Forschung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Forschungsdatenbank: Projekte
Forschungsprojekte (352)
In Deutschland dominiert der motorisierte Individualverkehr weiterhin, obwohl private Fahrzeuge im Schnitt 23 Stunden täglich ungenutzt bleiben und besonders in ländlichen Regionen aufgrund fehlender Alternativen eine starke Abhängigkeit besteht. In seiner Promotion untersucht Paul Bossauer, wie neue Technologien wie Blockchain dazu beitragen können, Mobilitätsangebote im ländlichen Raum zu stärken und gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung zu fördern.
Doktorand Andrew Boogaards hat mit indigenen Gemeinschaften im Süden Guyanas zusammengearbeitet, um die verschiedenen Strategien für den Lebensunterhalt zu untersuchen, die lokale indigene Völker anwenden, um ihre traditionellen Praktiken mit marktwirtschaftlichen Aktivitäten in Einklang zu bringen, insbesondere während einer globalen Pandemie.
Zharas Aitmambet ist Volkswirt und spezialisiert auf rigorose Wirkungsevaluierung mittels großer Haushaltsbefragungen. Seine Doktorarbeit führt er kooperativ mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg durch und beforscht die Wirkung einer ambulanten Krankenversicherung in Nordpakistan.
Als Kulturwissenschaftlerin nimmt Friederike Windhofer die Klimagerechtigkeitsbewegung in den Blick. Sie vergleicht verschiedene Gruppierungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion und Die letzte Generation und sucht nach Gründen für die Wahl unterschiedlicher Protestformen von moderat bis konfrontativ.
Der epitheliale Natrium-Ionenkanal (ENaC-Kanal) ist wie ein kleines Tor in den Zellen der Niere, Lunge und des Darms, das gezielt Natriumionen hineinlässt und damit den Wasserhaushalt und den Blutdruck steuert. Wenn er zu stark arbeitet, kann das zu Krankheiten wie Bluthochdruck oder dem Liddle-Syndrom führen. In der Arbeit wird mit Computersimulationen untersucht, wie die Struktur und Beweglichkeit des Kanals seine Funktion bestimmen. Dieses Wissen soll helfen, gezielte neue Medikamente gegen ENaC-bedingte Krankheiten zu entwickeln.
Doktorandin: Yasemin Aylin Kempf Organische Kationentransporter (OCTs) sind Proteine in unseren Zellen, die kleine, positiv geladene Moleküle wie Medikamente, Gehirnchemikalien und Stoffwechselnebenprodukte transportieren. Es gibt drei Haupttypen: OCT1, OCT2 und OCT3. Da sie viele verschiedene Substanzen transportieren können, sind ihre Andockstellen recht komplex, und die Wissenschaftler verstehen immer noch nicht ganz, wie sie funktionieren. Um mehr herauszufinden, werden Teile des Transporters verändert und dann wird mit speziellen elektrischen Messverfahren getestet, wie sich diese veränderten Versionen verhalten.
Biopolymere gewinnen zunehmend an Bedeutung in vielen medizinischen und industriellen Anwendungen. Die Verwendung von Rohstoffen wie Lignin als Basis für industrielle Anwendungen erfordert analytische Methoden zur Charakterisierung ihrer Eigenschaften wie Reinheit, Zusammensetzung und Molekulargewicht. Diese Eigenschaften schwanken teilweise deutlich und müssen daher laufend überprüft werden. Doktorand Rene Burger entwickelt analytische Methoden, welche diese Informationen durch die Kombination von molekülspektroskopischen Techniken wie der Infrarot- und der Kernresonanzspektroskopie mit multivariater Datenanalyse und Modellierung zugänglich macht. Diese neuen Methoden stellen schnelle und ressourcenschonende Alternativen zu konventionellen instrumentellen und nasschemischen Techniken dar.
Der epitheliale Natriumkanal (ENaC) spielt eine wichtige Rolle im Natrium- und Wasserhaushalt. Kürzlich wurde gezeigt, dass ENaC auch Entzündungsreaktionen wie die Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen durch Immunzellen steuert. In ihrem Promotionsprojekt möchte Sarah Shoushrah herausfinden, welche spezifischen ENaC-Isoformen in Immunzellen vorhanden sind und wie die ENaC-Aktivität ihre Funktion beeinflusst.
Qualitativ hochwertiges Wasser stellt eine der meist verwendeten Ressourcen in der Industrie, der Landwirtschaft und in privaten Haushalten dar. Die Aufbereitung von Roh- und Abwässern zu den gewünschten Wasserqualitäten (z.B. Trink- vs. Reinstwasser) erfordert jedoch eine Vielzahl an Prozessschritten, um potentiell gesundheitsgefährdende Wasserinhaltsstoffe abzubauen. Verbreitet kommen dabei Oxidationsprozesse zum Einsatz (z.B. mittels elektrolytischer Ozonung), die jedoch auch mit der Entstehung von kritischen Desinfektionsnebenprodukten einhergehen können. Daher entwickelt und charakterisiert Doktorand Philipp Gillemot instrumentell-analytische Methoden, um die im Rahmen der Wasseraufbereitung entstehenden, oxidierenden Stoffe differenziert zu erfassen. Diese Werkzeuge sollen zur Beurteilung dienen, inwieweit die reduktive Aufarbeitung von kontaminierten Wässern als effiziente Alternative zur oxidativen Wasseraufbereitung eingesetzt werden kann, um kritische Wasserinhaltsstoffe unschädlich zu machen.
Biopolymere werden zunehmend für Arzneimittelabgabesysteme (Drug Delivery Systems, DDS) genutzt. Diese sollen Wirkstoffe gezielt im Körper freisetzen, Nebenwirkungen verringern und die Wirkstoffe während des Transports schützen. Biopolymerbasierte DDS sind biokompatibel, abbaubar und daher meist weniger toxisch als synthetische Träger. Ziel des PhD-Projekts von Ali Meshal ist es, biopolymerbasierte Nanopartikel herzustellen, Wirkstoffe darin zu verkapseln und ihre Freisetzung über die Zeit zu untersuchen.
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