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Rahel Hutgens: "Von der Internationalisierung profitieren alle"

Wer bei Linkedin das Profil von Rahel Hutgens aufruft, muss das Formularfeld für die Sprachkenntnisse aufklappen, um alle zu sehen. Sechs Einträge finden sich dort, darunter neben Englisch (fließend) auch Niederländisch und Türkisch. Diese beiden so unterschiedlichen Sprachen geben einen ersten Hinweis, wie breit und vielfältig der kulturelle Hintergrund ist, den Rahel Hutgens mitbringt. Wobei sich angesichts dessen sogleich die Annahme einstellen mag, dass die Vertrautheit mit den unterschiedlichsten Kulturen für die Leiterin eines International Office sicher nicht verkehrt ist. Um nicht zu sagen: eigentlich nicht anders denkbar, zumal an einer Hochschule mit Internationalisierungsanspruch.
Seit dem 1. März ist Dr. Rahel Hutgens die Leiterin des International Office der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Zuvor war sie an der FernUniversität in Hagen für dreieinhalb Jahre in gleicher Position tätig. Davor war sie knapp drei Jahre lang Referentin für Internationales im Rektorat der Universität Bonn. Eine ihrer Aufgaben war der Aufbau strategischer Partnerschaften. Dabei habe sie sehr viel gelernt. „Es ist sehr schön zu sehen“, sagt sie, „dass diese Partnerschaft immer noch leben und blühen.“

Ihre Studienzeit hat Rahel Hutgens in Göttingen und Istanbul verbracht. Ihre Fächer: Turkologie/Zentralasienkunde und Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie an den Universitäten in Göttingen und Jena sowie seit 2015 in Bonn, wo sie am Institut für Orient- und Asienwissenschaften in der Abteilung Islamwissenschaft und Nahostsprachen später auch promoviert wurde. Die Promotion war es auch, die sie zum Umzug nach Bonn veranlasst hat. Dabei ist das Rheinland an sich nichts Neues für sie, denn geboren und aufgewachsen ist sie in der Nähe von Düsseldorf. Ihre Mutter ist türkischer Herkunft, während ihr Vater Niederländer ist, was ein Teil der Erklärung für den erwähnten breiten kulturellen Hintergrund ist. Sie sei trikulturell und „zweieinhalbsprachig“ aufgewachsen, sagt sie. Die Einschränkung bezieht sich auf das Niederländische, bei dem sie sich selbst nur Grundkenntnisse attestiert. Jedenfalls war sie mit den Eltern häufig und lange in der Türkei, in den Niederlanden am Wochenende und generell viel unterwegs. Sie fand es bereichernd und so wurde ihr die Affinität zu anderen Kulturen und Sprachen, meint sie, „in die Wiege gelegt.“
Aus der Wissenschaft in das Wissenschaftsmanagement
Nach der Promotion fasste die junge Wissenschaftlerin den Entschluss, nicht in der Wissenschaft zu bleiben, sondern in das Wissenschaftsmanagement zu gehen. In Kontakt zu der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg kam sie während ihrer Zeit an der Uni Bonn. Schon damals sei ihr die Hochschule als international ausgerichtet aufgefallen. „Und so hat es sich gefügt, dass ich eine Hochschule gefunden habe, die bestrebt ist, international zu sein – für mich der perfekt Fit.“
Wer die Zielgruppe des International Office ist, hat Rahel Hutgens klar vor Augen: es sind alle Hochschulangehörigen. Von der Internationalisierung profitieren alle, ist sie überzeugt: „Der Austausch führt zu Erkenntnisgewinn und bereichert den Arbeitsalltag, indem wir eigene Strukturen und Prozesse reflektieren.“ Von daher versteht sie das International Office, auch wenn die Studierenden die Hauptzielgruppe sind, als facettenreichen Serviceanbieter für alle. Aus diesem Grund möchte sie zum Beispiel die Angebote für Auslandsaufenthalte für Beschäftigte noch stärker ins Bewusstsein rücken. Beim „Job Shadowing“ etwa können Beschäftigte der H-BRS für eine begrenzte Zeit den Arbeitsalltag an einer Partnerhochschule erleben. Aber auch internationale Kontakte in der Wissenschaft sollen besonders unterstützt werden. Ein großes Anliegen der neuen Leiterin des International Office ist es, dass die Kolleginnen und Kollegen der H-BRS mit ihren Bedarfen und Ideen im Hinblick auf Internationalisierung auf sie zukommen: „Es wäre toll, wenn das proaktiv geschähe. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich angesprochen würde. Das International Office wird jede gute Idee versuchen zu unterstützen.“
Den Reiz des Reisens kennt Rahel Hutgens aus eigener Anschauung nur zu gut. Viele Länder stehen auf ihrer Da-war-ich-schon-Liste, noch mehr stehen auf Agenda, Japan zum Beispiel. Ist sie in ihrer Freizeit unterwegs, charakterisiert sie sich selbst als Typ „Spontanreisende mit Rucksack“: „Das erste Hotel auf der Route habe ich gebucht, dann schaue ich weiter.“ Besonders gerne reist sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch das Land, was auch immer gut geklappt habe. Zu ihrem Erfolgsrezept gehört die Empfehlung: „Frage die Locals, was sie für sehenswert halten.“
Apropos Locals: Was ist in der Türkei und was ist in den Niederlanden besonders sehenswert? Rahel Hutgens könnte sehr viel zur jeweiligen Kultur, Geschichte, Architektur und Natur erzählen, bleibt am Schluss aber salomonisch: „Beide Länder sind extrem empfehlenswert – man muss es selbst erlebt haben.“
Text: Martin J. Schulz
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