sie erste Insider Tipps Ihrer Fahrgemeinschaft und lassen Sie Lavendelfelder, Olivenhaine oder Burgen an sich vorbeiziehen…

Das International Office freut sich, dieses Vorhaben nun auch finanziell unterstützen zu können! Im Rahmen des Erasmus+ Programms werden Reisen, die überwiegend mit emissionsarmen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn oder Fahrgemeinschaften unternommen werden nun gefördert. Studierende erhalten hierfür ein Top-Up in Höhe von 50€, Angehörige der Hochschule einen erhöhten Reisekostenzuschlag. Sofern die Gasthochschule mind. 500km von der H-BRS entfernt liegt und ein kurzer Bericht inkl. Foto von der Reise eingereicht werden, erhalten Studierende ab dem Wintersemester 23/24 zusätzlich einen weiteren Zuschlag in Höhe von 150€. Die Antragsformulare erhalten alle Bewerber:innen im Laufe des Bewerbungsprozesses von ihrer Ansprechpartnerin im International Office.

Für Studierende, die ein Erasmus+ International Credit Mobillity (KA171)-Stipendium für Erasmus-Partnerländer erhalten, variiert die Höhe der Förderung für grünes Reisen je nach Entfernung.

Ziel der neuen Maßnahmen ist es, den ökologischen Fußabdruck des Erasmus+ Programms zu optimieren und sogenannte „Green Skills“, also Kompetenzen, die in einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft wichtig sind, gefördert werden. Als weitere Maßnahmen plant die Europäische Kommission beispielsweise die Ausbildung von Teilnehmer:innen des Programms als Botschafter:innen für nachhaltige Entwicklung und die Unterstützung zum Austausch von Best Practices des Umweltschutzes.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: https://eu.daad.de/programme-und-hochschulpolitik/erasmus-ab-2021/erasmusplus-green/de/

Erfahrungen mit Grünem Reisen

Blick aus dem Fenster auf dem Weg nach Madrid

Ich bin Anfang September mit dem Flixbus von Köln nach Madrid gefahren. Ich gebe es zu, die komfortabelste Option war das nicht – ich würde es trotzdem wieder so machen. Die Fahrt war mit ca. 85€ inklusive 2 großen Gepäckstücken unvergleichbar günstig, gerade wenn man bedenkt, wieviel ein zusätzliches Gepäckstück bei den meisten Airlines kostet. Man sollte berücksichtigen, dass das Umsteigen mit mehreren schweren Gepäckstücken kompliziert und anstrengend sein kann, weshalb ich mich bei dieser Strecke gegen Bahn fahren entschieden habe. Mit dem Bus musste ich nur 1x in Paris umsteigen, was sehr unkompliziert war. Insgesamt dauerte die Reise ca. 25 Stunden.

Meine Tipps für eine angenehme Busreise: Ohropax, Nackenkissen, eine Maske die auch nach mehreren Stunden nicht hinter den Ohren weh tut, einen warmen Pulli und Socken, ein Buch, vorher Filme/Serien herunterladen. Man muss es sich so gemütlich machen wie möglich! Langeweile hatte ich keine, ich habe es sogar genossen, einfach mal nichts zu tun zu haben und einfach nur aus dem Fenster zu schauen. So hat man auch genug Zeit, sich auf die aufregende Zeit zu freuen, die vor einem liegt!

- Wintersemester 22/23 in Jaén

 

Green Travel Bericht Sarah Ziegert

Ich habe die Möglichkeit des „Grünen Reisens“ genutzt und mein Erasmus Semester mit einer kleinen „Europareise“ begonnen. Dafür hatte ich eine Woche eingeplant, sodass ich an jedem der vier Zwischenstopps jeweils 1-2 Tage verbrachte. Mit dem Zug ging es zunächst nach Paris, von dort nach Toulouse, weiter nach Carcassonne und meinen vierten Stopp, Barcelona, erreichte ich mit dem Bus, bevor ich an meinem Endziel, in Valencia, ankam. Die mittelalterliche Festung von Carcassonne, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, war definitiv mein Highlight der Reise. Ich habe die Zugfahrten und kleinen Aufenthalte sehr genossen, auch weil ich mich so langsam auf mein Auslandssemester einstellen konnte. Die Zugreise erfordert ein bisschen Planung, da es um einiges günstiger ist die Tickets vorab zu kaufen. Ebenso sollten die Unterkünfte im Voraus gebucht werden. Solltet ihr eine Zugreise planen, empfehle ich die Preise der Züge zu vergleichen (individuelle Zuglinien oder z.B. Interrail) und in Hostels oder Airbnbs zu übernachten, da es deutlich günstiger ist als Hotels und ihr die Möglichkeit habt zu kochen. Jedoch sollte man sich vorher bewusst machen, dass eine solche Reise nicht die günstigste Alternative und die „Grüne Reisen“ Pauschale nicht ausreichend ist. Da eine Zugreise durch Europa schon immer auf meiner Bucket Liste stand, war dies für mich dennoch eine gute Gelegenheit und der perfekte Start in mein Auslandssemester.

- Sarah Ziegert, Wintersemester 22/23 in València

 

Busfahrt nach Prishtina

Ihr müsst verrückt sein! – Das war die Reaktion der meisten, denen ich von unserem Plan erzählte, zur einwöchigen Summer School in Prishtina, Kosovo mit Bus und Bahn anzureisen. Trotzdem machte ich mich mit zwei Kommilitonen am späten Freitagnachmittag von Bonn Hauptbahnhof auf die lange Reise in den Westbalkan.

Zunächst ging es mit dem ICE nach Augsburg, wo wir in den Nachtzug nach Budapest stiegen. Zwar haben wir dort im Sitzabteil nur wenig Schlaf bekommen, aber für´s nächste Mal sind wir schlauer: früh genug buchen, um auch noch ein bezahlbares Bett im Liegeabteil zu ergattern! In Budapest hatten wir einen halben Tag Zeit, um uns einen Eindruck von der Stadt zu machen. Das Wetter lud zu einem kurzen Spaziergang an der Donau ein und führte uns zu einem kleinen Festival in der Innenstadt mit traditionell ungarischem Tanz und Musik. Am Nachmittag nahmen wir den Bus nach Belgrad, wo wir eine Nacht in einem Hostel schliefen (und endlich eine Dusche hatten!). Auch in Belgrad blieb und am nächsten Morgen noch genügend Zeit, um ein wenig durch die Straßen zu schlendern und uns in einem Café zu erfrischen. Der letzte Teil der Reise führte uns wegen der Unruhen im Norden erst mit dem Bus nach Skopje in Nordmazedonien, wo wir mit dem Auto abgeholt und nach Prishtina gefahren wurden.

 Besonders die Busfahrt durch Serbien war wunderschön, weil man stundenlang durch saftig grüne Berge fährt und die atemberaubende Natur an einem vorbeigleitet. Auch wenn wir erschöpfter an unserem Ziel ankamen, als wenn wir die drei Stunden von Düsseldorf geflogen wären, war die erlebnisreiche Anreise mit eines der Highlights der Summer School und definitiv ein Abenteuer, an das ich mich noch lange erinnern werde!

- Antonia Koschny, Summer School 2023 in Prishtina, Kosovo