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30 Jahre Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Ausstellung Visionäre Forscherinnen: Grace Hopper

Hopper
Analog zum 30-jährigen Bestehen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Jahr 2025 widmet sich die Bilderausstellung "Visionäre Forscherinnen – 300 Jahre Wissenschaft aus weiblicher Perspektive" 30 Ausnahmewissenschaftlerinnen, die exemplarisch für die vergangenen 300 Jahre weiblicher Wissenschaftsgeschichte stehen. Eine von ihnen ist Grace Hopper.

Biografie Grace Hopper (1906-1992)

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Grace Brewster Murray wird am 9. Dezember 1906 als Tochter von Mary Campbell Van Horne und Walter Fletcher Murray, einem vermögenden Versicherungsmakler, in New York geboren. Der Vater, im Ersten Weltkrieg ein hoch dekorierter Admiral der US-Marine, vermittelt seinen drei Kindern die Leidenschaft für Mathematik. Grace wählt Mathematik als Hauptfach am Vassar College, eine der renommiertesten Schulen für Töchter aus der Oberschicht. Anschließend schreibt sie sich an der Yale University ein, heiratet 1930 den Englisch-Dozenten Vincent Foster Hopper und promoviert 1934 in Mathematik. Ihr einflussreichster Lehrer in Yale ist Howard Engstrom, der als Commander im Zweiten Weltkrieg ein Sonderkommando leitet. Als Grace sich nach der Bombardierung von Pearl Harbour freiwillig zum Militärdienst meldet, hofft sie, in Engstroms Einheit „Communication Supplementary Activities" zu arbeiten, in der überwiegend Mathematiker mit Kryptografie-Problemen beschäftigt sind.

Stattdessen wird sie dem „Bureau of Ships Communication" in Harvard zugewiesen, wo ihr Vorgesetzter Reserveoffizier Howard Aiken wird - quasi der Befehlshaber der Mark I, einem der ersten Urcomputer, der in der Marine entwickelt wurde. Aiken beauftragt Grace Hopper, innerhalb kürzester Zeit Feuertabellen für einen neuen Raketentyp zu errechnen. Grace löst die Aufgabe und programmiert in zwei Jahren insgesamt 23 solcher Tabellen für die Ballistiker der Marine. Als eine von nur drei Programmiererinnen und Programmierer bekommt sie von Aiken anschließend den Auftrag, ein Benutzerhandbuch für den Mark I zu schreiben. 

Die Tätigkeit am Mark I und dem Folgemodell Mark II beeinflussen Grace Hopper nachhaltig. Nach Kriegsende und dem Tod ihres Mannes geht sie zunächst als Professorin für Mathematik an das Vassar College zurück. Als sie dort keine weiteren Aufstiegschancen sieht, wechselt sie zur Eckert-Mauchly Computer Corporation, wo am ersten kommerziell produzierten Computer namens UNIVAC I gearbeitet wird. In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelt sie hier einen Compiler und schließlich die Programmiersprache COBOL. Eine Stelle bei IBM schlägt sie aus. Sie nimmt aktiv an allen Übungen für Reserveoffiziere teil, wird 1966 jedoch aus der Armee entlassen, was ihr sehr zu schaffen macht.

Der Vietnamkrieg bringt eine Wende: Am 1. August 1967 wird sie erneut eingezogen und erhält mit ihrem Team die Aufgabe, die verschiedenen Programmiersprachen der US-Marine zu vereinheitlichen. Das Projekt, für das Grace Hopper COBOL als Zielsprache benutzt, wird auf sechs Monate veranschlagt, sie bleibt 19 Jahre. 1986 wird sie aus dem Militärdienst entlassen, arbeitet aber noch bis zu ihrem Tod als Beraterin der Marine.

Am Neujahrstag 1992 stirbt Grace Hopper im Schlaf, obwohl sie den 31.12.1999 als Programmiererin nur allzu gern miterlebt hätte: In den 1950er-Jahren war es Hoppers Entscheidung, die Datumsfunktion in COBOL auf zwei Stellen beim Jahresdatum zu beschränken. Damals rechnete niemand damit, dass COBOL-Programme nach 2000 noch genutzt würden und damit ein schwerwiegendes Computerproblem zum Jahreswechsel auftreten würde, das unter dem Namen „Millenium Bug“ in die Geschichte eingehen sollte.

Sponsoring

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Conet hat die Patenschaft für das Porträt von Grace Hopper übernommen und die Ausstellung Visionäre Forscherinnen mit 3000 Euro unterstützt.

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