Die Schwerpunktprofessur „Nachhaltige Sozialpolitik“

Fokus der Forschung

Diese Professur hat zum Ziel, längerfristige Effekte auf Gesellschaft und Umwelt zu untersuchen und herauszufinden, welche Perspektiven und Lösungsansätze möglichst vielversprechend sind. Prof. Helmsmüller untersucht dazu in ihrer Forschung, wie staatliche Sozialprogramme und Projekte in Ländern des Globalen Südens so gestaltet werden können, dass sie Menschen in Notlagen wirklich helfen und Ungleichheiten verringern.  Ein Beispiel ist die Wirkungsevaluierung einer Krankenversicherung in Pakistan, bei der sie auch untersucht, warum Menschen diese Versicherung nicht häufiger nutzen.

Mittelfristig möchte sie nicht nur auf soziale und wirtschaftliche Aspekte schauen, sondern auch auf die Umwelt. Ein Beispiel hierfür ist die Frage, wie sozialpolitische Maßnahmen dazu beitragen können, dass Menschen umweltfreundlicher leben und besser gegen Klimakatastrophen gewappnet sind.

Forschungsfragen

Ein zentraler Aspekt der Forschung von Prof. Helmsmüller ist die Analyse von Faktoren, die die Wirksamkeit sozialpolitischer Programme beeinflussen. Oft verhindern begrenzte Ressourcen wie fehlendes Fachwissen, ineffiziente Strukturen oder unzureichende Regelungen, dass Programme ihr volles Potenzial entfalten – mitunter führen sie sogar zu unerwünschten Nebenwirkungen. Prof. Helmsmüller legt daher besonderen Wert auf die empirische Untersuchung von Wirkungsketten. Mit modernen Methoden der Wirkungsmessung wird untersucht, wie soziale, wirtschaftliche und ökologische Effekte erfasst und gemessen werden können, um die tatsächlichen Auswirkungen sozialpolitischer Maßnahmen fundiert zu bewerten.

Neben der Bekämpfung sozialer Ungleichheit befasst sich die Professur auch mit der Frage, wie Sozialpolitik zur Akzeptanz umweltschützender Maßnahmen beitragen kann. Dies ist besonders in sozial benachteiligten Gruppen entscheidend, da deren Unterstützung häufig eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Umweltmaßnahmen darstellt. Durch die Verknüpfung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsziele soll gezeigt werden, wie Sozialpolitik als Treiber für einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel wirken kann.

Im internationalen Kontext wird untersucht, wie Sozialpolitik entlang sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Dimensionen der Nachhaltigkeit agiert. Ziel ist es, innovative Ansätze zu entwickeln, die nicht nur akute Notlagen lindern, sondern auch langfristige Strukturen schaffen, die zur Stabilität und Resilienz von Gesellschaften beitragen.

Ziele der Schwerpunktprofessur „Nachhaltige Sozialpolitik“

Durch wissenschaftlich fundierte Konzepte und innovative Projekte soll ein Beitrag zur Gestaltung sozial gerechter und ökologisch verträglicher Gesellschaften geleistet werden. Die H-BRS freut sich auf die Erkenntnisse und die wichtigen Impulse, die aus dieser Professur hervorgehen werden.

„Ich bin Schwerpunktprofessorin an der H-BRS, weil ich dank der Lehrdeputatsreduktion meinem Forschungsprojekt in Pakistan mehr Aufmerksamkeit widmen kann. Daraus entstehen auch neue Netzwerke zu Forschenden in der Region und weltweit. Innerhalb der H-BRS konnte ich dank der Schwerpunktprofessur als Ko-Direktorin im IZNE einsteigen und mich so auch innerhalb der H-BRS mit anderen Fachbereichen vernetzen. Netzwerke und Forschungsergebnisse fließen auch in meine Lehre ein, die so relevant bleibt“, sagt Prof. Dr. Simona Helmsmüller.