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Stabsstelle Kommunikation und Marketing

Daryoush Daniel Vaziri, Business Administration

Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Wissenschaftler versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Einer dieser Wissenschaftler ist Daryoush Vaziri.

Demenz ist heutzutage eine Krankheit, die man zwar noch nicht heilen, aber zumindest hinauszögern kann. Sport, Gesundheit und Denkspiele halten auch im Alter geistig fit. Daryoush Daniel Vaziri, Sohn eines persischen Vaters und einer deutschen Mutter, arbeitet seit 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) und forscht in diesem Gebiet. Er entwickelt IT-Systeme, die mit Sport verbunden sind, speziell zugeschnitten auf ältere Menschen.

phd_stipendienfeier_2013_vaziri_daryoush.jpg (DE)

Zuvor studierte er Business Administration am Campus Rheinbach. Als er den Bachelor in der Tasche hatte, bekam er das Angebot, als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit der Aussicht auf eine Promotion an der H-BRS zu bleiben. ,,Da ich das immer gerne machen wollte, habe ich es auch angenommen.“, sagt Vaziri. Parallel dazu absolvierte er seinen Master in Innovations- und Informationsmanagement am Campus Sankt Augustin. Seine Arbeit steckte er vor allem in ein Projekt an der Partner-Universität Siegen zum Thema Sturzprävention bei alten Menschen. Das Projekt heißt „istoppfalls. Es entwickelt IT-Systeme, die unter anderem mittels sogenannter ,,exergames“ – eine Wortkombination aus „exercise“ (Training) und „games“ (Spiele) – der Zielgruppe spielerisch körperliche Bewegung näherbringen soll.

Vaziri erforscht, wie die Senioren sich im Alltag verhalten, welche Einstellung sie zu ihrem Umfeld haben, um zu identifizieren, wo das Projekt ansetzen kann. So werden etwa Lauf-, Box- oder Kraftübungen entwickelt, die man zu Hause im Wohnzimmer trainieren und durch ein IT-gestütztes System auf dem Fernseher überwachen lassen kann. Es erfasst und bewertet die Bewegungen der Person per Sensoren und überträgt sie auf den Bildschirm. Manche Übungen funktionieren letztlich ähnlich wie die Spiele einer Wii-Konsole. Am Ende geht es darum, die Senioren nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit zu halten und so Stürze, die im Alter sehr gefährlich werden können, zu vermeiden. Längst weiß man von verschiedenen Studien, dass Sport viel dazu beitragen kann, länger gesund zu bleiben. „Vor allem jetzt, da eine regelrechte Demenzwelle auf uns zukommt, weil die Menschen durch den medizinischen Fortschritt immer älter werden“, sagt Vaziri.

Er könnte sich durchaus vorstellen, dauerhaft als Wissenschaftler zu arbeiten – am liebsten an der H-BRS. ,Mir gefällt die Atmosphäre hier sehr, vor allem die Tatsache, dass ich die meisten Professoren schon vorher kannte, macht alles viel angenehmer.''

Jungen Studierenden an der H-BRS rät Vaziri, die Zeit zu genießen und zu prüfen, was einen wirklich interessiert, um später den richtigen Weg einzuschlagen. „Auf diese Fächer würde ich mich dann wirklich konzentrieren, damit man später einen Beruf wählen kann, von dem man weiß, dass er einem Spaß macht. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als jeden Morgen aufstehen zu müssen und sich sagen zu müssen: 'Ich habe eigentlich gar kein Bock.'“

Text: Sonja Niakooee

Sonja Niakooee studiert an unserer Hochschule Technikjournalismus. Sie verfasste dieses Porträt im Rahmen eines Wahlkurses (Porträtschreiben am Beispiel von H-BRS-Alumni) im Wintersemenster 2015/2016.