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Forscherin des Monats: Margit Schulze von der H-BRS

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Das Netzwerk "Nachhaltige Forschung an Fachhochschulen in NRW" hat Margit Schulze vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften zur Professorin des Monats gekürt. Die Wissenschaftlerin erforscht unter anderem nachwachsende Rohstoffe.

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In einem kurzen Interview stand Professorin Margit Schulze der wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Zentrum für Forschungskommunikation der TH Köln, Stephanie Wojtaszek, Rede und Antwort.

Wojtaszek: Warum haben Sie sich dazu entschieden Ihren gewählten Karriereweg einzuschlagen?

Schulze: Es ist die Kombination aus moderner Lehre mit angewandter praxisnaher Forschung, die mich als Naturwissenschaftlerin von jeher gereizt hat – die man mit einer Professur an einer Fachhochschule nach ganz eigenen Vorstellungen und Schwerpunkten umsetzen und dafür 'brennen' kann.

Wojtaszek: Stellen Sie Ihre aktuellen oder ehemaligen Projekte kurz vor, was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Schulze: Seit etwa zehn Jahren arbeiten wir an der "stofflichen Verwertung" nachwachsender Rohstoffe - ein sehr spannendes Feld mit vielen großen Herausforderungen, auf dem wir uns einige kleine, aber interessante Nischen gesucht haben, in denen wir gemeinsam mit Partnern aus Universitäten und der Industrie arbeiten und forschen.

Dazu gehört unter anderem die stoffliche Verwertung von Lignin, einem sehr lukrativen, bislang nahezu ausschließlich energetisch genutzten nachwachsenden Rohstoff, an dessen Gewinnung, Verarbeitung und Modifizierung wir forschen, um neue Werkstoffe für Bau und Verpackung, aber auch biomedizinische Anwendungen zu entwickeln.

Wojtaszek: Mit welchen Fragen werden Sie sich in zehn Jahren beschäftigen?

Schulze: Die Welt verändert sich gerade so rasant, dass es nicht einfach ist, heute abzuschätzen, an oder mit welchen neuen Technologien wir in zehn Jahren forschen und arbeiten…

Ganz sicher aber wird sich die Rohstoff-Situation in der chemischen Industrie weiter verändert haben; weg von der Verarbeitung rein fossiler, hin zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe (Biomasse). Daran beteiligt zu sein, Prozesse und Verfahren mit zu erforschen und neue biobasierte Werkstoffe herzustellen, dazu werden wir als Arbeitsgruppe einen Teil beitragen - das ist für alle sehr spannend!

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Wojtaszek: Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade forschen oder lehren?

Schulze: Die Zeit neben Forschung & Lehre teile ich zuerst mit meiner Familie und mit Freunden, wobei meine beiden Töchter inzwischen beginnen, ihre eigenen Wege zu finden (was sehr schön zu beobachten ist). Und was dann noch vom Tag übrig bleibt, teile ich mit meinem Cello (das nach etlichen Jahren Mühe und Geduld endlich bereit zu sein scheint, neben schrillen Tönen und tiefem Schnarren auch Musik von sich zu geben) und beim Joggen mit der Natur (unbedingt allein und ohne Kopfhörer) - Stille genießen, so intensiv wie möglich.

Wojtaszek: Die Welt wäre besser, wenn…

Schulze: … jeder versuchen würde, ein wenig weniger zu jammern. Zu fragen "Was kann ich tun" und anzupacken statt zu klagen und verzagt zu sein. "Wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen." (Martin Luther)

Text: Zentrum für Forschungskommunikation der TH Köln für das Netzwerk Nachhaltige Forschung an Fachhochschulen in NRW

Kontakt

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Margit Schulze

Professorin für Industrielle Organische Chemie und Polymerchemie

Forschungsfelder

Standort

Rheinbach

Adresse

von-Liebig-Str. 20

53359, Rheinbach