Stabsstelle Kommunikation und Marketing

Angelika Stabenow: Das Handwerk der Referentin

Angelika Stabenow

Montag, 30. Juni 2025

Nach 12 Jahren im Präsidialbüro der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sagt Angelika Stabenow Adieu. Dort war sie Persönliche Referentin des Hochschulpräsidenten Hartmut Ihne, nach dessen Ausscheiden im Herbst 2024 begleitete sie noch die Anfangsphase der neuen Präsidentin Marion Halfmann. Am 1. Juli beginnt für Angelika Stabenow eine neue Lebensphase: der Ruhestand.
Angelika Stabenow
So kennt man sie: Angelika Stabenow am Telefon im Büro. Foto: H-BRS

Schaute man in den vergangenen Tagen in Raum E 230 vorbei, war alles wie immer. Rege Betriebsamkeit im Büro der Persönlichen Referentin, vom nahenden Ruhestand keine Spur. Auf ihrem Bildschirm: der Tätigkeitsbericht des Präsidiums, der bald fertig werden muss. Es fehlen noch einzelne Texte und geeignete Fotos, aber langsam fügt sich alles zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Angelika Stabenow macht das, was sie ihr ganzes berufliches Leben gemacht hat: Fakten recherchieren, Fakten zusammentragen, Fakten kompakt und verständlich aufbereiten, mal für Vorgesetzte, mal für Gremien. Immer so, dass sie schnell damit arbeiten und auch komplexe Sachverhalte direkt erfassen können. Oft geht es darum, Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. Es ist das Handwerk einer Referentin. „Man lernt in diesem Beruf, schnell zu recherchieren und zu schreiben. Man muss in der Lage sein, ein schnelles korrektes Briefing abzugeben, man braucht ein gutes Netzwerk, und man muss stets vorausschauend denken“, sagt Angelika Stabenow.

Geprägt durch den Politikbetrieb

Gebürtig aus Hamburg, ist sie in Sankt Augustin groß geworden, wo sie am Rhein-Sieg-Gymnasium das Abitur machte. Nur einen Steinwurf vom heutigen Standort der Hochschule entfernt. „Dass ich einmal in der Nachbarschaft meiner alten Schule arbeiten würde, daran habe ich natürlich nie gedacht.“

Nach dem Abitur studierte sie an der Uni Bonn Sport, Biologie und Pädagogik auf Lehramt. Lehrerin wurde sie nicht, und doch sollte sie das Thema Bildung ihr ganzes Berufsleben begleiten. Immer mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit, und immer in einem politischen Umfeld. Sie begann als Bildungsreferentin beim Bundesverband Neue Erziehung, wechselte als Mitarbeiterin zu einem Bildungspolitiker in den Bundestag, wurde später Persönliche Referentin der Patientenbeauftragten der Bundesregierung, war schließlich wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Landtagsabgeordneten mit Schwerpunkt Schule und Bildung.

Angelika Stabenow kennt die Schnelllebigkeit des Politikbetriebs durch und durch, die Ausschussarbeit, die Gremienarbeit, die Verwaltungsapparate, die Techniken der Diplomatie, die ungeregelten Arbeitszeiten und die zeitlich immer nur begrenzten Arbeitsverhältnisse.

"Hochmotiviert und begeistert"

2013 stieß sie per Zufall auf eine Stellenanzeige der Hochschule, die gerade eine Referentin für das Präsidialbüro suchte. „Mein Mann hatte davon in der Zeitung gelesen und ermunterte mich: ‚Das ist doch genau dein Ding‘.“ Sie bewarb sich, und es klappte. Aus ihren vorherigen Stationen brachte sie ein großes Netzwerk mit an die Hochschule. „Mein Profil passte gut zu Hartmut Ihne, der sich als politischer Präsident verstand“, sagt Angelika Stabenow. Auch gefiel ihr die persönliche Atmosphäre der Hochschule, die Nähe zwischen den Studierenden, Professorinnen und Professoren und den Mitarbeitenden. Obwohl die Hochschule über die Jahre immer weiter wuchs, blieb sie doch überschaubar.

„Ich war immer hochmotiviert und begeistert, an so einer tollen Hochschule zu arbeiten. Hier wird wirklich versucht, allen jungen Menschen, die gewillt sind, etwas zu lernen, eine Chance zu geben“, sagt sie, und: „Vielfalt ist dabei neben dem Praxisbezug eine Stärke unserer Hochschule.“

Angelika Stabenow managte über viele Jahre die Arbeit des Präsidiums. Unzählige Tagesordnungen, Vorlagen und Protokolle gingen über ihren Schreibtisch. Das größte Projekt, das sie betreute, war die Aufstellung des Hochschulentwicklungsplans (HEP) 3, der die Jahre 2021 bis 2025 abdeckt. Auch am Nachfolger, dem HEP 4, der aktuell erarbeitet wird, ist sie noch beteiligt.

 

Angelika Stabenow
Ungewohnt: Angelika Stabenow, ruhend im neu gestalteten Innenhof-. Foto: H-BRS

"Echte Hochschulgemeinschaft"

Leicht fällt ihr der Abschied nicht. „Es war eine wunderbare Zeit, ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gekommen. Wir sind eine echte Hochschulgemeinschaft, die ich vermissen werde.“ Es sei die Gemeinschaft, die ihr immer wichtig gewesen sei: Denn nur als Team sei man stark, sagt Angelika Stabenow, die sich für einige Jahre auch im Personalrat engagiert hat.

Langweilig wird es ihr in der neuen Lebensphase nicht. Sie wird viel Zeit mit ihrem Mann verbringen, sie wird sich im Verein Bürger für Beethoven engagieren, und dann ist da noch der Sport: Reiten, Joggen, Volleyball, Squash. Stillstand? Gibt es bei Angelika Stabenow nicht.

(Text: Dominik Pieper)