Die Chancen des Wissenstransfers

Dienstag, 16. Januar 2018

Die Hochschulen der "Hochschulallianz für den Mittelstand" (HAfM) haben sich bewusst für diese Namensgebung entschieden - gemeinsam setzen sie sich für den Mittelstand in Deutschland ein. Sie sehen es als ihre Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse wirkungsvoll in die regionale Wirtschaft und Gesellschaft zu überführen. Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, ist Mitglied im Vorstand der Hochschulallianz. In einem Beitrag in Die ZEIT erläutert der Vorstand die aktuellen Forderungen und Erfolge der HAfM.

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Forschungsförderung im Umbruch

Die Chancen, die sich aus einem Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Mittelstand ergeben, werden in Deutschland leider nicht immer erkannt. Die aktuelle Forschungs- und Wissenschaftspolitik zielt noch immer schwerpunktmäßig auf die Förderung von erkenntnisorientierter Forschung.

Dabei ist die öffentliche Forschungsförderung in Europa längst im Umbruch. Im internationalen Vergleich droht Deutschland deshalb zurückzufallen - rückläufige Unternehmensgründungen und eine sinkende Innovationsquote im Mittelstand belegen dies. Durch die Unterfinanzierung anwendungsorientierter Forschungs- und Transferprogramme wird die Wirksamkeit der Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Forschung behindert, das riesige Potenzial des Technologiestandortes Deutschland verschenkt.

Eine Transfergemeinschaft für Deutschland

Die Förderinitiative "Innovative Hochschule" hat gezeigt, in welcher Form das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Innovation und Transfer in den Regionen fördern kann, aber auch wie hoch der Bedarf tatsächlich ist: 168 Anträge bei 29 geförderten Vorhaben. Zwar konnte die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg das BMBF mit ihrem Antrag überzeugen (General Anzeiger: Millionenprojekt an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), doch viel zu viele ebenso fördernswerte Projekte blieben unberücksichtigt. Die Gründung einer Transfergemeinschaft analog zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wäre daher laut HAfM dringend geboten.

Zum vollständigen Beitrag von Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Prof. Dr. Michael Braun und Prof. Dr. Hartmut Ihne:

Die Agenda der Hochschulallianz

Die aktuell zwölf Mitgliedshochschulen der HAfM bekennen sich dazu Ansprechpartner für Unternehmer und Unternehmerinnen zu sein, den Technologie- und Wissenstransfer in die Wirtschaft und in die Region zu organisieren, den Mittelstand bei der Digitalisierung zu unterstützen, die Fach- und Führungskräfte von morgen für den Mittelstand und in der Region zu qualifizieren, praxisorientierte duale Studienformate zu fördern, die Idee einer "regionalen Internationalität" zu unterstützen und Verantwortung für die Region zu übernehmen.

2. Transferkonferenz der HAfM

Die HAfM lädt einmal im Jahr Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Transferkonferenz nach Berlin. 2018 steht die Konferenz unter dem Titel "Regionaler Transfer 4.0: Digitalisierung und Innovation für den Mittelstand" und findet am 24. Januar im Haus der Bundespressekonferenz statt.