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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Interview mit Herrn Prof. Dr. Meyer über den Studiengang International Business

Zum Wintersemester 2019/2020 wurde bereits der dritte Jahrgang des Studiengangs International Business (B.Sc.) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg aufgenommen. Die Vorlesungen des Studiengangs werden in englischer Sprache gehalten und finden semesterweise abwechselnd in Sankt Augustin und Rheinbach statt.

Aktuell sind in dem Studiengang insgesamt 126 Studierende eingeschrieben, wovon 32 Prozent internationale Studierende sind. Pro Jahr werden 45 Studierende in dem zulassungsbeschränkten Studiengang aufgenommen.


Das folgende Interview wurde am 23.10.2019 mit Herrn Prof. Dr. Ralf Meyer geführt, der seit dem 01.08.2019 die Leitung des Studiengangs International Business übernommen hat. Das Interview führte Lena Rosenberg, Studentin des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften.

Lena Rosenberg:
Sie sind seit dem 01.08.2019 Leiter des Studiengangs International Business. Außerdem führen Sie selber Lehrveranstaltungen in diesem Studiengang durch. Welche Lehrveranstaltungen bieten Sie im Wintersemester 2019/2020 an?

Prof. Dr. Meyer:
„Für das erste Semester biete ich die Vorlesung „Principles of Accounting“ und für das dritte Semester die Vorlesungen „Finance“ und „International Financial Accounting/Taxation“ an. Außerdem biete ich für das dritte und fünfte Semester das Ergänzungsfach „Practice Project Ghana“ und für das fünfte Semester das Wahlpflichtfach Methode 1 „Research in Accounting and Finance“ an.“

Lena Rosenberg:
Können die Studierenden den Vorlesungen in englischer Sprache gut folgen, obwohl Englisch nicht die Muttersprache aller Studierender ist? Mussten Sie Ihren Vorlesungsstil an das internationale Umfeld anpassen?

Prof. Dr. Meyer:
Durch ihren internationalen Bezug haben die Studierenden allgemein ein sehr gutes Sprachniveau und treffen bewusst die Wahl für einen englischsprachigen Studiengang.
Grundsätzlich laufen die Diskussionen im englischsprachigen Umfeld sehr interaktiv ab. Die Studierenden wollen die Sachverhalte in den Vorlesungen in einen globalen Kontext einbinden und kulturelle Aspekte verstehen. Wir bemühen uns, interkulturelle Erfahrungen im International Business Studiengang auch in den Vorlesungen erlebbar zu machen, indem wir beispielsweise Vorlesungen von Gastdozenten aus unseren Partnerhochschulen anbieten.“

Lena Rosenberg:
Wie sollte Ihrer Auffassung nach das sog. Mobilitätsfenster, welches sich über drei Semester (5., 6., und/oder 7. Semester) erstreckt, optimal von den Studierenden genutzt werden?

Prof. Dr. Meyer:
„Da der Studiengang aktuell noch im Aufbau ist, ist es schwierig, von Erfahrungswerten zu berichten. Meiner Auffassung nach sollten die Studierenden im 5. Semester ein Auslandssemester an einer der zahlreichen Partneruniversitäten des Fachbereichs absolvieren, um die während des Studiengangs erlernte zweite Fremdsprache weiter zu vertiefen. Außerdem sollten die Studierenden bei der Wahl der Partneruniversität den Spezialisierungsaspekt beachten, da sie im Ausland ihr zweites Schwerpunktfach belegen werden. Im 6. Semester sollten die Studierenden idealerweise ein Praxissemester im Ausland oder bei einem international ausgerichteten Unternehmen anstreben, um den internationalen Bezug Ihres Studiums weiter zu vertiefen. Abschließend haben die Studierenden im 7. Semester die Möglichkeit, ihre Abschlussarbeit in Kooperation mit einem internationalen Unternehmen oder einer unserer Partneruniversitäten anzufertigen.“

Lena Rosenberg:
Wie schätzen Sie die Erfolgschancen und Karrieremöglichkeiten der Studierenden nach dem Abschluss in International Business an der H-BRS ein? In welchen Einsatzfeldern sehen Sie die Studierenden nach ihrem Abschluss?

Prof. Dr. Meyer:
„Genau kann man dazu noch nichts sagen, da aktuell noch kein Jahrgang den Studiengang abgeschlossen hat. Sicher ist aber, dass Sprachen und interkulturelle Kompetenzen an Bedeutung gewinnen und häufig ein Karrierebeschleuniger sind. Unsere Absolventen können sich in einem internationalen Umfeld ohne Schwierigkeiten zurechtfinden, was vorteilhaft ist, da auch immer mehr deutsche Unternehmen international aktiv sind und in Zukunft sein werden. Allgemein kann man also sagen, dass die Erfolgschancen der Studierenden äußerst positiv einzuschätzen sind, da ihre erlernten Fähigkeiten und interkulturellen Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind.“

Lena Rosenberg:
Welche Visionen würden Sie gerne in Zukunft für den International Business Studiengang umsetzen?

Prof. Dr. Meyer:
„Aktuell ist unser Ziel, die ersten erfolgreichen Absolventen des Studiengangs hervorzubringen. Wenn dies geschehen ist, können wir beurteilen, inwieweit der Studiengang weiterentwickelt werden kann.
Wir sind zurzeit sehr zufrieden damit, wie der Studiengang am Markt angenommen wird. Das heißt, dass sich die Bewerberzahlen auf einem sehr hohen Niveau positiv entwickeln. Außerdem wurde der Studiengang von der Hochschulrektorenkonferenz als einer von zehn englischsprachigen Studiengängen in Deutschland in das HRK-EXPERTISE-Manual aufgenommen. Diese positive Resonanz haben wir insbesondere Herrn Prof. Dr. Wiesehahn und Herrn Görres zu verdanken. Die beiden haben den Grundstein für die positive Entwicklung des Studiengangs durch ihre hervorragende Vorarbeit gelegt. Wir freuen uns, dass der Studiengang am Fachbereich verankert ist und wir den Fachbereich durch die Internationalität des Studiengangs stärken können.
Mit Blick auf die Zukunft lässt sich aktuell nur sagen, dass wir gerne die Lehrkapazitäten weiter ausbauen wollen, also weitere Gastwissenschaftler im Studiengang integrieren und für einen reibungslosen Ablauf der Vorlesungen sowie der Betreuung der Abschlussarbeiten sorgen wollen.“

Lena Rosenberg:
Gibt es eine Anekdote aus dem Studiengang, von der Sie abschließend berichten möchten?

Prof. Dr. Meyer:
„Ich habe in einer Vorlesung den Studierenden davon berichtet, dass es essenziell für ihr berufliches und privates Leben ist, ein gutes Zeitmanagement zu haben und die Zeitverschwendung zu minimieren. Eine Studentin aus Indien erwiderte darauf, dass Hindus daran glauben, dass man unendlich viele Leben und somit auch unendlich viel Zeit hat, Dinge zu erledigen. Die Aussage war sehr interessant und denkwürdig, weil sie zeigt, wie kulturelle Aspekte die Sichtweise auf verschiedene alltägliche Dinge beeinflussen können. In solchen Fällen muss man sich die Frage stellen, wie man die unterschiedlichen Denkweisen zusammenführen kann. Gerade diese Unterschiede machen die Dynamik des Studiengangs so interessant.“

Wir danken Herrn Prof. Dr. Meyer für das interessante Interview!

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