Kommunikation und Marketing

Alexandra Lopes da Silva: Die Einfach-mal-machen-Frau

Mittwoch, 9. Februar 2022

Alexandra Lopes da Silva hat viel zu erzählen. Mit gerade einmal 44 Jahren ist sie bereits ein Urgestein der Hochschule. Als sie im Januar 2002 ihre Stelle antrat, gehörte sie als Mitarbeiterin für die Stabsstellen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Wissens- und Technologietransfer zu einem gerade einmal vierköpfigen Team. Heute ist Lopes als Netzwerkmanagerin im Zentrum Wissenschafts- und Technologietransfer (ZWT) eine von über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen. Auch wenn die Hochschule inzwischen gewachsen und die Tätigkeit eine andere ist: Das Energiebündel Alexandra Lopes fühlt sich auch nach zwanzig Dienstjahren noch immer sehr wohl an der H-BRS.
Alexandra Lopes da Silva (DE)

Lopes wuchs zusammen mit drei Geschwistern in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon auf. In der Stadt der sieben Hügel begann sie in den 1990er-Jahren auch ihr Studium der Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Germanistik. Über das Erasmus-Austauschprogramm landete sie schließlich in Bonn, wo sie nicht nur schnell große Fortschritte in der deutschen Sprache machte, sondern auch ihren späteren Ehemann kennenlernte. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in Portugal verkaufte sie kurzerhand ihre Habseligkeiten und buchte ein One-Way-Ticket nach Deutschland.

Alles hinter sich zu lassen und ein neues Leben in einem fremden Land zu beginnen, das mag für viele unvorstellbar sein. Alexandra Lopes hingegen vertraut darauf, dass die Dinge am Ende funktionieren werden, wenn man alles mit Begeisterung tut. Mit diesem Selbstverständnis kam sie an die gerade einmal sieben Jahre junge Hochschule und traf auf Eva Tritschler und Udo Scheuer, die sich Lopes für die Arbeit in den Bereichen Transfer und Öffentlichkeitsarbeit teilten. Die Wege waren kurz, die Hochschulgemeinde überschaubar und Lopes wusste die Freiheiten zu schätzen, die man ihr gab: „Die Zusammenarbeit mit beiden Vorgesetzten war einfach großartig. Es gab unglaublich viele spannende Aufgaben und noch keine so komplexen Prozesse wie heute. Wenn eine Veranstaltung stattfand, haben wir vom Verfassen der Pressemitteilung über den Kontakt mit Teilnehmenden und Gästen bis hin zum Verlegen der Stromkabel alles selbst gemacht. Häufig waren wir dann bis in die Nacht hinein an der Hochschule“, erinnert sich Lopes.

Netzwerken ohne Berührungsängste

Die Einfach-mal-machen-Einstellung und der grenzenlose Optimismus überzeugte ihre Vorgesetzten und ihr ursprünglich auf zwölf Monate befristeter Vertrag wurde verlängert. In der Folge suchte sich Lopes immer neue Aufgabenfelder und brachte eigene Projekte voran. Sie beriet Studierende, bot Bewerbungstrainings an arbeitete an „kurz&knapp“ mit, einem Vorläufer des „Wissenswert“-Newsletters, der - damals noch in gedruckter Fassung - händisch in der Hochschule verteilt wurde.

Sie organisierte die Karrieremesse „Unternehmenstag“ über Jahre, führte das Jobportal „stellenwerk“ an der Hochschule ein und etablierte weitere Recruiting-Formate, die sie auch heute noch als Netzwerkmanagerin beim ZWT betreut - wie etwa den „Karrieresommer“, der mittlerweile „Unternehmen am Campus“ heißt. Hier können Unternehmen um zukünftige Nachwuchskräfte aus der Studierendenschaft werben.

Die Hochschule ist über die Jahre stark gewachsen und das Team ist ein anderes. Dennoch ist eines immer noch gleich: „Was mir damals wie heute an meiner Arbeit gefällt, ist, dass ich einfach so sein kann wie ich bin. Ich musste mich nie verstellen und hatte gleichzeitig die Möglichkeit, zu den Themen zu arbeiten, die mich begeistern. Dafür bin ich allen Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen, aber auch der Hochschule sehr dankbar“, sagt Lopes.

Hochschule ist nicht nur ein Arbeitgeber

Wie sehr sie sich mit ihrem Arbeitgeber verbunden fühlt, zeigt sich beim Gespräch am Campus Rheinbach. Die Wahl-Rheinbacherin wohnt nur zwei Autominuten von der Hochschule entfernt und ist tief erschüttert vom Zustand des Gebäudes. Auch wenn die Aufbauarbeiten schnell vorangehen, ist das Ausmaß der Zerstörung noch sichtbar, das die Flut im Juli des vergangenen Jahres auf dem Campus angerichtet hat. „Das hier war einmal der schönste Ort auf dem ganzen Campus“, berichtet Lopes beim Blick auf die zerstörte Holzterrasse neben der Mensa, von der aus man auf den See schauen kann. „Direkt nach der Katastrophe hat die Hochschule uns freigestellt, um den Betroffenen zu helfen. Es ist mir sehr wichtig, dass eine Arbeitsstelle ein Ort ist, an dem man nicht nur Mitarbeiter sondern auch Mensch ist“, sagt Lopes.

Diese Loyalität ist ein wichtiger Faktor, der die zweifache Mutter antreibt, auch nach 20 Jahren an der Hochschule jeden Tag ihr Bestes zu geben. Die Energie dazu holt sie sich beim Sport. Seit sieben Jahren arbeitet Lopes im Nebenberuf als Fitnesstrainerin und unterrichtet Menschen in Yoga, Spinning und High Intensity Interval Training (HIIT), einer Trainingsart, bei der man in kurzen, aber sehr intensiven Einheiten Ausdauer und Fitness verbessert. Getreu ihrem Motto, dass man bei allem was man tut, Spaß haben und mit Begeisterung dabei sein muss, ist sie auch in ihren Kursen mit vollem Einsatz dabei.

Kontakt

Alexandra Lopes da Silva (DE)

Alexandra Lopes da Silva

Innovations- und Netzwerkmanagement, Forschungsbereich Sicherheitsforschung , Jobportal , Unternehmen am Campus

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Sankt Augustin

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