Stefan Schiffner neuer Professor am Fachbereich Informatik

„Die Information, wo ich wann bin, gehört laut Datenschutzgrundverordnung zu den schützenswerten Daten“, erläutert der Informatiker. „Denn daraus lässt sich ein Bewegungsprofil erstellen.“ Und nicht nur das. Welche weiteren Informationen lassen sich hieraus ableiten? Wie sieht es mit der Speicherung der Suchdaten aus? Wie können die Daten besser geschützt werden? All das sind Fragen, mit denen sich Professor Stefan Schiffner beschäftigt. „Mit dem wenigen, was man preisgibt, gibt man oft schon alles preis“, sagt er mit Blick auf den Schutz persönlicher Daten und Informationen, in der Informatik Privacy genannt. „Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber es geht darum, besser zu werden.“ Ab dem 1. September lehrt und forscht Schiffner als Professor am Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) mit dem Schwerpunkt Privatheit und technischer Datenschutz. Hochschulpräsidentin Marion Halfmann hat ihm jetzt seine Ernennungsurkunde überreicht.

Wechsel von der Beruflichen Hochschule Hamburg

Schiffner wechselt von der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) nach Sankt Augustin. Während er in der Hansestadt alle grundlegenden IT-Sicherheitsthemen unterrichtete, kann er sich an der H-BRS ganz auf das Thema Privacy konzentrieren, das ihn schon seit seinen eigenen Studienzeiten beschäftigt. Nach seinem Informatikstudium an der TU Dresden promovierte er an der Universität Leuven in Belgien über privatsphärefreundliche Technologien. Er arbeitete an der TU Darmstadt, bevor er für vier Jahre nach Athen zur ENISA wechselte, der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit. „Das ist praktisch das BSI für Europa“, erläutert er. Nach seiner Zeit in Griechenland ging er als Forscher an die Universität Luxemburg. Es folgten eine Vertretungsprofessur an der Uni Münster und drei Jahre als Professor an der BHH Hamburg.

Forschung mit Studierenden zur Privacy

An der H-BRS will Professor Stefan Schiffner nun den Studierenden das Thema Privacy vermitteln und gleichzeitig auch in Zusammenarbeit mit ihnen Forschungsprojekte vorantreiben – unter anderem durch entsprechende Abschlussarbeiten. „Die Forschung in diesem Bereich hat direkten Einfluss auf die Lehrinhalte“, sagt er. Denn die verändern sich aufgrund der Aktualität des Themas stetig weiter.