Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Kommunikation

Kühler Raum ohne Klimaanlage - App-Pilotprojekt gestartet

Belüftungs-App

Dienstag, 15. Juli 2025

In der Sommerhitze kann man weder gut arbeiten noch vernünftig lernen. Eine Idee von Professor Ingo Groß hat nun den Weg in einen Raum des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Kommunikation gefunden. Ganz ohne Klimaanlage wird dieser Raum nun gekühlt; für ein angenehmes Lernklima. Mit Unterstützung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen des Dezernats Facility Management, Bauen und Sicherheit (Dezernat 1) und des Instituts für IT-Service (ITS) konnte ein erster Prototyp der Verschattungs- und Belüftungs-App umgesetzt werden.
Belüftungs-App vorgestellt. Stephanie Lorek, Prof. Dr. Ingo Gross, Ute Schmitz, Roger Strotmann
Von links: Nachhaltigkeitsmanagerin Stephanie Lorek, Prof. Dr. Ingo Gross, Dezernentin Facility Management, Bauen und Sicherheit Ute Schmitz, Teamleitung Technisches Facility Management Roger Strotmann. Foto: Alexander Buss

Ein großer Hebel zur Hitzeregulation für ein besseres und gesünderes Arbeits- und Lernklima ist die optimierte Gebäudeautomation. Unterschiedliche Nutzungsansprüche für Verschattung, Belüftung oder Heizungssteuerung können jedoch mit Konflikten verbunden sein. 
Angeregt durch das Fachteam „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ des Nachhaltigkeitsmanagements unter der Leitung von Stephanie Lorek und mit Unterstützung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen des Dezernat 1 und des ITS konnte in diese Richtung eine Idee von Professor Ingo Groß, der das Fach Automatisierungstechnik im Fachbereich IWK lehrt, in einem ersten Prototyp erfolgreich umgesetzt werden: Eine Verschattungs- und Belüftungs-App, die es Mitarbeitenden der Hochschule erlauben könnte, durch das einfache Scannen eines QR-Codes in allen Räumen bestimmte Automatiken für ihre Lehrveranstaltung oder in ihrem Büro / Labor sehr individuell zu (de)aktivieren.

Nach der Veranstaltung stellt dann wieder eine ausgefeilte Automatik eine optimale Lüftung und Verschattung sicher. Dazu können die bereits vorhandenen Luftklappen oberhalb der Fenster in allen Seminarräumen einen erheblichen Beitrag leisten. Die Automatik der Lüftungsklappen ist in der Vergangenheit oft nicht gewünscht worden und es gab immer wieder Beschwerden beim Betrieb dieser Klappen, da es zurzeit nur einen Gesamtbefehl aller Lüftungsklappen gibt.

Die Verschattung könnte mit dem Sonnenumlauf anhand der Ausrichtung der Räume individuell gesteuert werden.

Erfolgreiche Pilotierung in Raum B 101

Prof. Dr. Ingo Groß im Austausch mit Studenten
Professor Ingo Groß im Austausch mit Studierenden über die App. Foto: Alexander Buss/H-BRS

Als Prototyp wurde diese App im Raum B 101 im Fachbereich IWK installiert. Mitarbeiter des Dezernats 1 unter der Leitung von Ute Schmitz, Roger Strotmann von der Gebäudeleittechnik und Alexander Beyer, der für die KNX-Bustechnik zuständig ist, bauten dafür die Klappensteuerung der Luftklappen in B 101 auf den hochschulweiten sogenannten KNX-Bus um. Herr Becker und Herr Weiß-Gräf vom ITS sorgten für Einrichtung und Anbindung eines Servers, der die App bereitstellt.  Auch Aspekte der IT-Sicherheit konnten nach Anregung von Herrn Prof. Böhmer bereits mitbeachtet werden.

Der Raum B101 bietet nun bei Sommerhitze eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, man hat das Gefühl „draußen unter einem schattigen Baum zu arbeiten“, so Prof. Ingo Groß, der den Raum regelmäßig nutzt. Auch andere Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich sind begeistert.

Es soll nun anhand des Raums evaluiert werden, ob man diese prototypische Idee auch auf weitere Räume der Hochschule ausweiten könnte. Die Idee zu dem Pilot-Projekt wurde im Rahmen des Roadmap-Prozesses Nachhaltigkeit (hier Fachteam „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ mit dem Sprecherduo Prof. Dr. Dirk Reith und Prof. Dr. Stefan Böhmer) eingebracht.

Ideen für Forschungsprojekt

Belüftungs-App
Die App in Großaufnahme. Foto: Alexander Buss/H-BRS

Es bestehen bereits weitere Ideen für ein größeres Forschungsprojekt „Smart Facility“, in dem durch weitere Sensordaten (Temperatur, CO2, Anwesenheit, etc.) oder Anbindung einer vorhandenen Wetterstation eines anderen Forschungsprojektes Daten wissenschaftlich untersucht werden könnten. Das eröffnet das Potenzial auch im Winter Heizung und Lüftung der Räume für mehr Komfort und minimalen Energieeinsatz hin zu optimieren.

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