Diversität an der H-BRS
Diversity Donnerstag: Pride Month

Der Juni steht weltweit im Zeichen des Pride Month. Lesbische, schwule, bisexuelle, Transgender-Personen, intersexuelle, queere und asexuelle Menschen sowie Personen weiterer sexueller Orientierungen und Identitäten (kurz: LGBTIQA+) und ihre Ally (Verbündete) erinnern an den Beginn einer der größten emanzipatorischen Protestwellen des 20. Jahrhunderts. Damit wird queere Geschichte sichtbar gemacht und gleichzeitig der Blick nach vorn gerichtet, um weiterhin für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Anerkennung eingestanden. Auch wir als Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) möchten in diesem Monat ein Zeichen setzen: für Akzeptanz, Sichtbarkeit und eine offene, respektvolle Hochschulkultur. Pride bedeutet: Alle dürfen sie selbst sein.
Ride with Pride – Unsere Campus-Aktion
Kennen Sie schon…?
Nehmen Sie an unserer kurzen Umfrage teil und helfen Sie uns herauszufinden, welche Maßnahmen und Angebote bereits bekannt sind – und wo wir noch besser werden können.
• Dauer: ca. 3 Minuten
• Anonym & vertraulich
Als Dankeschön verlosen wir passend zu Ride with Pride:
• 1 x Fahrrad Multitool
• 10 x Warnwesten
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Was ist der Pride Month?
Der Pride Month geht auf den sogenannten Stonewall-Aufstand am 28. Juni 1969 in New York zurück. Erstmals wehrten sich queere Menschen kollektiv und öffentlich gegen Polizeigewalt und systematische Diskriminierung bei einer Polizei-Razzia im „Stonewall Inn“, einer Schwulenbar in der Christopher Street. Diese Ereignisse gelten als Wendepunkt der LGBTIQA+-Bewegung.
„Zum ersten Mal widersetzen sich Homosexuelle einer Polizei-Razzia in einer Schwulenbar: dem ‚Stonewall Inn‘ in der Christopher Street in New York City. Es ist ein gewaltsamer Tag. Aber zugleich ist es der Auftakt zu einer der größten Emanzipationsbewegungen“ (Bundeszentrale für politische Bildung).
Bereits ein Jahr später fand am 28. Juni 1970 der erste „Christopher Street Liberation Day“ in New York statt und damit die erste „Pride-Parade“, die inzwischen weltweit stattfinden. Der Juni steht seither symbolisch für queeren Widerstand, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe.
Pride Month in Deutschland
Die erste Demonstration unter dem Namen „Christopher Street Day“ (CSD) in Deutschland fand im Sommer 1979 mit rund 450 Teilnehmenden in Berlin statt. Sie war eingebettet in ein gesellschaftliches Klima des Wandels, das vor allem durch die studentische Protestbewegung losgetreten worden war.
Seit den 1990er Jahren hat sich der CSD – und im weiteren Sinne auch der Pride Month – in vielen deutschen Städten etabliert. Nicht nur Großstädte wie Berlin, Köln, Hamburg oder Frankfurt veranstalten jährlich Paraden, Kulturprogramme und politische Diskussionsformate. Zwar sind viele der Veranstaltungen mittlerweile auch kommerzialisiert, doch politische Forderungen und Aufklärungsarbeit stehen weiterhin im Zentrum.
Gesetzgeberische Meilensteine in Deutschland der letzten Jahre:
- 2017: Einführung der „Ehe für alle“ (gleichgeschlechtliche Ehe)
- 2018: Die Aufnahme des dritten Geschlechts „divers“ in das Personenstandsrecht
- Ab 2022: Aktionsplan der Bundesregierung "Queer leben"
- 2024: Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes (erleichtert die Änderung von Geschlechtseintrag und Vornamen für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen)
Stand heute: Fortschritt und Rückschritte
Während Pride-Veranstaltungen in vielen Ländern Ausdruck gesellschaftlicher Akzeptanz und politischer Teilhabe sind, ist die Lage weltweit uneinheitlich: In zahlreichen Ländern sind queere Menschen weiterhin Diskriminierung, Repression und sogar strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt. Auch innerhalb der Europäischen Union, etwa in Ungarn oder Polen, geraten LGBTQIA+-Rechte zunehmend unter Druck.
Laut der Ipsos Global Advisor-Studie „LGBT+ Pride 2024“ ist die gesellschaftliche Akzeptanz in Deutschland vergleichsweise hoch. Dennoch bestehen Unterschiede – etwa zwischen Altersgruppen oder Geschlechtern – und queerfeindliche Einstellungen zeigen sich heutzutage oft subtil. Ein Beispiel für öffentliche Gegenbewegungen ist die 2023 gestartete digitale Kampagne unter dem Hashtag „Stolzmonat“, bei der rechte Gruppen queerfeindliche und nationalistische Inhalte teilen.
Trotz solcher Herausforderungen bleibt der Pride Month ein bedeutendes Zeichen für Sichtbarkeit, Emanzipation und gesellschaftliche Solidarität für LGBTIQA+-Personen.
Machen Sie mit! 📸
H-BRS als Ort der Vielfalt
Die H-BRS versteht sich als weltoffene Hochschule, die Vielfalt und gegenseitigen Respekt aktiv fördert. Im Rahmen des Pride Month möchten wir auf bestehende Informationen, Angebote im Rahmen der Initiative Respekt!, Beratungsstellen sowie studentisches Engagement rund um queere Themen hinweisen:
Quellen
- Amadeu Antonio Stiftung (2024): Rechtsextreme Kampagne gegen den Pride Month: Der "Stolzmonat"
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2025): Gleichstellungspolitische Meilensteine im LSBTIQ*-Bereich
- Bundeszentrale für politische Bildung (2010): Geschichte des Christopher-Street-Day
- Ipsos (2024): Studie zum Pride Month. LGBTQIA+-Rechte weltweit unter Druck, in Deutschland hohe Akzeptanz und neue Brüche
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Sie haben Fragen, Anmerkungen oder Wünsche? Kontaktieren Sie uns gerne unter respekt@h-brs.de.
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