Kommunikation und Marketing

Neue Leiterin des International Office: Dr. Wang Yi

Montag, 23. August 2021

Sie hat auf drei Kontinenten gelebt und es hat ihr Leben verändert: Dr. Wang Yi, Leiterin des International Office.

Von der Alster an den Rhein: Dr. Wang Yi ist die neue Leiterin des International Office der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Seit dem 1. Juni lenkt die promovierte Historikerin die Geschicke der zentralen Einrichtung. Zuvor hat sie acht Jahre an der Universität Hamburg gearbeitet und dort zuletzt den Bereich Asien/Ozeanien im International Office geleitet.

Dr Wang Yi HD-Format (DE)

Joseph Roth malt in seinem 1929 erschienenen Roman „Rechts und links“ ein Bild der Zwischenkriegszeit. Er erzählt von sich kreuzenden Lebenswegen, dem Alltag und der Politik – auf eine so poetische Weise wie andere von Liebe und Tod. Im Herbst wird der Roman auf Chinesisch erscheinen, in einer Übersetzung von Dr. Wang Yi. Wer sich mit der neuen Leiterin des International Office unterhält, erfährt derart staunenswerte Dinge eher beiläufig. Sie drängt sie nicht auf, vielmehr kommen sie im Gespräch nach und nach zum Vorschein. Das macht Unterhaltungen mit ihr ungemein spannend und es stellt sich leicht der Wunsch ein, dass der Dialog mit ihr so bald nicht enden möge.

Erst recht dann, wenn sie über Dinge spricht, die ihr sehr am Herzen liegen. Sprache im Allgemeinen und Poesie im Besonderen zum Beispiel. Mit Joseph Roth teilt Dr. Wang Yi nicht nur die Liebe zur formvollendeten Sprache, sondern auch das Germanistikstudium. Begonnen hat sie es in ihrem Geburtsland China. Nach Deutschland kam sie nach ihrem Master, Stationen waren Freiburg, Göttingen und Berlin. Für die Promotion hat sie dann ein weiteres Mal den Kontinent gewechselt und ging nach Sydney. Das Thema ihrer Arbeit: Deutscher Kolonialismus in Ostasien. Von dort aus ging es zurück nach Deutschland in eine Stadt, in der sie die bisher längste Zeit verbracht hat: Hamburg. Im International Office der Universität hat Dr. Wang Yi zuletzt den Bereich Asien/Ozeanien geleitet. Die strategische Ausrichtung der Abteilung habe ihr gut gefallen, sagt sie.

Strategische Ausrichtung im Blick

Und so versteht sie auch ihren Arbeitsauftrag an der H-BRS: Sie möchte die strategische Positionierung des International Office stärken, vor allem durch Kooperationen. Seit dem 1. Juni ist die Historikerin und Germanistin die Leiterin dieser zentralen Koordinationsstelle für den internationalen Austausch und die Kooperationen der Hochschule mit ausländischen Partnern. „Im neuen Hochschulentwicklungsplan“, sagt sie, „sind die Ziele sehr gut formuliert. Jetzt geht es an die Umsetzung. Wir wollen neue Partnerschaften eingehen und dabei auch die Chancen ergreifen, die das digitale Zeitalter bietet.“

Wang Yi hat viele Ideen, wie die nächsten Schritte aussehen sollen. Der Beitritt zur europäischen Hochschulallianz wäre aus ihrer Sicht eine gute Gelegenheit. Sie möchte verstärkt auf international orientierte Unternehmen in der Region zugehen, um sie für Kooperationen zu gewinnen. Sie kann sich auch eine „Winter School“ vorstellen. Der internationale Austausch sollte nicht nur für die Studierenden da sein, sondern für alle. „Alle sollten international denken“, ist ihr Credo, „denn nur wenn Menschen sich begegnen, lässt sich Denken verändern.“

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Auf drei Kontinenten gelebt

Sie selbst habe sehr von der Internationalisierung des Hochschulwesens profitiert, sagt Wang Yi. „Ich habe auf drei Kontinenten gelebt und es hat mein Leben gravierend verändert. Ich empfinde das als Privileg.“ Und es bringt den Vorteil mit sich, Freunde auf der ganzen Welt zu haben, die man besuchen kann.

Um die Welt kennenzulernen, hat sie sich als junge Frau für das Studium der Germanistik entschieden. Ein bisschen geht es ihr, das hört man im Gespräch heraus, auch um die Veränderung der Welt zum Besseren. „Ich bin froh“, sagt sie, „dass ich meine Möglichkeit gefunden habe.“

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Martin Schulz

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