Internationales Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE)

Im Dienst der Nachhaltigen Entwicklung - IZNE-Tagung

Mittwoch, 24. August 2022

Am 24. August tagte das Internationale Zentrum für nachhaltige Entwicklung (IZNE) im Haus Schlesien in Königswinter. Die Hauptthemen der Klausurtagung waren neben der Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) die Forschungsschwerpunkte des Instituts und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen diesen, sowie die Schnittmengen mit dem Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV).

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Mitarbeitende des IZNE und Gäste der Tagung im Haus Schlesien (Königswinter). Quelle: H-BRS

Nachhaltigkeitsstrategie: Werkzeuge für eine nachhaltige Entwicklung

Zum Einstieg stellte Professorin Wiltrud Terlau die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie der H-BRS vor. Als übergeordnetes Ziel aller Aktivitäten stehe ein klimaneutraler und umweltfreundlicher Campus. Hierzu gibt es bereits zahlreiche verschiedene Projekte und Ideen, wie etwa die Akkreditierung neuer Nachhaltigkeitsstudiengänge, nachhaltigkeitsbezogene Angebote in den bereits vorhandenen Studiengängen und die Forschung für den Ausbau erneuerbarer Energien. Im Blick stehe dabei das Zusammenspiel aus sozialer, ökologischer, ökonomischer und technischer Nachhaltigkeit. Mit den vielzähligen Projekten für eine nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolles Handeln bündelt das IZNE die geforderten Kompetenzen in diesem Handlungsfeld und trägt dazu bei nachhaltige Reform-, Innovations- und Veränderungsprozesse anzustoßen und zu begleiten. Das IZNE begrüßt die nun beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie.

„Auch die Sensibilisierung und Partizipation von Hochschulangehörigen ist ein ausschlaggebender Punkt im Transformationsprozess“, so Professorin Terlau. Durch kollaborative Forschung, auch zwischen den Fachbereichen, sollen Hochschulangehörige, Studierende und Forschende die Themen der Nachhaltigkeit und Digitalisierung in die Arbeit und das Studium integrieren. Die Handlungsfelder sind vielzählig und es gilt, die globalen Aufgaben mit Effekten auf die Gesellschaft mitzuformen und umzusetzen. Durch die Forschungsprojekte sollen Handlungsempfehlungen zur Umsetzung und Implementierung von der Strategie in die Praxis entstehen. „Wir brauchen die Werkzeuge für eine nachhaltige Entwicklung“, so Professorin Terlau.

 

ZEV – Nachhaltiges Handeln braucht Wissenschaft und Ethik: Angebote zur ethischen Reflexion schaffen

Als nächsten Punkt auf der Agenda stellte der Geschäftsführer des ZEV Professor Klaus Lehmann das Zentrums für Ethik und Verantwortung vor. Das ZEV will handlungsaktivierend in den Bereichen der Naturwissenschaft, Politik und Soziales wirken und die Gesellschaft und die Hochschule enger zusammenbringen. Im Vordergrund steht die ethische Reflexion des eigenen Handelns. „Diese hilft Hindernisse im Transformationsprozess zu überwinden“, so Professor Lehmann. Auch die Suche nach Anwendungsfeldern, Klärung von komplexen Fragen, wie das Mensch-Natur-Verhältnis und Fragen zur Zukunft der Demokratie spielen eine große Rolle. Wie Professor Lehmann mehrfach betonte, arbeite das ZEV als „Geschwisterinstitut“ mit dem IZNE zusammen. In Kooperation mit dem IZNE bietet das ZEV mit dem „Studium Verantwortung“ Studierenden der H-BRS die Möglichkeit, sich über das eigene Studium hinaus praxisnah und anwendungsorientiert mit den aktuellen sozialen, ökologischen und digitalen Veränderungsprozessen zu befassen. Das mehrsemestrige Begleitstudium wird mit einem Nachhaltigkeitszertifikat abgeschlossen und ist individuell gestaltbar.

 

IZNE: Nachhaltige Entwicklung in die Wissenschaft, Forschung und Transfer integrieren

Anschließend stellte das IZNE Direktorium bestehend aus Professorin Meilinger, Professorin Terlau, Professorin Bender und Professor Hamer die vier Forschungsschwerpunkte des IZNE vor.

 

  • Nachhaltige Technologien und Ressourcennutzung (Prof. Meilinger)
    • Nachhaltige Energiesysteme
    • Nachhaltige Mobilität
    • Energielösungen für Entwicklungsländer
    • Technologische Transformationsprozesse
       
  • Verantwortungsvolles Wirtschaften und Nachhaltige Ressourcen (Prof. Terlau)
    • Sozio-ökologische Transformation
    • Green Economy
    • Nachhaltige / Resiliente Städte: Urban Green
    • Bildung für Nachhaltige Entwicklung
       
  • Gesundheit und Soziale Sicherung (Prof. Bender)
    • Polit-ökonomische & institutionenöko-nomische Analysen von Reformen sozialer Sicherungs- sowie Gesundheitssystemen
    • Soziale Sicherung, Gesundheit und Technologie: Wechselwirkungen zwischen technologischem und institutionellem Wandel
    • One Health
       
  • Böden und Biomasse (Prof. Hamer)
    • Interaktion zwischen Landwirtschaft, Ernährung & Umwelt ("One Health")
    • Nutzungspotentiale nachwachsender Rohstoffe
    • Auswirkungen von Landnutzungsänderungen
    • Bewertungen von Bodendegradierung
       

Die unterschiedlichen fachlichen Hintergründe ermöglichen eine ganzheitlichere Betrachtung von Problemstellungen und die Entwicklung von innovativen, interdisziplinären Lösungen. Der Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis steht bei allen Aktivitäten im Mittelpunkt.

Danach teilte sich die Gruppe in mehrere Teilgruppen und diskutierte über konkrete Themenideen, zu denen die vier Forschungsfelder in Zukunft interdisziplinärer zusammenarbeiten könnten.

In Zukunft möchte das IZNE die interne Zusammenarbeit steigern, um noch mehr interdisziplinär zu arbeiten. Bei Jazz-Musik und Abendessen konnten die Teilnehmenden den Tag ausklingen lassen.

 

Auf der Plattform für Forschung und Transfer der H-BRS sind weitere Informationen zu den Forschungsfeldern der Professoren zu finden sowie Hinweise zu Kooperationsmöglichkeiten.