Kommunikation und Marketing

Highlight aus Japan zum Semesterende

Mittwoch, 21. April 2004

"Die japanische gesetzliche Unfallversicherung weist viele Parallelen zum deutschen System auf", erklärte Professor Dr. Kenichiro Nishimura aus Kyoto/Japan in einem Gastvortrag auf Einladung des Fachbereichs Sozialversicherung in Hennef. Dies verwundert nicht weiter, wenn man weiß, dass es seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen regen Austausch in der Sozialgesetzgebung zwischen beiden Ländern gibt.

Ungeachtet der Globalisierungseinflüsse auf Wirtschaft und Sozialordnungen, so Professor Nishimura, bekenne sich Japan zu Systemen der sozialen Sicherheit und insbesondere zu einer eigenständigen Unfallversicherung, weil diese unter den fünf Zweigen der japanischen Sozialversicherung finanziell am stabilsten sei.

Der Fachbereich mit Gründungsdekan Dr. Günter Sokoll bewies mit der Auswahl des Gastes einmal mehr das Interesse an internationalen Kooperationen, und das Thema von Professor Nishimura fand auch breiten Anklang: Zu den rund 170 Diskussionsteilnehmern gehörten Wissenschaftler der FH Bonn-Rhein-Sieg, der Universitäten Bonn, Bochum und Siegen, die Hauptgeschäftsführer der gewerblichen Berufsgenossenschaften,Vertreter aus Ministerien und natürlich die Studierenden des Fachbereichs, für die die Veranstaltung kurz vor Beginn des Sommersemesters ein Highlight darstellte. Sie hörten ebenso interessiert wie die anderen Gäste, wie und warum beispielsweise im Detail für gleiche Systemfragen gleiche oder andere Lösungen gefunden wurden. Eine besondere Reformdiskussion zur Unfallversicherung findet in Japan nicht statt. Nishimura lobte die spezielle Ausbildung für gehobene Funktionen in der Sozialversicherung in Deutschland, die es vergleichbar sonst nur in der japanischen Krankenversicherung gebe.