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Volle Gleichberechtigung für Fachhochschulen in NRW

Mittwoch, 5. April 2017

Die Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen benötigen einen systematischen, umfänglichen und verlässlichen Ausbau der Förderung anwendungsorientierter Forschung. Vor der Landtagswahl fordert daher die Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen die Einrichtung einer Deutschen Transfergesellschaft sowie den Ausbau der Karrierewege an den Hochschulen.

"Eine eigene und auskömmliche Grundfinanzierung für die Forschung an den Fachhochschulen im Land ist lange überfällig", so Prof. Dr. Hartmut Ihne, Vorstandsmitglied der Landesrektorenkonferenz in NRW und Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Es sei keinem Steuerzahler plausibel zu machen, warum die anwendungsorientierte Forschung, die der Gesellschaft und den Unternehmen direkt zugutekäme, vergleichsweise immer noch stiefmütterlich behandelt werde. Die zukünftige Landesregierung müsse zur Neuausrichtung auch die neuen Möglichkeiten im Grundgesetz nutzen und NRW zum Spitzenreiter in der anwendungsorientierten Forschung machen.

Darüber hinaus müsse nach den Wahlen die Errichtung einer Deutschen Transfergemeinschaft (DTG) entsprechend zur auf Grundlagenforschung ausgerichteten Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vorangetrieben werden. Das Land müsse bei deren Aufbau auf Bund-Länder-Ebene wissenschaftspolitisch ganz vorne dabei sein.

"Veraltete Rollenverteilungen, wonach Fachhochschulen nur Lehr-Institutionen und bestenfalls nachgeordnet Forschungseinrichtungen sind, gehören längst der Vergangenheit an", so Hartmut Ihne. Sie seien heute "eher anwendungsorientierte Universitäten, die hart am Puls der Gesellschaft und ihren zentralen Herausforderungen" arbeiteten.

In einer sich rapide wandelnden Wissenschaftslandschaft komme Fachhochschulen mit ihrem anwendungsorientierten Dreiklang aus Lehre, Forschung und Transfer eine besondere Rolle zu. "Wir machen Studierende mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen durch ein vielfältiges akademisches Bildungs- und Qualifikationsangebot fit für den Arbeitsmarkt. Wir sind daher auch die Hochschulen des sozialen Aufstiegs und tragen intensiv zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses bei. Dies muss eine zukünftige Landesregierung erkennen und gewinnbringend nutzen." Entsprechend müssten auch die Karrierewege an den Fachhochschulen in der kommenden Legislaturperiode attraktiver gestaltet werden.

Darüber hinaus sei die Rolle der Fachhochschulen für den Erhalt und die Förderung der mittelständischen Wirtschaft in NRW von zentraler Bedeutung. "Fachhochschulen erforschen und entwickeln gerade in der Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Mittelstand praxistaugliche Innovationen. Sie tragen so zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, demografische Entwicklung oder Ressourcenverknappung bei", erklärt Hochschulpräsident Hartmut Ihne.

Link zum gesamten Forderungspapier der Landesrektorenkonferenz

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[Archiv] Eva Tritschler

Ehemalige Pressesprecherin der Hochschule (bis November 2021), Chefredakteurin der Hochschulzeitung doppelpunkt:

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