Kommunikation und Marketing

Kollege Roboter in der Pflege

Freitag, 21. Februar 2020

Der Gedanke, im Alter von einem Pflegeroboter umsorgt zu werden, ist für viele Menschen befremdlich. Zudem befürchten in der Pflege Beschäftigte, dass ihnen die Maschinen auf Dauer die Arbeit wegnehmen. Wie lassen sich Vorbehalte überwinden? Wo liegen die Chancen der Innovationen, und wo zeichnen sich Grenzen ab? Darüber informierte sich jetzt die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Westig, pflegepolitische Sprecherin ihrer Fraktion, bei einem Besuch in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

westig-nicole_fdp_teasercut_besuch_2020-02-03_foto_juri_kuestenmacher_35.jpg (DE)

Nach einem Gespräch mit Präsident Hartmut Ihne machte sich die Politikerin ein Bild von zwei Forschungsprojekten, die sich mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz in der Pflege beschäftigen. "Servicerobotik" ist der Ansatz von Dr. Daryoush Vaziri vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, zugleich Leiter des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums Usability. Er hatte den Roboter "Charly" mitgebracht, der bereits als kleiner Dienstleister regelmäßig in der Rathaus-Apotheke im Huma-Einkaufszentrum in Sankt Augustin zum Einsatz kommt. Auf diese Weise sollen Kunden für den Einsatz von Robotik im Gesundheitswesen sensibilisiert werden. Darüber hinaus geht es bei dem Projekt aber auch um das Erproben der Technik in der Praxis und um die Qualifikation von Pflegepersonal. Schließlich müssen Mitarbeiter in der Lage sein, mit dem Kollegen Roboter umzugehen. Deshalb sind das Bonner Robert-Wetzlar-Berufskolleg und die DRK-Schwesternschaft als Projektpartner mit im Boot. Die künstliche Intelligenz kann im Pflegealltag Entlastung bringen, beispielsweise bei der Dokumentation oder bei der Ausführung von Trainingseinheiten in der Rehabilitation.

Professor Paul Plöger, Prodekan des Fachbereichs Informatik und Experte für Autonome Systeme, stellte das Projekt "Roboland" vor, eine Kooperation mit der Hochschule Fulda. Dabei sollen Demenzkranke, die in ländlichen Gebieten leben, in ihrem häuslichen Umfeld unterstützt werden. Ziel ist es aber auch, Familienangehörige zu entlasten. Mit Hilfe der Telepräsenz-Robotik sollen der genaue Bedarf und Versorgungsmöglichkeiten erforscht werden, damit die Technik robust und alltagstauglich einsetzbar ist.

Bei beiden Projektvorstellungen wurde deutlich, dass der Mensch nicht so schnell überflüssig wird. Selbst wenn sich künstliche Intelligenz im Pflegealltag durchsetzt, ist die menschliche Intervention immer noch notwendig.

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Dominik Pieper

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