Ukomm - Umweltkommunikation Windkraft NRW

Forschungsprojekt im Überblick

Der Ausbau der Windkraft in Nordrhein-Westfalen wurde nach dem Regierungswechsel 2011 zu einem zentralen politischen Ziel. Bis 2020 sollen 15 Prozent des nordrhein-westfälischen Stromverbrauchs aus Windkraft gedeckt werden; aktuell sind es rund vier Prozent. Mit dem Windenergieerlass von Juli 2011, dem Windatlas und Beratungsangeboten (EnergieAgentur.NRW, Netzwerk Windkraft) versucht die Landesregierung, die Kommunen bei der Ausweisung von Vorrangflächen für den Bau von Windkraftanlagen (WKA) und die Bauleitplanung der Kommunen zu unterstützen.

Projektleitung an der H-BRS

Projektbeschreibung

Der Ausbau der Windkraft in Nordrhein-Westfalen wurde nach dem Regierungswechsel 2011 zu einem zentralen politischen Ziel. Bis 2020 sollen 15 Prozent des nordrhein-westfälischen Stromverbrauchs aus Windkraft gedeckt werden; aktuell sind es rund vier Prozent. 

Mit dem Windenergieerlass von Juli 2011, dem Windatlas und Beratungsangeboten (EnergieAgentur.NRW, Netzwerk Windkraft) versucht die Landesregierung, die Kommunen bei der Ausweisung von Vorrangflächen für den Bau von Windkraftanlagen (WKA) und die Bauleitplanung der Kommunen zu unterstützen. Obwohl die Energiewende, Erneuerbare Energien (EE) und auch die Windkraft in der Öffentlichkeit befürwortet werden, stoßen Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen oder das Repowering (Ersatz bestehender Anlagen durch größere, effizientere WKA) nicht selten auf Widerstand. Die mangelnde Akzeptanz vor Ort kann die Vorhaben verzögern und verteuern. 

Zu Beginn der Pilotstudie wurden Gespräche mit der EnergieAgentur.NRW und den Experten für Windkraft (Netzwerk Windkraft) aufgenommen. Dabei wurde bestätigt, dass Untersuchungen zur Akzeptanz der Windkraft von Seiten der Politik, der Kommunen, aber auch für die Bürger von Interesse sind. Die EnergieAgentur.NRW sagte Unterstützung bei der Pilotstudie zu, die unter anderem in der Auswahl des Windprojektes und in der Vermittlung des Kontaktes zum Projektierer und zum Bürgermeister der ausgewählten Kommune erfolgte. 

Aus der Fachliteratur leitet sich ab, dass Akzeptanz von vielen Faktoren beeinflusst wird, die je nach Akzeptanzobjekt, Akzeptanzsubjekt und Akzeptanzkontext unter- schiedlich stark Einfluss nehmen können.

Ziel des Pilotprojektes ist es, Grundlagen für Akzeptanzforschung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zu schaffen und Kommunikation als Basis für öffentliche Akzeptanz zu untersuchen. Die Berichterstattung der Publikumsmedien, die bislang nur in wenigen Studien untersucht wurde, steht dabei im Mittelpunkt. Zur Beschreibung des Akzeptanzkontextes werden zum einen das Verfahren der Bauleitplanung von WKA als Anlass für Kommunikation und Beteiligung dokumentiert. Zum anderen werden die Kommunikationsmaßnahmen von Politik, Unternehmen und Bürgern sowie die Berichterstattung der Medien dokumentiert und analysiert. Es soll heraus- gefunden werden, wie über den Bau neuer Windparks in den Medien berichtet wurde und ob die Rezeption der Maßnahmen und der Berichterstattung Einfluss auf die Akzeptanz von Energieprojekten hatte. 

Ergebnisse

Die Befragungen der Bürger haben ergeben, dass ihre Akzeptanz für Erneuerbare Energien allgemein sehr hoch ist. Das Ergebnis deckt sich mit denen anderer Befragungen.

Das örtliche Windprojekt wird jedoch von den meisten Befragten abgelehnt. Das Ergebnis ist nicht repräsentativ, weil Teilnehmer einer Bürgerinformationsveranstaltung befragt wurden, die den Projekten eher kritisch gegenüberstehen. Ihre Einstel- lung hat sich nach der zweiten Veranstaltung zur Bürgerinformation verschoben, aber nicht grundsätzlich geändert. Die Ablehnung fiel danach schwächer aus, die Zustimmung stärker. Allerdings blieb es in der Befragung bei der mehrheitlichen Ablehnung.

Die befragten Bürger sahen bei dem Projekt vor allem die Nachteile. An erster Stelle stand dabei die negative Veränderung der Landschaft, gefolgt von Lärmbelästigung und allgemein sinkender Lebensqualität.

Vorteile wurden von weniger befragten Bürgern gesehen. Dazu fiel ihnen vor allem ein, dass die Energie mit Windrädern sauber, erneuerbar und zukunftsfähig ist und dass dadurch die Abhängigkeit von der Atomenergie verringert wird. 

 

(Auszug - Abschlussbericht steht als Download zur Verfügung)