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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz kooperieren

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Mittwoch, 31. Januar 2024

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) und das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz arbeiten in der biowissenschaftlichen Forschung und Lehre zusammen. Erste gemeinsame Projekte haben wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet selten vorkommender, aber schwerwiegender Infektionen erbracht. Weitere gemeinsame Vorhaben sind in Planung.
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Professor Jörn Oliver Sass erforscht seltene Krankheiten. Foto: H-BRS

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz engagieren sich in der anwendungsorientierten Forschung. Nun haben die beiden benachbarten wissenschaftlichen Einrichtungen eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die die Zusammenarbeit in der biowissenschaftlichen Forschung auf eine formale Grundlage stellt.

In einem ersten Kooperationsprojekt konnte eine H-BRS-Studentin aus dem Studiengang Applied Biology beispielsweise im vergangenen Jahr für ihre Bachelorarbeit an den Erkenntnissen der Gruppe um den Medizinischen Parasitologen und Infektionsbiologen Professor Patrick Scheid am Bundeswehrzentralkrankenhaus partizipieren. Dort wurde die Studentin in die Grundlagen der Arbeit mit sogenannten „Freilebenden Amöben“ eingeführt.

Vom besseren Verständnis zur Entwicklung von Behandlungsansätzen

Zurück an der H-BRS in Rheinbach, hat sie in der Arbeitsgruppe von Professor Jörn Oliver Sass den Stoffwechsel bestimmter Amöben erforscht. Die gemeinsamen Forschungen haben zu einem besseren Verständnis molekularer Prozesse bei Amöben beigetragen – auch bei denen, die Krankheiten auslösen können. Dieses Kooperationsprojekt wurde an einer ungefährlichen Amöbe durchgeführt, die aber, als engster Verwandter, ein idealer Modellorganismus für die sogenannte „hirnfressende Amöbe“ ist. Dieser Einzeller findet sich in warmem Süßwasser, aber auch im Wasser von unzureichend gewarteten Swimmingpools.  Er kann über die Nase das Gehirn erreichen und dort die meist tödlich verlaufende primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) auslösen.

„Ein besseres Verständnis selten auftretender Krankheiten ist oft von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Behandlungsansätzen“, sagt H-BRS-Professor Sass.

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Unter dem Mikroskop: Bestimmte Spezies der „Freilebenden Amöben“ können lebensgefährliche Krankheiten auslösen. Foto: Med. Parasitologie/ Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

In einem Folgeprojekt wollen H-BRS und Bundeswehrzentralkrankenhaus nun gemeinsam die Interaktionen von Viren und Amöben mit biochemischen und molekularbiologischen Methoden untersuchen.

„Diese Kooperationsvereinbarung soll die zukünftige Zusammenarbeit erleichtern, ihr einen Rahmen geben und dazu beitragen, das wissenschaftliche Profil der beteiligten Institutionen zu erweitern und zu stärken“, sagt Professor Patrick Scheid. „Diese Kooperation erlaubt es, das Portfolio des Bundeswehrzentralkrankenhauses zukünftig um biochemische Untersuchungsmöglichkeiten sowohl für eine erweiterte klinisch-infektiologische Diagnostik, für Projekte im Bereich universitärer Forschung als auch für die Hygiene und Umweltmedizin zu erweitern.“

Die Zusammenarbeit der Partner geht schon jetzt über die Forschung hinaus. So hat der Bundeswehr-Biologe kürzlich einen einwöchigen Blockkurs „International Course on Medical Parasitology“ im Master-Studiengang „Biomedical Sciences“ an der H-BRS abgehalten. Professor Sass wiederum hat bereits mehrfach Reservedienstleistungen am Bundeswehrzentralkrankenhaus absolviert, um den Austausch zwischen verschiedenen Teilbereichen der beiden Einrichtungen zu fördern, der Forschenden und Studierenden zusätzliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Lernens eröffnet.

Pressebild: Professor Jörn Oliver Sass

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