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30 Jahre Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Ausstellung Visionäre Forscherinnen: Elinor Ostrom

Ostrom
Analog zum 30-jährigen Bestehen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Jahr 2025 widmet sich die Bilderausstellung "Visionäre Forscherinnen – 300 Jahre Wissenschaft aus weiblicher Perspektive" 30 Ausnahmewissenschaftlerinnen, die exemplarisch für die vergangenen 300 Jahre weiblicher Wissenschaftsgeschichte stehen. Eine von ihnen ist Elinor Ostrom.

Biografie Elinor Ostrom (1933-2012)

Ostrom

Elinor Ostrom wird am 7. August 1933 in Los Angeles als Elinor Claire Awan geboren. 

Elinor Ostrom studiert Politikwissenschaft an der University of California, Los Angeles (UCLA) und schließt nach dem Bachelor of Arts und dem Master of Arts dort ihre Studien im Jahre 1965 mit dem PhD (Doctor of Philosophy) ab. In ihrer Doktorarbeit „Public Entrepreneurship: A Case Study in Ground Water Basin Management“ analysiert sie Strategien, mittels derer öffentliche Unternehmen das Problem der Salzwasserkontamination des Grundwassers in Los Angeles lösen wollen. 

Im Jahre 1973 gründet sie zusammen mit ihrem Mann Vincent Ostrom den Workshop in „Political Theory and Policy Analysis“ an der Indiana University in Bloomington, der weltweit als eines der wichtigsten Zentren für Allmendestudien (Allmende = Gemeindegut) angesehen wird. Zentral ist für Ostroms Forschung die Frage, wie sich Menschen organisieren, um gemeinschaftlich komplexe Probleme zu lösen. Sie analysiert, wie institutionelle Regeln sich auf Handlungen von Individuen auswirken, die bestimmten Anreizen ausgesetzt sind, Entscheidungen treffen und sich dabei gegenseitig beeinflussen. Ihre besondere Leistung ist, dass sie dabei praktikable, gerechte und effiziente Lösungen für diese Probleme aufzeigt. 

2006 gründet sie das „Center for the Study of Institutional Diversity (CSID)“ an der Arizona State University als Schwesterinstitut des Workshops. Ostrom baut internationale Kooperationen mit dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld, der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin sowie mit dem Beijer Institute of Ecological Economics in Stockholm, Schweden, auf. Sie etabliert sich weltweit als eine der führenden Forscherinnen und Forscher im Bereich der Umweltökonomie. Inhaltlich befasst sie sich mit der Fischereiwirtschaft, mit Bewässerungssystemen, mit Wald- und Weidewirtschaft und in späteren Arbeiten mit der Problematik des geistigen Eigentums. 

International bekannt wird sie vor allem mit ihrem Buch „Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action“ von 1990, in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden, beschäftigt. Sie kommt bei ihren Forschungen zu dem Ergebnis, dass für eine angemessene und nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen in vielen Fällen eine institutionalisierte lokale Kooperation der Betroffenen sowohl staatlicher Kontrolle als auch Privatisierungen überlegen sei. 

Ihr Hauptwerk „Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action“ erscheint 1999 in deutscher Sprache unter dem Titel „Die Verfassung der Allmende: Jenseits von Markt und Staat“. Ostrom gelingt es mit diesem Buch, die Komplexität befriedigender Lösungen lokaler Ressourcenprobleme und die Unzulänglichkeit einfacher Rezepte zu verdeutlichen. Sie weist nach, dass es Probleme von Allmenderessourcen gibt, die auch ohne eine Privatisierung dieser Ressourcen und ohne eine zentralstaatlich von oben angeordnete Lösung behoben werden konnten.

Für ihre Arbeit im Bereich der Allmendeforschung wird ihr am 12. Oktober 2009 der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen.

Elinor Ostrom stirbt am 12. Juni 2012 im Alter von 78 Jahren in Bloomington, Indiana. Nur wenige Tage danach, am 29. Juni 2012, folgt ihr ihr Mann Vincent Ostrom im Alter von 92 Jahren. Ihr Werk wird weitergeführt im „Elinor und Vincent Ostrom Workshop in Political Theory and Policy Analysis”, der die von den beiden begründete Forschungstradition konsequent weiterverfolgt.

Sponsoring

Unternehmenslogo Sponsor Ausstellung Visionäre Forscherinnen

Die Carl Knauber Holding hat die Patenschaft für das Porträt von Elinor Ostrom übernommen und die Ausstellung Visionäre Forscherinnen mit 3000 Euro unterstützt.

Knauber ist ein Familienunternehmen in vierter Generation – mit Herz, Haltung und rund 200 engagierten Mitarbeitenden sind wir fest im Rheinland verwurzelt. Auf dem Energiemarkt ist Knauber seit Jahrzehnten eine verlässliche Größe und zugleich offen für neue Wege. Als Energieversorger tragen wir Verantwortung – für die Zukunft, für den Klimaschutz und für das gesellschaftliche Miteinander. Diesen Wandel gestalten wir aktiv mit: mutig, überzeugt und voller Energie.

In der Bonner Region leben, arbeiten und engagieren wir uns – mit dem Ziel, echte Begegnungen zu schaffen, Austausch zu fördern und etwas zurückzugeben. So begleiten wir die Hochschule bereits seit ihrer Gründung – partnerschaftlich und mit echter Verbundenheit. Unser regionales Engagement, nachhaltiges Wirtschaften und der verantwortungsvolle Blick in die Zukunft prägen unser Handeln – heute und auch künftig.

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