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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Tour de Corporate Social Responsibility 2023

Fahrrad
„Tour de Corporate Social Responsibility 2023": Auf zwei Rädern zu mehr Nachhaltigkeit Vom 14. bis zum 19. August 2023 erlebten Studierende eine ganz besondere Lehrveranstaltung: Die "Tour de Corporate Social Responsibility 2023". Es war keine normale Vorlesung, sondern eine Fahrradtour, die die Studierenden zu Unternehmen führte, die Nachhaltigkeit großschreiben.

Der Startschuss fiel in Sankt Augustin. Mit der ersten Etappe ging es nach Köln zur "Zurich Versicherung". Dort trafen die Studierenden Dr. Katrin Dobersalske, die Nachhaltigkeitsmanagerin des Unternehmens. Klimawandel, Umweltkatastrophen und die Frage des zukünftigen Umgangs mit diesen Risiken aus der Perspektive eines globalen Versicherungskonzerns war für die Studierenden nicht nur aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht von Interesse. Dobersalske berichtete zudem von den grünen Projekten und Initiativen des Unternehmens, die den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Bei einem weiteren Halt am Kölner Altstadtufer traf die Radgruppe zudem auf Mitarbeiter des Ingenieurbüros Drees & Sommer, die über ihre Tätigkeit im Zusammenhang mit der Energiewende berichteten – welche Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten ergeben sich bei der Netzplanung in Deutschland. Durch gegensätzliche Landschaften – die Industriesilhouetten der Kölner Fordwerke und der Bayer-Chemieanlagen im Wechsel mit idyllischen Rheinauen, Landwirtschaft und reizvollen Deichwegen erreichte man die alte Festungsstadt Zons und anschließend ging es weiter nach Düsseldorf.

 

Nach einer stärkenden Nacht in Düsseldorf rollten die Räder über Neuss und Grevenbroich an der Erft entlang in Richtung Aachen. Große Kraftwerkstürme mit Wolkenbergen kündigten es an: Der maximale Eingriff der Menschen in die Natur. Die monströse Ausdehnung eines Tagebaus wurde ebenso sichtbar wie die Auswirkungen der Umsiedlung der Bevölkerung – zumindest hinterließen die Geisterdörfer wie zum Beispiel Kerpen-Manheim am Rande des Hambacher Waldes einen mehr als beklemmenden Eindruck. Hier wurde die Debatte um unsere aktuelle Energieversorgung lebendig und greifbar.

 

Zunehmende Anstiege zeigten den Landschaftswechsel an: Von der flachen Ebene der Jülicher Börde näherte sich das Peloton langsam dem Rand der Nordeifel. Der letzte Programmpunkt lag dann auch an der höchsten Stelle der Tagesetappe - in Aachen-Brand wurde es technisch: Bei "tpuplus GmbH" zeigte Geschäftsführer Patrick Mattfeld, wie man Fahrradschläuche nachhaltig produziert. Eine spannende Reise hinter die Kulissen eines innovativen Unternehmens. Die alte Kaiserstadt Aachen - deren Gastronomie am Abend trotz schwerer Beine erkundet wurde, ist eben nicht für Geschichte, sondern auch für die gute Verzahnung von Wissenschaft (RWTH Aachen) und Innovationskraft vieler Startups bekannt.

Typisches Eifelwetter und Eifel pur: Die dritte Etappe führte durch Nebel und Niesel über die Höhen des Hürtgenwaldes hinab in die sonnige Ebene der Zülpicher Börde und die Apfelplantagen der Grafschaft nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Hier sprachen die Radler mit Stadträtin und H-BRS-Studentin Sarah Rössel über die tragische Flutnacht 2021 und den beeindruckenden Wiederaufbau im Ahrtal.  

Vorbei an Ahr und Rhein fand die Reise am Ende der vierten Etappe ihren vorläufigen Höhepunkt in Koblenz, beim Besuch des Fahrradgiganten CANYON Bikes. Nach einer letzten Herausforderung mit dem Anstieg hinauf zur spektakulären Jugendherberge "Festung Ehrenbreitstein", einem einmaligen Blick über Mosel, Rhein, Hunsrück und Eifel sowie einer erholsamen Nacht traten die Studierenden am nächsten Tag den Weg zurück rheinabwärts nach Bonn und Sankt Augustin an.

Müde Beine, gewisse Abnutzungen der Sitzmuskulatur sowie Übung beim Flicken von Fahrrädern zur Unzeit: Es stellt sich die große Frage nach dem WARUM! Warum ausgerechnet auf dem Fahrrad?

Die drei Vorteile dieser Lehrform sind:

  1. Praxisnähe: Statt trockener Theorie ermöglicht die Fahrradtour direkte Einblicke in die unmittelbare Realität von Unternehmen, Landschaften, Städten, Straßen und Wegen und allem, was sich am Wegesrand zeigt. Dies fördert das Verständnis für echte Herausforderungen und Lösungen in Sachen Nachhaltigkeit – man muss nur hinschauen!
  2. Umweltfreundlichkeit: Was könnte nachhaltiger sein, als das Thema Nachhaltigkeit auf dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel zu erforschen? Spaß, Gesundheit, Fitness, manchmal auch das Erleben eigener Grenzen sind dabei nicht nur Nebenaspekte…
  3. Teamgeist: Gemeinsame Erlebnisse und Herausforderungen fördern den Zusammenhalt und schaffen ein unschlagbares Gemeinschaftsgefühl.

Zusammenfassend war die "Tour de Corporate Social Responsibility 2023" nicht nur eine Reise durch die Landschaft, sondern auch durch die vielfältigen Möglichkeiten, wie Unternehmen zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können. Es zeigt, dass Lernen jenseits der Hörsäle inspirierend und praxisnah sein kann.“ Im nächsten Sommer geht es weiter…..

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Norbert Seeger

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Campus Sankt Augustin, BWL insbesondere Internationale Rechnungslegung und Besteuerung

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Lehrkraft für besondere Aufgaben (LfbA) , Digitalisierunsgbeauftragter des Fachbereichs, Koordinator Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft (Standort Sankt Augustin)

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