Innovationsdialog: Technikjournalismus

Donnerstag, 23. Mai 2019

Die Offensive für Innovation im Campus to World Projekt findet vom 8. Mai bis 18. Juni statt und bietet Unternehmen, Wissenschaft und Bürgern der Region die Möglichkeit, innovative Themen der Hochschule kennenzulernen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Die Themen reichen von Sektorkopplung, Virtual Reality und dem Schutz von Infrastrukturen zu Innovationen in der Lehre. Was sagen unsere Expertinnen und Experten zum Thema Innovation? Hier werden im Rahmen der Offensive für Innovation jede Woche Einblicke in unsere vielfältigen Kompetenzbereiche veröffentlicht.
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Technische Innovationen verändern den Alltag. Vor welchen Herausforderungen stehen die Technikjournalisten?

Prof. Andreas Schümchen: Auch wenn die Digitalisierung alle Branchen von der Automobilindustrie bis zur Zahntechnik betrifft, ist die Dynamik sicher in der Medienbranche besonders groß. Und da hat die Digitalisierung auch schon sehr früh angefangen, praktisch schon vor mehr als 20 Jahren, als es zu großen Umbrüchen etwa durch die Einführung von digitalen Redaktionssystemen kam. Dadurch wurden Arbeitsplätze wegrationalisiert, ganze Berufe abgeschafft und Workflows komplett neu definiert. Durch Online-Medien veränderte sich das Erlösmodell journalistischer Medien und es entstanden neue Qualifikationsanforderungen. Man kann also sagen, dass technische Innovationen den Berufsalltag von Journalisten schon seit längerer Zeit sehr verändern. Deshalb sind „die Medien“ aber auch sehr gut auf weitere Veränderungen vorbereitet. Herausforderungen gibt es allerdings viele: Das fängt bei dringend nötigen neuen Geschäftsmodellen an und geht bis zu ethischen Fragestellungen etwa rund um den Einsatz von Drohnen und immer kleinerem und nicht mehr identifizierbarem Equipment.

Und wie werden die Studierenden darauf vorbereitet?

Prof. Andreas Schümchen: Angesichts des Entwicklungstempos ist es tatsächlich schwierig, Curricula zu entwickeln, die auch in einigen Jahren noch den Anforderungen der Berufspraxis entsprechen. Wir müssen dazu Module haben, die stets mit aktuellen Inhalten gefüllt werden können und nicht heute festschreiben, was in fünf Jahren gelehrt wird. Vor allem aber müssen die Lehrenden stets auf dem aktuellen Stand sein. Das geht nur, wenn man im intensiven Austausch mit der journalistischen Praxis ist, die relevanten Branchenevents besucht und selbst Forschung betreibt. Und ganz besonders wichtig für uns: Wir brauchen hervorragende Lehrbeauftragte, die ganz nah am aktuellen Geschehen sind und die Studierenden mit den Fragestellungen konfrontieren, die in der Praxis gerade heiß diskutiert werden. Auf all diesen Feldern strengen wir uns sehr an!