Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV)
Studierenden-Konferenz: Das Ende des Gemeinwohls?
Warum diese Konferenz?
Die Armut in Deutschland wächst, Arbeitsplätze gehen verloren und die Klimakrise gefährdet weltweit unsere Lebensgrundlagen. Gleichzeitig erleben wir einen politischen Rechtsruck - Angriffe auf Minderheiten, Journalist:innen, NGO-Mitarbeitende und demokratische Institutionen nehmen zu.
Laut aktueller Studienlage machen sich junge Menschen vor allem über die Klimakrise, Armut und soziale Ungleichheit Sorgen. Die erste Studierendenkonferenz der Hochschule setzt genau hier an.
Im Mittelpunkt der Konferenz steht der Sozialstaat als zentrale Säule des Gemeinwohls – und die Frage, wie er unter den Bedingungen zunehmender sozialer Ungleichheit, wirtschaftlicher Krisen und demokratischer Erosion verteidigt und weiterentwickelt werden kann und muss.
Die Konferenz „Das Ende des Gemeinwohls?“ widmet sich daher der Frage: “Wie lässt sich das Gemeinwohl in Zeiten multipler Krisen verteidigen und stärken?”
Die maximale Raumkapazität für den zweiten Tag (Donnerstag 16.10.) ist leider erreicht. Momentan können wir keine weiteren Anmeldungen annehmen. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Am Mittwoch Abend (15.10.) ist die Teilnahme weiterhin möglich. Kommen Sie gerne zum Hörsaal 1 (Audimax) am Campus Sankt Augustin und melden Sich beim Empfangstisch zur Veranstaltung.
Für wen ist die Konferenz gedacht?
- Studierende aller Fachrichtungen
- Wissenschaftler:innen und Lehrende
- Fachkräfte aus Politik, Verwaltung, Medien und NGOs
- Menschen mit gesellschaftspolitischem Interesse
Programm Pre-Konferenz am 15.10.2025
Pro & Contra Debatte zum Bedingungslosen Grundeinkommen: Eigentor für die Wirtschaft oder Traumtor für die Gesellschaft?
In einem Pro-und-Contra-Debattenformat stehen sich zwei Teams gegenüber:
- Auf der Pro Seite argumentieren: Dorothee Herzog (Mein Grundeinkommen), Dan-Felix Sorgler (Unternehmer)
- Auf der Contra Seite argumentieren: Sarah-Lee Heinrich (ehem. Sprecherin Grüne Jugend), Diana Kinnert (CDU-Politikerin, Autorin & Publizistin)
- Faktencheck & Einordnung: Sascha Liebermann (Wissenschaftler)
- Moderation: Vanessa Edmeier
Programm
16.10.2025 | 9.30 - 18.15 Uhr | H-BRS
- 9.30 Uhr: Begrüßungsrede und Eröffnung - Prof. Dr. Marion Halfmann
- Keynote: : „Im Brennpunkt der Krisen – Wie Ungleichheit Teilhabe und Gemeinwohl gefährdet“ - Dr. Dorothee Spannagel
- Vortrag: Die Wirtschaft schrumpft – und der Sozialstaat gleich mit?! – Lukas Scholle
- Vortrag: Transformation sozial gerecht gestalten – Wege einer Klimasozialpolitik – Astrid Schaffert
- Diskussion: Müssen wir Klima-, Wirtschafts- und Sozialpolitik neu denken? Und wenn ja,wie? - Astrid Schaffert, Lukas Scholle, Dr. Dorothee Spannagel
- 12.45 - 13.45 Uhr: Mittagspause
- Panel 1: Angriffe auf das Gemeinwohl abwehren
Input 1: Selbst schuld! Angriffe auf das Solidaritätsprinzip in einer meritokratischen Welt -Wolfgang M. Schmitt
Input 2: Die extreme Rechte und das Gemeinwohl – politische Strategien und zivilgesellschaftliche Angriffe – Matthias Meyer
Input 3: "Sozialklimbim" und "Klimaterroristen" – Populistische Strategien und medialen Inszenierungspraktiken in Diskursen über Sozialpolitik und Klimawandel – Prof. Dr. Constanze Spieß - Paneldiskussion: Wolfgang M. Schmitt, Matthias Meyer und Constanze Spieß
- 15.30 - 16.00 Uhr: Kaffeepause
- Panel 2: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit - wenn der Sozialstaat bei Teilhabe versagt
Input 1: Paradigmenwechsel - von der Krise zur Utopie – Emilia Roig
Input 2: Migrantische Perspektive - Samah Al-Hashash
Input 3: Be_hinderte Personen und Teilhabe - Prof. Dr. Susanne von Hehl
Paneldiskussion Barrieren runter, Teilhabe rauf: Emilia Roig, Samah Al-Hashash und Prof. Dr. Susanne von Hehl - 18 Uhr: Abschluss
Mitmachen statt nur zuhören!
Die Konferenz folgt dem Grundsatz: Niemand soll mit gesellschaftlichen Problemen allein gelassen werden – stattdessen wollen wir gemeinsam nach Lösungen suchen.
Auch außerhalb der Panels soll es interaktive Stände geben: Sie arbeiten bei einer NGO, Initiative oder Organisation?
Dann gestalten Sie die Konferenz aktiv mit – durch einen interaktiven Stand im Foyer!
Schreiben Sie uns bei Interesse an: zev.studikonferenz@h-brs.de
Kooperation
Die Konferenz ist eine Veranstaltung im Rahmen des Aktionsjahr Nachhaltigkeit, einem Kooperationsprojekt des ZEV mit der Bibliothek.
Exposé der Konferenz:
Das Ende des Gemeinwohls?
Armut in Deutschland wächst, Unternehmen bauen Arbeitsplätze ab und die Klimakrise zerstört weltweit unsere Lebensgrundlagen. Gleichzeitig erstarken rechtspopulistische Kräfte und Angriffe auf Minderheiten, Frauen sowie Journalist:innen, Politiker:innen und NGO Mitarbeiter:innen nehmen zu. Diese Spannungsverhältnisse zwischen Armut, Klimakrise, Wirtschaft und Angriffe auf die Demokratien – sind eng miteinander vernetzt und stellen das demokratische und solidarische gesellschaftliche Miteinander vor große Herausforderungen.
Im Zentrum dieser Herausforderungen steht häufig der Sozialstaat: manche stellen ihn als Ursache wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen dar, andere sehen in ihm einen unverzichtbaren Schutzmechanismus, der Solidarität, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität in Zeiten des Umbruchs gewährleisten kann. In einer Zeit, die vom neoliberalen Individualismus, Partikularinteressen und dem Streben nach „Schneller, Weiter, Besser“ geprägt ist, droht jedoch die Idee eines kollektiven Gemeinwohls zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Die Konferenz Das Ende des Gemeinwohls? nimmt sich dieser drängenden Dynamik an.
Dabei geht es nicht nur darum, die Probleme unserer Zeit zu benennen, sondern auch ihre Ursachen, Hintergründe und Zusammenhänge zu analysieren sowie Lösungen zu diskutieren. Expert:innen aus verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Gesellschaft werden gemeinsam mit den Anwesenden letztlich der Frage nachgehen: Wie kann das Gemeinwohl in Zeiten von Klimawandel, Ungleichverteilung und Rechtspopulismus verteidigt und gestärkt werden?
Über uns
Die Studi-Konferenz „Das Ende des Gemeinwohls?“ ist eine Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Zentrums für Ethik und Verantwortung (ZEV) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Die inhaltliche Konzeption und Organisation der Konferenz erfolgt weitgehend durch ehrenamtliche Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg – interdisziplinär, kritisch und engagiert.
Zum ZEV gehören unter anderem Prof. Dr. Alena Buyx, Prof. Gert Scobel, Prof. Dr. Imme Scholz und Prof. Ranga Yogeshwar.
Anlaufstellen
Kontakt: Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV)
Raum
G 039