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Von Daten zu sinnvollen Services - Doktortitel für Thomas Neifer

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Mittwoch, 17. September 2025

Wie können Unternehmen Daten nicht nur sammeln, sondern sie auch sinnvoll einsetzen?

In seiner Dissertation hat Thomas Neifer ein Rahmenwerk entwickelt, das zeigt, wie datengetriebene Geschäftsmodelle und Services entstehen, die Unternehmensziele, technologische Möglichkeiten und die Bedürfnisse der Nutzer:innen miteinander vereinen. Mit praxisnahen Methoden wie Data Science Canvas und Data Storytelling gibt er Unternehmen Werkzeuge an die Hand, um Datenstrategien erfolgreich zu planen – und verständlich zu kommunizieren.

Die Verteidigung der Doktorarbeit mit dem Titel Data-driven value creation from businesses to consumers: aligning strategies to inform development and design of data-driven services fand an der Universität Siegen statt. Der Disputationsausschuss bestand aus den beiden Doktorvätern Prof. Dr. Gunnar Stevens und Prof. Dr. Alexander Boden sowie Prof. Dr. Giuseppe Strina (Drittgutachter und Vorsitz des Prüfungsausschusses). Zusätzlich waren Familie und Kolleg:innen und Freunde der Forschungsgruppe Verbraucherinformatik der H-BRS und der Universität Siegen anwesend.

Wenn Sie es einem Fachfremden in 3-5 Sätzen erklären sollten: Worum ging es in Ihrer Promotion? Was waren die Hauptergebnisse?

Datengetriebene Geschäftsmodelle und Services verändern zunehmend die Art und Weise, wie Unternehmen Wert generieren, Kundenbeziehungen gestalten und Wettbewerbsvorteile sichern. Gleichzeitig durchdringen sie zunehmend die Alltagswelten der Verbraucher:innen, prägen deren Konsumpraktiken und sammeln Daten über ihr Verhalten.

In meiner Dissertation habe ich ein Rahmenwerk entwickelt, das zeigt, wie datengetriebene  Services so gestaltet werden können, dass Unternehmensstrategien, technologische Möglichkeiten und Bedürfnisse der Nutzer:innen sinnvoll verbunden werden. Auf Basis mehrerer Fallstudien habe ich dazu jeweils die Unternehmens- und Nutzer:innenperspektive auf datengetriebene Geschäftsmodelle analysiert, Handlungsempfehlungen und Designprinzipien abgeleitet und gezeigt, wie beide Seiten in Co-Design-Prozessen zusammengeführt werden können. Mit dem Data Science Canvas und dem Data Storytelling Prozess habe ich zudem praktische Werkzeuge entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützen, datengetriebene Geschäftsmodelle strategisch zu planen und nutzer:innenzentrierte Services verständlich zu kommunizieren.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei meinen Doktorvätern Prof. Dr. Gunnar Stevens und Prof. Dr. Alexander Boden herzlich für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen zu bedanken. Mein besonderer Dank gilt außerdem Prof. Dr. Andreas Gadatsch, Prof. Dr. Dr. Franz W. Peren, Prof. Dr. Dirk Schreiber und Prof. Dr. Johannes Natrop von der H-BRS, deren Begleitung, Impulse und fachlicher Austausch meine Promotion maßgeblich geprägt haben.

Wie sind Ihre beruflichen Pläne für die nähere Zukunft?

Im Moment halte ich mir beruflich bewusst alle Optionen offen. Zunächst möchte ich meine Erfahrungen in die Praxis tragen und neue Arbeitskontexte kennenlernen. Gleichzeitig kann ich mir aber auch gut vorstellen, in der Wissenschaft zu bleiben und perspektivisch eine eigene Forschungsgruppe aufzubauen, sei es über eine Postdoc-Position oder eine Professur. Besonders spannend finde ich dabei die Frage, wie sich Forschung und Anwendung künftig noch enger miteinander verbinden lassen.

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Da ich selbst meinen Bachelor und Master an der H-BRS absolviert habe, möchte ich einen Tipp an unsere Studierenden geben: Ich kann nur empfehlen, sich schon früh als SHK oder WHK in Forschungsprojekte einzubringen. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur den Einstieg in die Academia erleichtert, sondern auch gezeigt, wie wertvoll es ist, Teil eines wissenschaftlichen Teams zu sein.

Mein Tipp an Promovierende: Die Academia gleicht manchmal den Minen von Moria – voller verborgener Tiefen und Herausforderungen, die größer erscheinen, als sie tatsächlich sind. Nicht jedes Hindernis muss frontal überwunden werden; oft ist es klüger, innezuhalten, zu reflektieren und bewusst einen anderen Weg zu wählen. Und wenn ihr euch zwischen Deadlines gefangen, unter Bergen von Seiten begraben oder von einem metaphorischen Balrog (Reviewer 2) verfolgt fühlt, erinnert euch daran: Selbst Gandalf musste in Moria fallen, um mit neuer Perspektive und größerem Wissen zurückzukehren.

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Thomas Neifer

Postdoctoral Researcher

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Verbraucherinformatik, Kompetenzzentrum Usability

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Alexander Boden

Professor für BWL, insbes. Software Engineering, Schwerpunktprofessor für wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit, Co-Direktor des Instituts für Verbraucherinformatik

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