Direkt zum Inhalt
Archiv

Die gezeigten Inhalte sind unter Umständen nicht mehr aktuell.

Kommunikation und Marketing

"Ohne ein Netzwerk läuft nichts." Karriereplanung für Technikjournalisten

Sechs Absolventen des Studiengangs Technikjournalismus haben beim Alumni-Tag am 17. Juni auf Einladung von Prof. Michael Krzeminski von ihrem Berufseinstieg und anschließenden Werdegang erzählt. Ob mit Festanstellung, als freier Journalist, in einem Konzern oder beim Start-up - der Workshop „Karriereplanung für Technikjournalisten“ hat gezeigt, wie facettenreich die Berufspraxis von Technikjournalisten ist und wie der Weg dorthin aussehen kann.
31b_alumni-tag-2016_tj_ertugrul_cam_tj-karriereplanung_pieck.jpg (DE)

Die Unterschiedlichkeit der Berufe wurde besonders deutlich in den Vorträgen von Kathrin Uzunoff und Martin Pieck. Er sagt: „Ich arbeite frei und wollte immer frei sein.“ Die Festanstellung, die für viele das sichere Ziel zu sein scheint, hatte Pieck sich nie als Ziel gesetzt. Sein Weg in die Selbstständigkeit hört sich traumhaft an: Ohne langes und unbezahltes Volontariat, stattdessen mit viel Eigeninitiative hat er ein Kontaktnetz aufgebaut und das Interesse wesentlicher Auftraggeber wecken können. Für diese sei der entscheidende Faktor die Marke „Technikjournalismus“ gewesen. Alleine das Wort sei der Schlüssel gewesen, sagte Pieck. 

kathrin_uzunoff_bei_tj-karriereworkshop_alumni-tag_2016.jpg (DE)

Kathrin Uzunoff hingegen arbeitet als Redakteurin für eine Fachzeitschrift des Springer-Fachverlags. Sie  sei konzernorientiert, sagt sie, das gebe ihr Sicherheit und die Möglichkeit, größere Projekte umzusetzen oder sich internationaler auszurichten. Auch bei ihr war der Technikjournalismus der Schlüssel. Allerdings weniger wegen der Marke an sich, sondern aufgrund des  Fachwissens, welches hinter dem Technikjournalismus steckt. Nach dem Studium habe sie sich noch einiges an Fachliteratur aneignen müssen, um das geforderte Niveau im Bereich Maschinenbau zu erreichen. Aber auch betriebswirtschaftliches Wissen sei essenziell für ihre Berufspraxis. Ein Zuckerschlecken ist Uzunoffs Karriereweg also nicht. Besonders Frauen in Führungspositionen und dann auch noch in einem technischen Bereich hätten noch mit Vorurteilen und Schikane zu kämpfen.

Auch Fabian Ewenz präsentierte im Workshop einen Konzern als Arbeitgeber. Doch er betont, wie sehr sich die Arbeitswelt in einem Konzern gewandelt habe. Die Telekom, einst für ihre steife Beamtenstruktur bekannt, ist aus Ewenz' Sicht ein Konzern im Wandel. Er beschreibt das Arbeitsumfeld bei seinem Arbeitgeber als jung, offen und innovationsfreundlich. Dieses Umdenken bietet aus seiner Sicht Chancen für kreative Berufseinsteiger mit Ideen. Ein Konzern wie die Telekom - eine Alternative zum Start-up?

33_alumni-tag-2016_72dpi_fotos-eva-tritschler-1103_tj-karriereplanung_.jpg (DE)
33c_alumni-tag-2016_ertugrul_tj-karriereplanung_ernst.jpg (DE)
33b_alumni-tag-2016_72dpi_fotos-eva-tritschler-1103_tj-karriereplanung_.jpg (DE)
sebastian_klein_bei_tj-karriereworkshop_alumni-tag_2016.jpg (DE)
30b_alumni-tag-2016_tj_ertugrul_cam_tj-karriereplanung_tillmann.jpg (DE)

Ebenso Philipp Ernst, Videoproducer bei Chefkoch.de, Sebastian Klein, Contentmanager bei dem Internetportal VR-Networld, oder Markus Tillmann, Projektmanager bei der Kommunikationsagentur Weber Shandwick. Sie haben sich als Fachjournalisten in einem Berufszweig angesiedelt, der sich zeitgleich zum Technikjournalismus im Zuge des digitalen Wandels entwickelt hat.

Alle Erfahrungsberichte haben etwas gemeinsam: Ohne ein Netzwerk läuft nichts. Sowohl beim Berufseinstieg als auch später, wenn es darum geht, die Karriere weiterzuentwickeln. Bei den Studierenden des Workshops blieb der Eindruck hängen, Netzwerken sei so etwas wie das lebenslange Lernen und für Journalisten wesentlich wichtiger als offiziell ausgeschriebene Stellenanzeigen. Zudem zeigen die Erfahrungsberichte, wie sehr die Berufspraxis von Journalisten von  idealisierten Klischees abweicht. Einem Journalist gelingt der Berufseinstieg nicht zwangsläufig über lange und unbezahlte Volontariate bei renommierten Zeitungen. Und ein erfolgreicher Journalist arbeitet nicht automatisch bei einer Zeitung.

Interessant sind die Einblicke auch aus Sicht einer Hochschule. So muss diese das Konzept eines Studiengangs regelmäßig an aktuelle Entwicklungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Da Wege und Richtungen von Technikjournalisten so verschieden sein können und von jedem Absolventen andere Fähigkeiten erwartet werden, bedarf es eines flexiblen Konzepts, das angehende Technikjournalisten möglichst individuell auf die Zeit nach dem Studium vorbereitet. Was gleichzeitig auch voraussetzt, dass Studierende möglichst früh eine Vorstellung entwickeln sollten, in welche Richtung sie gehen wollen.

Der Workshop „Karriereplanung für Technikjournalisten“ fand statt im Rahmen des ersten hochschulweiten Alumni-Tags am 17. Juni 2016 und war Höhepunkt des gleichnamigen Wahlkurses im Sommersemester 2016.

Text: Sebastian Nussbaum

Sebastian Nussbaum ist Technikjournalismus-Student und schrieb diesen Bericht im Rahmen des Wahlkurses "Karriereplanung für Technikjournalisten" im Sommersemester 2016.

33d_alumni-tag-2016_ertugrul_tj-karriereplanung_alumni_mit_professoren.jpg (DE)

Kontakt

bwh_fuer_web.jpg (DE)

Barbara Wieners-Horst

Referentin Alumni-Management

Standort

Sankt Augustin

Raum

E 238

Adresse

Grantham-Allee 20

53757, Sankt Augustin