Ausstellung Visionäre Forscherinnen: Janet Yellen

Janet Yellen ist eine US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Chefin der US-Notenbank (Federal Reserve Board, kurz: FED).

Janet Yellen wird am 13. August 1946 in New York geboren. Nach ihrem Schulabschluss studiert sie Wirtschaftswissenschaften an der Brown University und schließt ihr Studium 1967 mit summa cum laude ab. 1971 promoviert sie als einzige Frau der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Yale University bei den beiden Nobelpreisträgern James Tobin und Joseph Stiglitz und wird im selben Jahr Dozentin der Harvard University.

1974 wird Janet Yellen Research Fellow am Massachusetts Institute of Technology (MIT), im selben Jahr wird sie Mitarbeiterin in der Abteilung für internationale Finanzen beim „Board of Governors of the Federal Reserve System“. Von 1975 bis 1976 arbeitet sie beim „Congressional Budget Office“. Von 1977 bis 1978 wird Yellen erneut Mitarbeiterin beim Board of Governors of the Federal Reserve System, im Bereich Internationale Finanzen, Handel und Finanzstudien. Von 1978 bis 1980 übernimmt sie außerdem eine Dozentur an der London School of Economics and Political Science. 1980 geht sie als Dozentin an die School of Business Administration der University of California, Berkeley. Dort wird sie 1982 zur außerordentlichen Professorin (Associate Professor) ernannt und erhält 1985 an der dortigen Haas School of Business eine ordentliche Professur.

1994 verlässt Yellen Berkeley und wird Mitglied des Vorstandes im „Board of Governors of the Federal Reserve System“. 1997 wird sie als Vorsitzende in den Rat der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten Bill Clinton berufen und verbleibt dort bis 1999. Von 2004 bis 2010 ist sie Präsidentin und CEO der „Federal Reserve Bank of San Francisco“. Im Jahr 2009 wird Janet Yellen außerdem stimmberechtigtes Mitglied des „Federal Open Market Committee“, des Gremiums, das die Geld- und Währungspolitik der USA bestimmt. Im Oktober 2010 erhält Yellen ihre Ernennung zur Vizepräsidentin des Federal Reserve Board (FED).

Am 1. Februar 2014 tritt Janet Yellen als erste Frau in diesem Amt die Nachfolge von Ben Bernake als Präsidentin der US-Notenbank an, ein Amt, das sie bis 2018 innehat.

Nach dem Ende ihrer Amtszeit als FED-Vorsitzende wird Yellen Distinguished Fellow in Residence an der Brookings Institution in Washington, D.C.
Im November 2020 nominiert der damalige US-Präsident Joe Biden sie zur Finanzministerin der Vereinigten Staaten. Im Januar 2021 wird sie vom Senat bestätigt und darauf vereidigt – als erste Frau in diesem Amt. Während ihrer Amtszeit leitet Yellen die US-Finanzpolitik in einer Phase erheblicher wirtschaftlicher Herausforderungen – darunter die Pandemie-Erholung, Inflationsbekämpfung und Verhandlungen zur US-Schuldenobergrenze.

Neben ihren staatlichen Ämtern ist Yellen Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und des Council on Foreign Relations. Sie wird mehrfach für ihre Beiträge zur makroökonomischen Politik und zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in der Wirtschaft ausgezeichnet, zuletzt 2023 mit dem Paul A. Volcker Lifetime Achievement Award for Economic Policy.