Institut für Sicherheitsforschung (ISF)
HMTD-Training für Sprengstoffspürhunde
Neue Trainingsmöglichkeit für gewerbliche Spürhundeführer
HMTD ist, ähnlich wie das bekanntere TATP, ein hochbrisanter, im Heimlabor herstellbarer Sprengstoff, der auch von Terroristen bei Anschlägen genutzt wird. Ihn aufzuspüren ist Herausforderung und Aufgabe von speziell trainierten Spürhunden. Aber aufgrund seiner Empfindlichkeit darf dieser peroxidische Explosivstoff legal nicht transportiert werden. Hundeführer, die mit diesem Stoff trainieren wollen, müssen entweder auf spezielle Trainingshilfsmittel mit geringer bzw. deaktivierter Substanzmenge zurückgreifen, oder sie sind auf Trainingsmöglichkeiten angewiesen, bei denen die Stoffe legal vor Ort hergestellt und direkt nach dem Training wieder vernichtet werden.
Gewerbliche Spürhundeführer, die beispielsweise Veranstaltungsorte auf Sprengstoffe absuchen sollen, haben hier ein Problem: Beim Training mit Hilfsmitteln besteht das Risiko, dass die Hunde unbeabsichtigt auf andere Stoffe als den gesuchten Sprengstoff konditioniert werden. Das Training mit echtem Sprengstoff, der vor-Ort hergestellt wird, steht aber meist nur den Behörden offen, die über eigene erfahrene Chemiker und geeignete Liegenschaften verfügen.
Das Institut für Sicherheitsforschung (ISF) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet jetzt eine Lösung an: Trainingsmöglichkeiten für Sprengstoffspürhunde mit diesen Explosivstoffen. Das ISF verfügt über die notwendigen Erlaubnisse der Bezirksregierung Köln sowie umfangreiche Expertise zu Explosivstoffen aller Art und Spürhunden. Ein erstes Training mit vor-Ort hergestelltem HMTD für 18 Hundeführer mit 20 Spürhunden fand Anfang November am Campus Rheinbach statt. Durch das Institut kann der Trainingserfolg wissenschaftlich in doppelt verblindeten Tests überprüft und bestätigt werden.
Anfragen und Kontakt: Christopher Becher