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30 Jahre Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Ausstellung Visionäre Forscherinnen: Marie Curie

Marie Curie
Analog zum 30-jährigen Bestehen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Jahr 2025 widmet sich die Bilderausstellung "Visionäre Forscherinnen – 300 Jahre Wissenschaft aus weiblicher Perspektive" 30 Ausnahmewissenschaftlerinnen, die exemplarisch für die vergangenen 300 Jahre weiblicher Wissenschaftsgeschichte stehen. Eine von ihnen ist Marie Curie.

Biografie Marie Curie (1867-1934)

Marie Curie

Am 7. November 1867 wird Marie Curie als Marya Sklodowska als jüngstes von fünf Kindern des Lehrerehepaares Bronislawa und Wladyslaw Sklodowska in Warschau geboren. Mit sechs Jahren wird sie eingeschult und besucht zunächst die von ihrer Mutter geleitete Mädchenschule. Im Herbst 1878 wechselt Marya an das öffentliche Gymnasium und besteht im Alter von 15 Jahren ihr Abitur als Klassenbeste. 1878 stirbt ihre Mutter an Tuberkulose und die Familie verliert durch Fehlinvestitionen fast ihr gesamtes Vermögen. Daraufhin nimmt Marya von 1885 eine Stelle als Erzieherin an, um ihrer älteren Schwester das Medizinstudium in Paris zu finanzieren. In Polen dürfen Frauen zu diesem Zeitpunkt nicht studieren.

Sechs Jahre später folgt Marya Sklodowska ihrer Schwester nach Frankreich, die sie nun ihrerseits finanziell unterstützt. Sie studiert Mathematik und Physik an der Pariser Sorbonne und belegt in der Abschlussprüfung für Physik den ersten Platz. In der mathematischen Abschlussprüfung schließt sie als Zweitbeste ab und wird daraufhin Doktorandin des Physikprofessors Antoine Henri Becquerel. 

Am 25. Juli 1895 heiratet sie den Physiker Pierre Curie und arbeitet von nun an mit ihm gemeinsam in einem improvisierten Laboratorium unter äußerst unzulänglichen Bedingungen. Curie ist überzeugt, dass die von Becquerel im gleichen Jahr entdeckte Strahlung des Elements Uranium sich auch bei anderen Elementen nachweisen lässt. Sie isoliert die bisher unbekannten Elemente Radium und Polonium und prägt für ihre Strahlung den Begriff „radioaktiv“. Das Element Polonium benennt Marie Curie nach ihrem Heimatland Polen. 

1897 bringt Marie Curie ihre Tochter Irène zur Welt, im Jahr darauf entdeckt sie die Radioaktivität des Elements Thorium. Sie unterrichtet Physik an der École Normale Supérieure für Mädchen in Sèvres und führt dort im Unterricht die Methode der experimentellen Demonstration ein. 1903 promoviert sie in Physik und erhält im Dezember gemeinsam mit Henri Becquerel und ihrem Mann Pierre Curie den Nobelpreis für Physik „für die Entwicklung und Pionierleistung auf dem Gebiet der spontanen Radioaktivität und der Strahlungsphänomene". Ihre Dissertation „Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen“ veröffentlicht sie in etwa zeitgleich; sie wird innerhalb eines Jahres in fünf Sprachen übersetzt.

1904 gebiert Marie ihre Tochter Ève. 1906 muss sie einen schweren Schicksalsschlag erleiden, am 19. April kommt Pierre Curie bei einem Straßenbahnunfall ums Leben. Die Wissenschaftlerin und Mutter von zwei kleinen Kindern ist selbst gesundheitlich sehr angeschlagen. Um sich den Lebensunterhalt zu sichern, führt sie die Vorlesungen ihres Mannes an der Pariser Universität weiter und ist damit die erste Frau, die an der Sorbonne lehrt. Die Töchter erleben sie hauptsächlich im Labor. 1908 erhält sie die ordentliche Professur für Physik an der Sorbonne und wird 1911 für die Isolierung des Elements Radium mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Sie bleibt damit bis zum heutigen Tage die einzige Frau unter den insgesamt fünf Personen weltweit, die zweimal in ihrem Leben mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Eine Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigerten ihr Fachkollegen dennoch 1911. Von der Sorbonne wird Marie Curie noch im selben Jahr zur Leiterin des Radium-Instituts ernannt.

Gemeinsam mit ihrer Tochter Irène entwickelt sie im Ersten Weltkrieg eine mobile Röntgenstation, die die Untersuchung verletzter Soldaten vor Ort ermöglicht. Von 1918 bis 1927 forscht sie mit ihrer Tochter am Radium-Institut in Paris und entwickelt unter ihrer Leitung das Institut zu einem Zentrum der Nuklearphysik. Curie hält Vorlesungen in Brasilien, Spanien, Belgien und der Tschechoslowakei. In Begleitung ihrer beiden Töchter bereist sie die USA. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Warren G. Harding, überreicht ihr 1921 als symbolische Anerkennung ihrer Forschungen ein Gramm Radium, dessen Kauf durch die Spenden amerikanischer Frauen finanziert wurde. Curie richtet ihre chemischen Untersuchungen radioaktiver Substanzen gezielt auf die medizinische Nutzung aus, um das Potenzial der Radioaktivität für die Heilung von Krankheiten zu erschließen. 

Am 4. Juli 1934 stirbt Marie Curie in Sancellemoz in der Schweiz an Leukämie, wahrscheinlich verursacht durch die Überdosen radioaktiver Strahlung während ihrer Arbeit. Die Leichname von Marie Curie und ihrem Mann sind im Panthéon in Paris beigesetzt.

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C. Gerhardt hat die Patenschaft für das Porträt von Marie Curie übernommen und die Ausstellung Visionäre Forscherinnen mit 3000 Euro unterstützt.

C. Gerhardt GmbH & Co. KG ist ein familiengeführtes Unternehmen in fünfter Generation mit Sitz in Königswinter. Seit 1846 entwickeln und produzieren wir Laborgeräte, die Lebensmittel- und Futtermittelherstellern verlässliche Daten für Nährwertangaben liefern – zum Beispiel zur Bestimmung des Proteingehalts in Milch, Fleisch oder anderen Lebensmitteln.

Als regionaler Arbeitgeber bieten wir sichere Arbeitsplätze, moderne Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie ein familiäres Miteinander. Präzision, Qualität und Teamgeist prägen unseren Arbeitsalltag – vom Bau der Geräte bis zum weltweiten Kundenservice.

Unsere langjährige Expertise bauen wir aktiv durch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten und Universitäten aus. Gleichzeitig ist es uns wichtig, unser Wissen mit der Welt zu teilen. Durch unsere Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unterstützen wir die praxisnahe Ausbildung junger Menschen und den Wissenstransfer für Nachwuchskräfte aus der Region.

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