Kommunikation und Marketing

Praxisprojekt will für Qualitätssprung sorgen - Ein Beispiel guter Zusammenarbeit

Montag, 11. März 2002

Praxisprojekt will für Qualitätssprung sorgen - Ein Beispiel guter Zusammenarbeit

Die Teilnahme an einem Praxisprojekt ist im Hauptstudium Pflicht für die Studierenden im Fachbereich Wirtschaft Rheinbach der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. Während eines solchen Projektes, dessen Laufzeit bis zu sechs Monate betragen kann, werden konkrete Problemstellungen aus der betrieblichen Praxis bearbeitet. Die Studierenden sammeln praktische Erfahrungen unmittelbar in den Unternehmen sammeln und erproben bisher Gelerntes vor Ort. Die Themen sind vielfältig, und den beteiligten Unternehmen eröffnet sich die Möglichkeit, geplante, aber bisher nicht realisierbare Fragestellungen anzugehen. Diese Form der Kooperation zwischen der Fachhochschule und gerade auch kleineren mittelständischen Unternehmen ist für alle Beteiligten von Vorteil.

"Ab diesem Monat sollen die Vorschläge konsequent umgesetzt werden." Ein größeres Lob hätte Helmut Keßel, der zusammen mit Thomas Zimmer vor zwei Jahren den Rheinbacher Familienbetrieb Haustechnische Anlagen Tesch GmbH übernommen hat, einer Gruppe von Studierenden der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg nicht aussprechen können.

Worum geht es? 20 Studierende im Fachbereich Wirtschaft Rheinbach bearbeiteten in ihrem Praxisprojekt im Hauptstudium unter Anleitung von Dr. Thomas Krickhahn das Thema Qualitätsmanagement. Der Sanitärbetrieb Tesch war an der Zusammenarbeit sehr interessiert. Keßel: "Es musste in unserem Unternehmen etwas geändert werden, weil manche Abläufe noch optimiert werden können. Ein Managementseminar hat uns im Hinblick auf Qualitätsaspekte in der Organisation die Augen geöffnet."

Während des fünfmonatigen Praxisprojektes waren die Studierenden mit auf Kundenbesuch, sie beobachteten, notierten und analysierten betriebliche Abläufe - etwa in Büro und Lager - mit dem Ziel, die Qualität der Dienstleistungen des Unternehmens und damit auch die Zufriedenheit der Kunden noch zu verbessern.

Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Lagerhaltung und Einkauf? Was passiert, wenn Kunden außerhalb der Arbeitszeit anrufen: Nimmt der Anrufbeantworter den Anruf entgegen oder antwortet eine freundliche Stimme? Wie läuft der Kundenbesuch ab: In welcher Form wird die durchgeführte Arbeit so aufgezeichnet - und vom Kunden unterschrieben -,dass für diesen die Rechnung später auch nachvollziehbar ist? Fragen über Fragen, die während des Projektes beantwortet wurden.

Wie die Teile eines Puzzles wurde die Bestandsaufnahme zusammengefügt und mit einer ganzen Reihe von Verbesserungsvorschlägen in einem Handbuch dem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Eine Zertifizierung strebt die Tesch GmbH zwar nicht an, weil für ihre Kunden das kostenträchtige Gütesiegel nicht wichtig sei, aber, so Keßel, "die Ansprüche wollen wir trotzdem erfüllen".

Und so beginnt für fünf Monteure, einen Auszubildenden, einen Helfer, eine Bürokraft und zwei Chefs eine herausfordernde Phase. "Viele Punkte müssen sich ändern. Und obwohl manches Zeit hätte, sollen die Verbesserungsvorschläge aus dem Handbuch gleichzeitig umgesetzt werden, damit wir nicht auf halber Strecke wieder aufhören", sagt Keßel. Die Kunden wird es freuen, und sicher wird sich deren Zufriedenheit mit den Monteuren an Folgeaufträgen ablesen lassen.

Weitere Informationen und Ansprechpartner für ähnliche Projekte: Dr. Thomas Krickhahn, Fachbereich Wirtschaft Rheinbach, Tel. 02241/865-416 Email: thomas.krickhahn@h-bonn-rhein-sieg.de

Bildmaterial ist erhältlich über die Firma Tesch, Tel. 02226/91 26 17 (Helmut Keßel).